24. Richtiges und falsches Essen

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Obwohl Louis nicht das Gefühl gehabt hatte, viel gekauft zu haben, belegte der Krempel den kompletten Küchentisch, als sie alles in der WG auspackten.

„Jetzt muss es nur noch ein Gewitter geben", sagte Harry leise, trat ans Küchenfenster und sah hinaus. Die Sonne schien, doch in der Ferne waren einige kleine Wolkenfetzen zu sehen. „Meinst du, das könnte zu einem Gewitter werden?", fragte er unsicher und sah Louis über die Schulter hinweg an.

„Du meinst diese kleinen Fusselchen am Himmel? Nein, das glaube ich nicht, aber wenn es lange sehr heiß ist, kommt doch eigentlich immer ein Gewitter. Das wird schon. Mach dir nicht so viele Gedanken. Es wäre doch auch doof, wenn das Gewitter jetzt losbrechen würde und wir noch gar nichts aufgebaut haben." Er trat an Harry heran und strich ihm kurz mit der Hand über den Rücken. „Niall wollte heute nach der Uni vorbeikommen. Er hat sich einen Plan gemacht, wie wir schon vorarbeiten können und wollte sich das Material mal ansehen. Wollen wir die Zeit nutzen, um uns Zurück in die Zukunft anzuschauen? Den Film wolltest du doch sehen."

Obwohl das Wetter schön war und jede Mutter ihr Kind an einem solchen Tag sicherlich nach draußen geschickt hätte, blieben die beiden in der Wohnung. Das Zimmerfenster stand offen und sie hatten es sich auf der Couch bequem gemacht. Der Laptop stand aufgeklappt auf der Armlehne und Harry starrte gebannt auf den Bildschirm.

„Wenn du Fragen hast, kannst du sie ruhig stellen. Ich bin sicher, dass du nicht alles wissen kannst, denn es spielt 40 Jahre nach deiner Zeit, soweit ich weiß", sagte Louis freundlich. Er wollte auf keinen Fall, dass Harry sich nicht traute, etwas zu fragen, weil er sich dann dumm vorkam.

„Okay, mache ich", sagte Harry, ohne dabei vom Laptop wegzusehen, auf dem der Film bereits gestartet hatte.

Tatsächlich hatte er gar nicht so viele Fragen, wie Louis erwartet hatte. Harry sah sich den Film aufmerksam an und schien wild entschlossen, sich so viel wie möglich zu merken. Louis achtete kaum auf den Film, weil er zu beschäftigt damit war, Harry zu beobachten, der immer wieder lächelte, wenn etwas Amüsantes passierte.
Und dabei sehr süß aussah.
„Die Musik gefällt mir gut", sagte er irgendwann und wippte im Takt mit dem Kopf mit.
„Ja, der Soundtrack war damals wohl sehr erfolgreich", sagte Louis.

„Was bedeutet das?"

„Naja, immer wenn ein Film erscheint, gibt es meist auch die Musik dazu zu kaufen. Wenn einem dann der Film gefällt, kann man sich die Musik für Zuhause auch holen."

Harry nickte nachdenklich und sah dann wieder auf den Bildschirm.

Der Film schien ihm wirklich zu gefallen und ab und zu kicherte er sogar, auch wenn Louis den Film jetzt eher mittelmäßig fand. Natürlich war der zur damaligen Zeit sicherlich sehr erfolgreich gewesen, aber für die heutigen Verhältnisse einfach sehr simpel. Trotzdem gefiel er Harry gut und als er fertig war, war er voller Tatendrang.
Dass die Zeitreise im Film funktioniert hatte, schien ihn darin zu bestärken, dass Nialls Idee auch klappen würde und er saß wie auf heißen Kohlen und konnte es kaum erwarten, dass die Jungs von der Uni kamen.

Louis gab sein Bestes, Harry abzulenken, und gab ihm die Aufgabe, doch schonmal alle gekauften Materialien auszupacken. Das war nicht leicht, denn fast alles war in Hartplastik eingeschweißt.

Natürlich hatte Louis Harry nicht gesagt, dass er auch eine Schere benutzen konnte und so fummelte und friemelte Harry mühsam eine Packung nach der anderen auf, während Louis ihnen etwas zu Essen machte.

Zayn und Niall tauchten am frühen Nachmittag auf und staunten nicht schlecht, als sie das Material sahen, dass sie gekauft hatten. „Liam kommt auch gleich, er will helfen", sagte Zayn beiläufig und verschwand kurz in seinem Zimmer, um den Unikram loszuwerden.

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