Kapitel 7

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"Okay, ähhm, womit fange ich denn mal an? Hmm... Wie alt bist du jetzt eigentlich?" Meint Justin fragend, worauf ich mich in meinem Stuhl zurück lehne und mit einem kurzen '23' antworte.
Mein Schüler überlegt einen kurzen Moment und stellt dann die nächste Frage: "Hast du außerhalb des FBI's irgendwelche Hobbys?"
Ich lache leise auf und sage dann: "Naja, dieser Job nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch, also versuche ich die Zeit, die ich nicht hier, in diesem Gebäude oder zu Hause vor dem PC verbringe, bei meiner Familie zu sein. Ein wirkliches Hobby, in dem Sinne, dass ich da regelmäßig hingehe, habe ich demnach nicht."
"Was machst du denn gerne?" Fragt Justin und scheint wirklich interessiert daran zu sein.
Ich zucke leicht mit den Schultern. "Ich boxe gerne." Meine ich und hänge dann aber noch grinsend an meine Antwort dran: "Ach, und meinen Bruder ärgere ich ganz gerne mal." Auch Justin muss leicht auflachen und sagt: "Klingt so, als wäre er ziemlich gestraft damit, dich als kleine Schwester zu haben."
Sein Satz versetzt mir einen kleinen Stich im Herzen, aber ich lasse es mir nicht anmerken und erwidere darauf nur, immer noch leicht amüsiert: "Er ist kein Stück besser als ich. Wir ziehen uns einfach gegenseitig gerne mal auf. Das ist immer so ein hin und her. Wenn der eine irgendeine Aktion bringt, zieht der andere direkt mit irgendetwas anderem nach."

Nach einer viertel Stunde ist Justin dann auch seine letzten Fragen los geworden. Ich muss sagen, dass es gar nicht mal so schlimm war. Mein Schüler wollte lediglich noch wissen, wie ich mich so mit meiner Familie verstehe, ob man in so einem Job, wie ich ihn mache überhaupt noch ein wirkliches Privatleben hat und ob ich mich in meinem Beruf wohlfühle.
Ich habe mehr von mir erzählt, als ich es eigentlich vorhatte, aber es hat sich irgendwie richtig angefühlt, ihm das alles zu sagen. Fragt mich nicht wieso. Ich vermute mal, dass es daran liegt, dass er mir ja auch so viel von ihm erzählt hat.
Justin will gerade das Büro verlassen, als er sich noch einmal zu mir dreht. "Ach, Cassy. Eine Frage habe ich noch."
Auch ich erhebe mich nun aus meinem Stuhl und greife schon einmal nach meiner Jacke, da auch ich jetzt gehen werde. "Schieß los." Sage ich.
"Jan weiß schon Bescheid, oder?" Ich halte in der Bewegung mir meine Jacke an zu ziehen inne und ziehe scharf die Luft ein.
"Möglicherweise... Wie kommst du darauf?"
"Naja, wirklich die besten Freunde waren wir ja noch nie, aber heute hat er mich angeschaut, als würde er mich mit seinen Blicken töten wollen."
Ich seufze auf und sage: "Das tut mir leid. Ja, sowohl er, als auch meine Eltern wissen Bescheid. Ich habe Josh um Erlaubnis gebeten es wenigstens ihnen sagen zu dürfen. Jan war natürlich alles andere als Begeistert, du kennst ihn ja, aber wir hatten das eigentlich geregelt, nachdem er bei Josh ne Show abgezogen hat, die absolut nicht in Ordnung geht. Ich rede gleich zu Hause nochmal mit ihm."
Mit diesen Worten ziehe ich mir meine Jacke endgültig an und nehme mir meine Tasche.
"Das ist nicht nötig. Ich wollte nur wissen, was plötzlich mit ihm los ist. Es ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ob er mich nun weiter so anschaut oder nicht." Meint Justin und zuckt dabei mit den Schultern.
"Ich werde trotzdem mit ihm reden." Sage ich noch, bevor ich meinem Schüler bedeute mein Büro zu verlassen. Ich folge ihm und schließe die Tür hinter uns.

