15. Neue Technologien

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Harry war frustriert, als Louis ihm die vermeidlich gute Nachricht mitteilte. Obwohl Niall ihnen Hoffnung gemacht hatte, schien ihm nicht klar zu sein, dass Niall dabei war, eine Lösung zu finden.Es dauerte ihm einfach zu lange.

Liams Worte schienen ihn demotiviert zu haben und er saß mit verschränkten Armen auf dem Stuhl im Innenhof. Zayn bugsierte Liam irgendwann nach draußen und überredete ihn zu einem Spaziergang, damit Louis mit Harry allein sein konnte.

Doch, obwohl er sein Bestes gab und versuchte, dem Soldaten ein gutes Gefühl zu geben, klappte es nicht, denn Harry sah immer wieder zum wolkenlosen Himmel hinauf und Louis verstand, dass es ihm schwer fiel, sich auf etwas zu freuen, wo doch momentan alles so dermaßen unsicher aussah.

„Wenn du magst, können wir zusammen was kochen, vielleicht lenkt dich das ja ab", schlug Louis vor, stand auf und nickte zur Treppe hin.

„Wir können es ja mal probieren", nuschelte Harry, stand vorsichtig auf. Die Blasen taten immer noch weh, denn er machte kleine Schritte hinter Louis her.

„Ich glaube, ich kann mit den ganzen neuen Sachen gar nicht kochen", meinte Harry, als er Louis über die Schulter lugte und in den Kühlschrank sah.

„Ach, das klappt schon, wir machen das ja zusammen", sagte Louis und lächelte ihn aufmunternd an.

Harry saß in der Küche und während Louis Kartoffeln und Gemüse kochte, Fleisch klein schnitt und in einer Pfanne anbriet, ließ er ihn kein einziges Mal aus den Augen. Er hatte sich nicht getraut zu helfen und das rohe Fleisch ekelte ihn an.

„Das sieht aus, wie die Beinverletzung eines Kameraden, kurz bevor er...", sagte Harry, schluckte und sah das Fleisch an. „Kannst du das bitte verarbeiten, ich glaube, ich muss sonst brechen."

Louis schob ihn rasch zur Seite und legte ein Geschirrtuch auf das Fleisch, damit Harry es nicht sehen musste.

„Ich mach das. Setz dich einfach an den Tisch. Wenn du magst, kannst du ja das Gemüse schneiden."

„Das geht aber schnell", stellte Harry fest, als das Essen nach einer knappen halben Stunde auf dem Tisch stand. Louis hatte zwar für vier gekocht, aber Zayn und Liam waren noch nicht wieder zurück. Entweder wurde Zayn den Medizinstudenten nicht mehr los, oder er wollte sie einfach eine Weile allein lassen, damit Liam nicht noch mehr Blödsinn machte und Harrys Hoffnung zerstörte.

„Ja, das stimmt, das Kochen geht schnell. Hat das denn bei euch lange gedauert?", fragte Louis und stellte ihm einen Teller hin. Harry nahm die Gabel in die Hand und fing an zu essen. Es schien ihm zu schmecken und er aß so schnell, als gäbe es morgen nichts mehr. Auf seine Frage ging er nicht ein, was jedoch auch kaum möglich war, denn der Mund war voll.

Was zu seiner Zeit ja auch tatsächlich der Fall gewesen war.

„Langsam, sonst wird dir sicherlich schlecht", warnte Louis den Soldaten, stand auf und öffnete den Kühlschrank, um ihm zu zeigen, dass sie nicht verhungerten. „Das reicht noch ein paar Tage." In dem Moment knallte die Wohnungstür zu und Zayn stiefelte in die Küche. Er sah genervt aus und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

„Meine Güte, bis ich den losgeworden bin...Louis, das mache ich nicht nochmal." Er zog einen Teller zu sich her und schöpfte sich ebenfalls eine Portion.

Harry grüßte ihn nicht, sondern starrte mit großen Augen den Inhalt des Kühlschranks an und schien es kaum glauben zu können, dass es so viele Lebensmittel auf einmal gab.

Zayn beobachtete Harry argwöhnisch, dann sagte er langsam: „Bei euch waren die Lebensmittel rationiert. Du bist das hier gar nicht gewohnt, oder?" Harry nickte und schon sich einen weiteren Bissen in den Mund.

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