Teil 24

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"Das ist die Kantine. Das Essen ist ganz in Ordnung, für Schulessen." Jeremy begann zu lachen. Lucifer lächelte ein paar Mädchen zu, die sofort zum Kichern anfingen. "Er ist einfach toll. Oder?", flüsterte Toni mir zu. "Das finden alle.", zischte ich genervt zurück. Und es war die Wahrheit. Sogar die Lehrer himmelten ihn an. Den perfekten Gastschüler. Das er die Personifikation des Satans ist, weiß ja niemand, außer mir und Amanda. Und sogar die findet ihn faszinierend. Toni hob nur überrascht eine Augenbraue über meine genervte Antwort und folgte kopfschüttelnd Jeremy, der Lucifer an unseren Stammplatz führte, wo bereits Tina und Cassy saßen und Lucifer anstrahlten. Dean beugte sich zu mir. "Du scheinst nicht sonderlich angetan von Lucien zu sein." "Ach was. Lucien ist doch perfekt." Ich versuchte gar nicht erst den Sarkasmus zu verstecken. Dean sah zu Lucifer der Cassy und Tina zwar kurz anlächelte, mich jedoch nicht aus den Augen ließ. "Allerdings scheint es ganz so als sei er von dir besonders angetan." In seiner Stimme schwang ein gewisser Unterton mit. War das Eifersucht? Ich begann ungläubig zu lachen. "Glaub mir, das interpretiertst du definitiv falsch!", versicherte ich ihm. "Wie kommst du darauf?", fragte er mich mit gerunzelter Stirn. "Oh ich kenne ihn.", murmelte ich. Dean hob eine Augenbraue. "Also kennt ihr beide euch doch!", schlussfolgerte Dean triumphierend. Verdammt. Und jetzt? "Nein... Also... Nicht ihn persönlich. Ich rede von Typen wie ihn. Die sind doch alle gleich.", versuchte ich mich heraus zu reden, doch ich erkannte, das mit Dean meine Worte nicht abkaufte. Ich räusperte mich nervös. "Setzten wir uns zu den anderen. Die warten schon.", versuchte ich das Thema zu wechseln. Ohne ihm die Gelegenheit zu geben weiter nachzufragen ging ich zum Tisch wo die anderen wirklich schon ungeduldig auf uns warteten. Nur Lucifer grinste mich vielsagend an. Ich versuchte all meinen Verachtung in den Blick zu legen dem ich ihn zuwarf und setzte mich neben Amanda. Dean nahm neben mir Platz, direkt Lucifer gegenüber. Dessen Augen bekamen ein hinterlistiges Funkeln und er wandte sich an Dean. "Sag mal Dean, was läuft da zwischen Cara und dir? Seid ihr ein Paar?" Er sah uns unschuldig an. Alle am Tisch hatten den Atem angehalten und sahen neugierig zu uns. Dean sah sprachlos von Lucifer zu mir und wieder zurück. "Naja...Nein...nicht wirklich... Es ist kompliziert.", stammelte er. "Kompliziert?", unterbrach ich ihn und sah fassungslos zu Dean. "Was ist hier kompliziert? Wir sind Freunde. Nichts weiter!" Toni und Jeremy zogen zischend die Luft ein. Dean sah mich überrascht an. "Also, so absurd wäre es auch wieder nicht wenn wir zusammen wären.", meinte er entrüstet. "Nein, so war das nicht gemeint.", versuchte ich die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Lucifer versteckte gekonnt sein Grinsen. "Also, ich wollte keine unangenehmen Themen aufleben lassen.", meinte er gespielt unschuldig, doch ich erkannte genau ein dämonisches Funkeln in den Augen. "Schon ok, Lucien. Es scheint ganz so als benötige dieses Theme Klärungsbedarf. Also Cara, du siehst nicht mehr als einen Freund in mir?", fragte mich Dean mit vorwurfsvollem Unterton. Ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte. Ich öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder. Nicht nur die Augen aller auf unserem Tisch waren auf mich gerichtet, sondern auch die Augen der Schüler an den Nebentischen. Großartig. Das hat mit gerade noch gefehlt. "Ich brauch frische Luft.", murmelte ich, sprang auf und stürmte aus der Kantine.

