17. Stirbt Harry?

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Der Nachmittag war von Nachdenklichkeit geprägt.

Harry saß im Zimmer und betrachtete immer wieder die neuen Pfundmünzen, sah sich die geprägten Bilder an und versuchte sich vermutlich vorzustellen, wie die Queen heute aussah.

Louis saß am Computer und aktualisierte immer wieder sein Postfach, in der Hoffnung, Niall würde sich melden. Heute Abend hatte er wieder Nachtschicht und es wäre doch super, wenn der Ire schon eine Lösung hätte, dann könnten sie heute Nacht schon irgendwas vorbereiten.

Wenn es denn bei Zeitreisen überhaupt etwas vorzubereiten gab.

Louis konnte sich nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Aber er war ja auch nicht so ein Nerd, wie Niall.

Nachdem keine neue Mail reingekommen war, stand er auf, um sich aus der Küche etwas zu trinken zu holen. Zayn saß noch immer am Küchentisch und las. Er sah erst auf, als Louis eintrat. „Hey, ich wollte dich vorhin nicht ärgern, aber das, was Harry gesagt hat, lud einfach dazu ein", sagte Zayn und sein Mundwinkel zuckte.

„Schon okay", murmelte Louis. Er schraubte eine Wasserflasche auf und lehnte sich damit gegen den Kühlschrank, dann sah er Zayn an. „Du meinst also, wenn Harry sterben soll, dann muss er das tun?", meinte er, und nahm so den Gesprächsfaden wieder auf.

„Ich glaube einfach nicht, dass es gut ist, an der Vergangenheit etwas zu verändern", sagte Zayn und sah Louis ernst an. „Ich meine, was, wenn Harry eine wichtige Persönlichkeit wird oder vielleicht das Zünglein an der Waage ist, das den Krieg entscheidet? Wenn er hier bleibt, dann geht vielleicht alles anders aus und dann schauen wir hier womöglich ziemlich dumm aus der Wäsche."

„Na hör mal, das Zünglein an der Waage war ja wohl Alan Turing und seine Enigma-Entschlüsselungsmaschine", warf Louis ein und Zayn verdrehte die Augen.

„Das können wir nie zu 100% sagen. Ich bleibe dabei, Harry sollte wieder zurück und er will es ja auch. Wir können nicht riskieren, dass sich alles verändert. Willst du das?"

Natürlich wollte er nicht, dass sich alles veränderte.

Zumal man ja auch nicht sagen konnte, was genau anders sein würde. Immerhin wusste er ja wirklich nicht, welchen Einfluss Harry im Laufe seines Lebens noch haben könnte. Wenn er ihn jetzt hierbehielt, dann könnte das im schlimmsten Fall wirklich weltweite Folgen haben.

Aber wenn Harry wirklich ums Leben kam, vielleicht mit der Airspeed Oxford abstürzte, dann wäre es doch wirklich besser, wenn er sein Leben retten und ihn hierlassen würde, oder etwa nicht?

„Louis, er muss zurück, egal ob du das nun willst, oder nicht", sagte Zayn leise, aber deutlich. Er stand auf, packte seine Bücher und Unterlagen zusammen, legte ihm die Hand auf die Schulter und ging in sein Zimmer zurück.

Kurz stand Louis untätig in der Küche herum, sah auf seine verschlossene Zimmertür und rieb sich nachdenklich den Kopf.

Was sollte er tun?

Wenig später klopfte er an seinem Zimmer und drückte dann die Türklinke herunter.

„Harry? Ich muss noch mal los, ich muss arbeiten."

„Du gehst noch mal zum Museum?", fragte der Soldat und hob hoffnungsvoll den Kopf.

„Ja, die Nachtschicht steht an", sagte Louis und sofort erhob sich Harry vom Sofa. „Da komme ich mit. Ich werde mich einfach wieder in das Flugzeug setzen und dann bin ich schneller wieder zurück, als ich blinzeln kann. Ganz sicher. Wir müssen nicht auf den Regen warten...ganz bestimmt."

„Hm, da wäre ich mir nicht so sicher", wagte Louis zu sagen, und ging zu seinem Kleiderschrank, aus dem er T-Shirt und eine lange Hose heraussuchte. Nachts wurde es draußen doch recht frisch.

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