Als ich zu Hause, in meiner Garage ankomme, mache ich mich direkt mit dem Fahrstuhl auf den Weg nach oben, wo mir Jan auch schon begegnet, welcher gerade unseren Fitnessraum verlässt. Noch scheint er mich nicht bemerkt zu haben, denn er geht schnurstracks die Treppe nach oben, ohne sich auch nur einmal um zu drehen.
Erst als ich den Namen meines Bruders rufe, wendet er seinen Blick zu mir.
"Ich muss mit dir reden." Sage ich und bedeute ihm, mir in mein Zimmer zu Folgen, was er auch ohne Widerworte tut.
Kaum hat er die Tür hinter sich geschlossen, sagt er auch schon: "Es tut mir leid, dass ich heute nicht gegen dich angetreten bin, Cassy. Ich hätte mich nur ein Mal zusammenreißen müssen, aber ich habe es nicht getan."
Überrascht hebe ich eine Augenbraue und lache leicht auf. "Darum geht es gar nicht, Brüderchen. Natürlich hätte ich es besser gefunden, wenn du meine Anweisungen einfach befolgt hättest und natürlich war ich ein wenig enttäuscht, aber deshalb wollte ich nicht mit dir reden."
"Weshalb denn dann?" Möchte Jan wissen. "Was habe ich noch falsch gemacht?"
Irgendwie ist es ja schon traurig, dass er bei jedem Mal, wenn ich mit ihm reden möchte sofort denkt, er hätte irgendwas verbrochen...
"Es geht um Justin." Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, rollt Jan mit den Augen und stöhnt genervt auf.
"Was ist mit dem?" Fragt mein Bruder, worauf ich mich seufzend gegen die Wand neben mir lehne und sage: "Er hat mir erzählt, dass du dich ihm gegenüber anders als sonst verhalten hast."
"Was erwartest du anderes? Ich konnte den Typen noch nie leiden und jetzt sollst du mit ihm einen auf glückliches Pärchen machen."
"Wir hatten einen Deal, Jan. Du hast mir versprochen nichts mehr dagegen zu sagen." Meine ich ruhig und schaue meinem Bruder in die Augen.
"Das ist richtig, Prinzessin und ich habe mich daran gehalten. Ich habe nichts gesagt. Ich habe nur geguckt."
Dieses mal bin ich diejenige, die die Augen verdreht.
"Jan, ich bitte dich. Du bist 31. Benimm dich auch so. Du verhälst dich wie ein fünf Jähriger."
"Was erwartest du denn auch von mir?!" Will Jan wissen und spätestens jetzt weiß ich, dass das Ganze mal wieder in einem Streit ausarten wird. Jans Stimme wird nämlich lauter und das bedeutet schonmal nichts Gutes.
"Du bist meine kleine Schwester, verdammt! Ich werde mir ja wohl noch Sorgen machen dürfen!" Fährt er fort.
"Natürlich darfst du das, aber das ist nun mal meine Angelegenheit und nicht deine! Wenn du dir Sorgen machen willst, dann tu das, aber hör auf, dich in meine Angelegenheiten einzumischen, vor allem wenn es um meinen Job geht. Das ist jetzt verdammt noch mal keine Bitte mehr, sondern ein Befehl, denn du scheinst zu vergessen das ich immernoch dein Boss bin!"
Meine Stimme ist von Silbe zu Silbe immer lauter geworden und ich habe nicht ein einziges Mal Luft geholt, während ich meinem Bruder diese Standpauke gehalten habe, weshalb ich nun ein wenig außer Atem bin. Jan schaut mich einfach nur geschockt an und ich kann ihm förmlich ansehen, wie sich in ihm alles zusammenzieht, wenn er an meine Worte denkt, was wiederum auch mir zu schaffen macht.
In diesem Moment tut mir leid, was ich gesagt habe, aber manchmal gehören zu meinem Job eben auch die  unangenehmen Dinge.

Es tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat bis das neue Kapitel kommt, aber ich konnte mich irgendwie nicht aufraffen zum Schreiben. Und immer wenn ich schreiben wollte, ist nichts gutes dabei rausgekommen.
Ich habe mir dann gesagt, dass ich nur noch Schreiben werde, wenn ich gerade wirklich Lust dazu habe. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis.

Ich möchte mich auch noch bei euch bedanken. Und zwar für:

1.  10K Votes bei I'm the Boss
2.  198K Reads bei I'm the Boss
3.  5K Reads bei The Boss Undercover

Ihr seit die Besten!😍❤
Vielen vielen Dank!

LG
Nele

The Boss UndercoverWhere stories live. Discover now