𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙 16

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Sonntag, 17:00
Matteo
Scheisse, Verdammt! Ich muss mich jetzt beruhigen. Ich habe sie verloren. Zwar hatte ich sie noch nie aber trotzdem. Aus diesem Grund wusste ich, von Anfang an, dass dieses Freund- Freundin Spiel, nicht gut enden wird.
Irgendwie war das klar, sie hatte von Beginn an, Gefühle für diesen... Ach Verdammt. Ich haue nochmal auf das Lenkrad, um meine Frust herauszulassen.

Fluchend kralle ich meine Hände in mein Lenkrand und drücke auf Gas.
Vor Wut, verschwimmt meine Sicht und im nächsten Moment sehe ich nicht das Auto, welches in mich reinfährt.

Emma
Ich kann nicht anders und setze mich kniend auf den Bürgersteig. Eng umschlinge ich meine Arme um meine Knie und ziehe sie an. So wollte ich ganz sicher nicht, dass unsere Freundschaft endet.

Donnerstag, 14:00
Emma
Am Sonntag sind Alex und Sierra zusammen gekommen. Ich freue mich sehr für die beiden und wenn ich meine, dass sie unzertrennlich sind, dann sind sie das. Sie kleben wie ein Kaugummi am Schuh aneinander.

Und mit Mattia läuft es gut. Wir sind halt oft zusammen in den Pausen und telefonieren nach der Schule. Ich war sogar bei ihm und durfte seine Eltern kennenlernen.

Nur macht mich die Sorge krank, wo Matteo ist. Seit fast einer Woche, habe ich ihn nicht in der Schule gesehen. Unzählige Male habe ich in angerufen plus geschrieben.

Hand in Hand sitzen wir in der Schule, weil Mattia noch Nachmittagsunterricht hat. Ich warte mit ihm, bis die Stunde beginnt. Lehnend an Mattias Schulter sitzen wir da, bis ich sehe wie Sierra angerannt kommt.
Sie hält kurz einen Finger nach dem Motto warte eine Minute, weil sie durch atmen muss.

„Ich habe dich überall gesucht." hechelt sie

„Was ist los?" ich stoße mich von Mattias Schulter ab.

„Matteo ist im Krankenhaus" ich lasse seine Hand los und stehe auf.

„wie? Seit wann? Egal. In welchem?" Ich schnappe mir meine Tasche und laufe bereits los. Mir ist gerade alles egal und ich muss wissen ob es ihm gut geht.

„Krankenhaus- Nordwest" höre ich sie noch rufen.

Im Krankenhaus angekommen, renne ich sofort zur Anmeldung.

„In welchem Raum ist Matteo Lorenzo?" ganz hibbelig, warte ich bis sie antwortet

„Sind sie Familienangehörige?"   Eine kleine Notlüge sollte reichen.

„Ja seine Schwester, in welchem Raum??" kann sie nicht einfach meine Frage beantworten.

„3 Stock, Raum 124." letztendlich murmle ich ein Danke und renne sofort zum Aufzug.

Was könnte passiert sein? Bin ich schuld daran? Diese ganzen Gedanken schwirren in meinem Kopf während ich den Aufzug hoch fahre.

„110"

„115"

„120"

„124" ich renne auf die Tür, will sie gerade öffnen, muss zuerst anklopfen. Aus Höflichkeit und vielleicht sind seine Eltern da.

Ich klopfe paar mal, höre aber kein herein. Also öffne ich langsam die Tür und gehe langsam rein. Andere Menschen, die hier liegen, lächle ich leicht zu und sehe Matteo schlafen.

Angespannt kralle ich meine Hände in meine Tasche und laufe auf ihn zu. Ach Matteo.
Vor ihm streiche ich ihm einmal durch die Haare, die ihm vorher ins Gesicht gefallen sind.

Auch wenn es nur 4 Tagen waren, in denen ich ihn nicht gesehen habe, hab ich ihn total vermisst und ich kann nicht anders als vorsichtig seinen Arm zu nehmen, mich neben ihn zu legen und meinen Kopf an seine Brust zu kuscheln.

Sein Arm bewegt sich plötzlich und legt sich um meine Schulter. Ich schaue ihn an, streiche ihm nochmal die Haare nach hinten.

„Emma?" seine Stimme ist rau und klingt verwirrt.

„Was ist passiert?" er atmet hörbar aus.

„Jemand ist in mich gefahren. Am Sonntag."

Verdammt. Ein Autounfall.

„Bleibende Schäden?" ich hoffe nichts schlimmes.

„Zum Glück nicht. Nur ein gebrochenes Bein und eine leichte Gehirnerschütterung."

Ich halte sofort meine Hand vor meinen Mund.

„Zu geschockt, um etwas zu sagen?" er lächelt leicht.

Mein Gesicht verzieht sich, wenn ich daran denken muss, wie das passiert sein könnte.

„Es- Das ist alles meine Schuld- Es tut mir leid." ich vergrabe mein Gesicht hinter seinem Rücken.

Matteo legt seinen Kopf auf meinen und nuschelt nur ein Nein und sagt das ich gehen soll, weil es ihm gut geht. Protestierend kuschle ich mich extra an ihn.
So liegen wir, ich mit meinem Kopf auf seiner Brust und er angelehnt an meinem Kopf bis mein Handy vibriert.

Mein Handy blinkt auf und es erscheint eine Nachricht von Mattia, dass er mich in 10 Minuten abholen wird. Und die Zeit geht so schnell vorbei, dass eine Krankenschwester reinkommt, um mich raus zu schicken, weil die Besucherzeiten vorbei sind.

Ohne ihm weh zu tuen stehe ich auf, bleibe vor dem Bett stehen. Langsam beuge ich mich runter und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.

Meine Tasche und Jacke ziehe ich an und laufe zur Tür. Bevor ich raus gehe, schaue ich nochmal Matteo an.

„Danke, dass du hier warst." ich lächle ihm nochmal zu, wünsche ihm Gute Besserung und gehe.

Draußen vor dem Zimmer setze ich mich erstmal auf einen Stuhl und halte meinen Kopf mit meinen Händen. Ich fühle mich so schuldig. Mein Handy vibriert wieder, was bedeutet, dass Mattia da ist.

Im Auto

Zur Begrüßung küsst Mattia mich auf die Wange.

„Und? Wie geht es ihm?"

„Er hat ein gebrochenes Bein und eine Gehirnerschütterung gehabt."

Scharf zieht er die Luft ein. Ich nicke nur.
Weiter reden wir nicht. Besser gesagt will ich nicht reden. Wie geht es jetzt weiter? Werden Matteo und ich jetzt wieder normal reden?

Bei mir zuhause angekommen gebe ich Mattia dankend einen Kuss auf die Wange und steige aus.

Amore mioWhere stories live. Discover now