𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙 3

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Mittwoch, 9:30
                                                                             
Pause
Emma
Deutsch war eben sowas von langweilig. Ich war kurz vorm einnicken und meine Sitznachbarin wäre auch fast eingeschlafen. Nachdem ich meine Bücher und Hefte in meinen Spind gelegt habe, suche ich Olivia. Irgendwie habe ich Angst vor dem Gespräch. So tollpatschig wie ich bin fallen paar Blätter aus meinen Heften und ich bücke mich, um sie aufzusammeln. Meine Spindtür ist noch offen, dementsprechend knalle ich volle Kanne mit meinem Kopf gegen die Tür.

«Aua das tat weh» ich halte mit einer Hand meinen Kopf, mit der anderen sammle ich meine Hefte ein.

Nachdem ich alles schnell zusammen sammle, gehe ich auf die Toilette denn das war gerade wirklich schmerzhaft. Zum Glück ist die Mädchentoilette nicht weit entfernt von den Spinden. Von der Ferne entdecke ich Olivia, die an eine Tür angelehnt ist. Ich will sie rufen, doch dann kommt Mattia, nimmt ihre Hand und sie laufen in die Pausenhalle.

Händchen haltend und lachend durch die Gänge laufen.

Und ich? Irgendwie fühle ich mich verarscht. Was dachte ich mir schon dabei, das war doch klar. Mit gläsernen Augen bewege ich mich rückwärts in die Mädchentoilette, doch plötzlich knalle ich gegen jemanden.

Ich drehe mich um währenddessen strömen Tränen aus meinen Augen und ich kann sie nicht verhindern.

«Sorry hab dich nicht geseh-» Matteo hält sofort inne als er sieht, dass ich weine.

«Alles gut? Oh was ist das eine Frage natürlich nicht, wenn du weinst, Komm» er zieht mich in die Mädchentoilette.

Wir stehen uns gegenüber und er streicht meine Haare hinter mein Ohr. Anschließend wischt er meine Tränen weg. Dann geschieht etwas.

Er umarmt mich einfach. Seine Arme ziehen mich noch näher an ihn und ich schmiege meinen Kopf an seine Brust. Leider fange ich wieder an zu weinen.

Ich weiß nicht wie lange wir hier schon stehen, aber es klingelt zum dritten Mal. Widerwillig löse ich mich langsam und schaue in Matteos lächelndes Gesicht. Mit einer Hand streicht er meine Lose Haarsträhne hinter mein Ohr und mit der anderen wischt er eine Träne weg. Er nimmt meine Hand und zieht mich raus.

Schweigend laufen wir nebeneinander in den Unterricht. Weil ich ein anderes Fach als er habe trennen sich jetzt unsere Wege.

«Danke» ist das einzige, was ich von mir gebe und versuche ihm ein winziges Lächeln zu schenken.

«Keine Redewerte. Immer wieder gerne» er gibt mir wieder eines seiner charmantesten Lachen und geht.

                      
Nach der Schule, 13:30

Mein Gedanke seit dem Unterricht ist einfach nur, dass ich es bereue geweint zu haben. Es waren nur verschwendete Tränen.

Seit 15 Minuten warte ich auf Olivia, genau vor den Bänken und sie ist noch nicht da. Ich setze mich hin und will gerade mein Handy auspacken, da sehe ich sie schon kommen.

«Hey. Wie geht's dir?» sie schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an.

«Ich schätze ich weiß schon um was es geht. Du. Mattia. Brauch ich noch was zu sagen?» ihre Frage ignoriere ich

»Wie hast du es herausgefunden?» sie schaut mich nicht an.

Ich stehe auf und verschränke meine Arme vor meiner Brust.

«Ich hab euch gesehen. Öfters. Wann genau wolltest du es mir sagen?» fahre ich sie an. Eigentlich darf ich nicht so sauer sein, denn sie weiß nichts von meinen Gefühlen.

«Ich wollte es dir wirklich schon die ganze Zeit sagen. Ich habe dich sogar Anonym angerufen aber-» sofort unterbreche ich. Das war sie also.

«Ja ist gut. Spar dir deine Ausreden» keine Ahnung was ich jetzt denken soll. Ich will hier weg.

«Es tut mir leid.» erst jetzt schaut sie mich an

«Ich habe dir immer bei einen Problemen geholfen und war für dich da. Sogar bei der Trennung deiner Eltern und du kannst mir sowas kleines nicht erzählen?» meine Arme nehme ich runter und schaue sie an.

Olivia verlagert ihr Gewicht auf ein Bein und verschränkt ihre Arme.

«Ach komm, Du machst so einen großen Aufstand daraus» währenddessen zeigt sie mit einem Finger auf mich

«Emma denkst du, ich sehe deine Blicke nicht und wie du versuchst dich raus Zureden wenn man über Mattia redet» sie kommt mir näher und stellt sich genau vor mich.

«Du bist eifersüchtig, weil ich ihn bekommen habe und du zu schüchtern warst in einmal anzusprechen.", flüstert sie mir zu und lächelt.

«Das stimmt doch gar nicht» zum Ende werde ich lauter

«Ich habe schon jemanden» kurz runzelt sie die Stirn, fängt sich aber wieder.

Im Blickwinkel sehe ich aus der Schule Matteo rauskommen. Er läuft gerade auf uns zu. Und das, was ich jetzt mache, werde ich sehr bereuen.

«Ich bin mit Matteo zusammen» ich lächle sie provokant an und nehme meine Tasche von der Bank.

«Ach ja. Matteo der Italiener aus Mathematik. Bist du dir da sicher, dass die Beziehung nicht in deiner Fantasie stattfindet?» jetzt lächelt sie wieder Provokant.

Matteo steht hinter Olivia und winkt mir zu. Ich ziehe meine Tasche an und laufe an Olivia vorbei, bleibe kurz neben ihr stehen und flüstere in ihr Ohr:

«Glaub was du willst» provozierend zwinkere ich und laufe auf Matteo. Sofort dreht sie sich um. Aus dem Augenwinkel sehe ich kurz, wie sie ihr Mund öffnet.

Ich umarme ihn, nehme seine Hand und ziehe ihn zum Schultor. Kurz werfe ich ein Blick auf Olivia, die mir einen bösen Blick zuwirft. Matteo schaut verwirrt zwischen mir und Olivia her. Mit meinem Blick deute ich ihm alles später zu erzählen.

•••

Ganz kurz zum verstehen:
Olivia und Mattia sind mit Emma in einer Klasse außer Mathe haben siegemischten Unterricht mit einer anderen Klasse. Die Klasse von Matteo.

-TomhollandH24

Amore mioWhere stories live. Discover now