Ich stand am Pausenhof und versuchte mich zu beruhigen. Ich war kurz davor wieder rein zu stürmen und Lucifer vor all meinen Mitschülern umzubringen. Wie ich das anstellte musste ich noch überlegen, aber es wird mir Spaß machen es herauszufinden. "Dein kleiner Freund sitzt wie ein geschlagenes Hündchen in der Kantine. Der Arme hat sich wohl mehr erwartet.", ertönte eine schadenfrohe Stimme hinter mir. Lucifer schlenderte grinsend auf mich zu. Ich wirbelte herum und holte aus um ihm eine zu verpassen, doch er lehnte sich lässig ein Stück zurück und meine Hand sauste durch die Luft an ihm vorbei. Der fehlende Wiederstand brachte mich aus dem Gleichgewicht und ich wäre beinahe umgefallen. Lucifers Grinsen wurde breiter. "Tu dir nicht weh, Liebes.", flüsterte er provokant. "Du verdammter Mistkerl!", schimpfte ich. Er lachte nur. "Nana, wir wollen doch nicht unfreundlich werden." "Was soll das alles? Willst du nur mein Leben zur Hölle machen? Reicht es dir nicht das ich in vier Jahren sowieso zur Hölle fahre?", fuhr ich ihn an. Lucifer sah mich schweigend an, sein Grinsen war verschwunden. "Ich helfe dir. Dieses erbärmliche Hündchen, deine kleinen nervigen Freunde, das sind alles Ablenkungen. Wenn du dich von solchen Belanglosigkeiten ablenken lässt, hat Lilith leichtes Spiel.", erklärte er mit ruhiger Stimme. "Ach darum geht es. Es geht schon wieder um dich. Es geht immer um dich! Der große Lucifer und seine kleinen Problemchen. Weißt du was, du kannst mich mal! Bekomm deine kleinen Problemchen selbst in den Griff, ich bin raus.", schimpfte ich, drehte mich um und wollte in die Schule stürmen, doch ich blieb stehen und drehte mich noch einmal um. Lucifer stand da und sah mir hinterher. Sprachlos. Endlich einmal eine gute Wendung. "Und halte dich aus meinem Leben raus. Es gehört noch mir, jedenfalls für die nächsten vier Jahren, also lass mich in Ruhe."
Ohne ein weiteres Wort stürmte ich zurück in die Schule und ließ Lucifer alleine im Pausenhof stehen.

"Dean!" Dean blieb stehen und deutete den anderen weiter zu gehen. Diese warfen uns neugierige Blicke zu, bogen aber wenigstens um die nächste Ecke. Dort blieben sie wahrscheinlich stehen und lauschten. "Dean ich..", begann ich, wurde aber von ihm unterbrochen. "Cara nicht." Ich verstummte verblüfft. Er drehte sich zu mir um und lächelte mich an. Nun war ich noch perplexer. "Wie jetzt? Bist du nicht.." "Sauer? Bitte, wir sind nicht in irgend so einem Teenie Drama Schnulzen Film. Das hier ist das Leben. Das verläuft nicht immer nach Plan. Mein Verhalten in der Kantine war lächerlich, tut mir leid.", meinte er lächelnd. Ich starrte ihn noch immer überrascht an. Er sah mich fragend an. "Freunde?", fragte er versöhnlich. "Klar.", murmelte ich und lächelte endlich. Das war einfacher als erwartet. Wetten Lucifer hätte nicht geahnt das Dean so erwachsen mit der Situation umgehen würde. Er hat wahrscheinlich auf ein Drama gehofft um seine persönlich kreirte Sitcom spannender zu machen. Als hätte er meine Gedanken erraten, jedenfalls teilweise, sah Dean an mir vorbei. "Wo ist Lucien?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, und ist mir eigentlich auch egal. Lass uns zu den anderen gehen. Wetten sie warten um die Ecke.", murmelte ich verbittert. Wir gingen los und intuitiv drehte ich mich noch einmal um. Da stand Lucifer, ich konnte nicht sagen ob es seine menschliche Hülle war, oder eine seiner Projektionen die nur ich sehen konnte, aber er stand einfach da und lächelte uns hinterhältig hinterher.

Deal with the DevilDonde viven las historias. Descúbrelo ahora