Teil 7

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"Was soll das heißen, du hast keine Ahnung wer dafür verantwortlich war? Das war zweifelsohne Dämonen Werk." "Das bestreite ich ja nicht. Es war definitiv ein Dämon. Nur hat dieser Dämon ohne mein Wissen gehandelt." Lucifers Stimme war ruhig, seine Miene emotionslos, doch ich wusste ganz genau das er stinksauer war. Das erkannte man an seinen Augen. Sie strahlten in einem grellen Orange, wie eine Flamme die sich spiegelte. Wir standen etwas abseits der Menge am Hof und beobachteten wie Denise's verdeckte Leiche weg geführt wurde. Die versammelten Schüler tuschelten aufgeregt und entsetzt miteinander, während die Lehrer versuchten alle ruhig zu halten. "Kalariel war wohl nicht der einzige Mistkerl der meine Autorität untergraben will.", murmelte er leise vor sich her. Ich starrte ihn fassungslos an. "Deine Autorität? Was kümmert mich deine Autorität, sie haben Denise getötet! Warum sollte ein Dämon das tun wenn er eigentlich dir eins auswischen will? Warum versucht er dann nicht dich zu töten?" "Liebes, wenn es so einfach wäre mich zu töten, wäre ich nicht Herrscher der Hölle.", meinte Lucifer arrogant. "Aber warum töten sie dann Denise?" "Warum regst du dich so auf? Ich dachte du konntest sie nicht leiden. Hast du dich nicht immer bei mir beschwert wie nervtötend sie ist?" Ich schüttelte empört den Kopf. "Willst du es nicht verstehen oder verstehst du es wirklich nicht? Das hier ist dasselbe wie mit meinen Bruder. Ja sie war nervig. Ja ich mochte sie nie sonderlich, aber deshalb will ich doch nicht gleich das sie tot ist! Das wünsche ich meinem größten Feind nicht." "Herzallerliebst.", murmelte Lucifer sarkastisch. "Hey Cara. Wie geht es dir?" Ich drehte mich um und sah Dean der auf mich zukam, Besorgnis lag in seinem Blick. Natürlich, offiziell war Denise ja meine beste Freundin gewesen. Ich versuchte eine möglichst erschütternde Miene aufzusetzen und wischte mir über die Augen, so als ob ich eine Träne wegwischen würde. "Deine schauspielerische Leistung hält sich nach wie vor in Grenzen.", stichelte Lucifer. Doch so schlecht konnten sie nicht sein, denn Dean kam auf mich zu und umarmte mich tröstend. Ich warf Lucifer ein triumphierendes Lächeln zu. Dieser verdrehte nur die Augen und verschwand. Ich löste mich von Dean und lächelte ihn traurig an. "Ich komm schon klar." "Wenn du irgendwas brauchst, sag es einfach.", flüsterte er. Ich nickte dankend und wollte schon etwas erwidern als er von Amanda, Cassy und Tina beiseite gedrängt wurde. Die drei begannen völlig aufgelöst und entsetzt auf mich einzureden. "Oh mein Gott Cara, das ist so schrecklich!" "Wie ist sowas nur möglich?" "Arme Denise, wieso ausgerechnet sie?" Ich sah die drei nur stumm an. Das fragte ich mich auch. Wieso ausgerechnet sie? War es einfach Zufall? War sie einfach nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen? Oder steckte doch mehr dahinter? Ich erinnerte mich an Amandas komisches Verhalten als ich sie fragte wo Denise sei. Mein Blick wanderte zu ihr. Sie schien nach wie vor aus lauter Trauer wie paralysiert zu sein, denn sie starrte nur mit glasigen Augen vor sich her. Vielleicht sollte ich mal mit ihr reden. So unter vier Augen. In diesem Moment kam Professor Elyrik zu uns. Er sah uns mitleidig an. "Geht nach Hause Mädchen, Unterricht fällt für heute aus. Erholt euch von eurem Schock. Es ist doch keiner von euch mit dem Auto hier? In diesem Zustand solltet ihr nicht alleine fahren." "Ich kann sie heimbringen Professor.", murmelte Dean betroffen. "Das ist eine sehr gute Idee." Er ging weiter zur nächsten Schülergruppe. Dean sah uns an. "Kommt schon, mein Wagen steht da drüben." Amanda, Cassy und Tina gingen zu ihm, doch ich schüttelte den Kopf. "Ich laufe. Soweit habe ich es nicht." Er sah mich zweifelnd an. "Bist du dir sicher Cara?" "Ganz sicher. Ich muss etwas allein sein und das alles hier verarbeiten." Außerdem hab ich ein wichtiges Gespräch mit dem Teufel zu führen. Dean sah mich noch kurz zweifelnd an bevor er resigniert mit den Schultern zuckte. "Ruf an wenn du zuhause bist." "Mach ich.", versprach ich ihm. Er folgte Amanda und den anderen zu seinem Auto. Bevor Amanda einstieg fiel ihr Blick auf mich. Für eine Sekunde bildete ich mir ein das sie leicht lächelte. Dann schloss sich die Tür und Dean fuhr los. Ich blieb noch einen Moment starr stehen und sah dem Wagen nach bevor ich langsam los ging. Als ich weit genug entfernt vom Schulhof war, versicherte ich mich ob auch wirklich niemand in der Nähe war und blieb stehen. "Lucifer! Wir müssen reden." Ich zählte langsam bis drei, da stand Lucifer schon vor mir und sah mich neugierig an. "Wenn es wieder um deine kleine nicht-Freundin geht, meine Antwort bleibt dieselbe. Keine Ahnung was geschehen ist." "Dann finden wir es heraus." Er lachte leise. "Was heißt hier wir?" Ich verschrenkte die Arme. "Du willst doch auch wissen welcher Dämon das war. Schließlich handelte er hinter deinem Rücken.", erinnerte ich ihn. Lucifer schüttelte den Kopf. "Du verstehst das nicht. Wenn ich jetzt handel, mach ich es nur schlimmer. Ja, da hat ein Dämon ohne mein Wissen gehandelt, na und? Das kann mir doch egal sein. Denn wenn es mir nicht egal wäre, würde es heißen, dass ich mich von diesem Dämon bedroht fühle, was natürlich vollkommener Schwachsinn ist. Aber wenn die Dämonen anfangen das zu glauben, werden immer mehr meine Autorität anzweifeln, und dann bricht Chaos aus. Und dann muss ich wieder etliche Dämonen ins Höllefeuer werfen. Für die muss ich dann Ersatz finden und das ist nicht nur zeitaufwendig sondern bringt auch enorm viel Papierkram mit sich. Und darauf habe ich null Bock also wenn du mich entschuldigst, ich hab besseres zu tun. Aber viel Spaß bei der Dämonenjagd, Liebes. " "Du kannst doch nicht einfach...", fing ich an, doch er winkte nur und verschwand, ohne mich ausreden zu lassen. Verdammt! Ich hatte zwar gewusst das er ein nervtötender, manipulativer, hinterlistiger, bösartiger Mistkerl war, aber das er feige war, hätte ich nicht erwartet. Aber von mir aus soll er sich halt verstecken. Seit wann brauch ich seine Hilfe um einen Dämon zu vernichten.

Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt