43.

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Eine Weile saßen wir noch so auf dem Bett. Ich auf seinem Schoß und den Kopf in seinem Nacken vergraben, während er liebevoll meinen Rücken hoch und runter fuhr.

"Grace?"

"Hmm?"

"So gern ich noch länger mit dir hier so sitzen würde, aber ich brauche jetzt dringend eine kalte Dusche..." er drückte die Worte aus unerklärlichen Gründen durch gepressten Zähnen und wirkte amüsiert.

Ich runzelte verwirrt meine Stirn und hob langsam meinen Kopf um ihn anzuschauen.

"Warum betonst du "kalt" so sehr?"

Ich schaute ihn verwirrt fragend an, während er leicht den Mund öffnete und eine Augenbraue hochzog. Er schaute mich prüfend an, ob ich ihn verarschte und das verwirrte mich nur noch mehr. Letztendlich schloss er seinen Mund wieder und schaute mich entgeistert an.

"Du meinst die Frage wirklich ernst oder?"

Zögerlich nickte ich und bat ihn mit meinem Blick mich aufzuklären.

"Du weißt schon, eine kalte Dusche würde mein Problem beseitigen, was du verursacht hast." er grinste mich gespielt dreckig an und deutete auf seinen Schoß, worauf ich saß.

"Ohhhh DAS Problem. Jetzt verstehe ich es..." ich konnte nicht anders als peinlich berührt zu lachen. Doch wirklich unangenehm war es mir doch nicht, so wie es eigentlich hätte sein sollen. Viel mehr verstärkte es mein Selbstbewusstsein, dass ICH der Grund für sein Problem war.

Das war noch eine Sache wofür ich Kyle dankbar bin. Er hat es irgendwie geschafft mich selbstbewusster zu machen als vorher. Wenn ich daran zurück dachte, am ersten Tag im Auto als er meinte, dass ich so kindisch wäre, sodass ich selbst bei einer Kussszene in einem Barbie Film die Augen zu halten würde.

Kyle und ich lachten beide über dieses Erkenntnis, doch Kyle hörte plötzlich auf zu lachen und verstummte. Während ich weiterhin in mich hinein grinste, beugte sich Kyle langsam zu mir hervor und berührte mein linkes Ohr mit seinen Lippen, ehe er anfing zu flüstern.

"Du kannst mir natürlich auch helfen, das Problem zu beseitigen."

Einige Sekunden verharrten wir in dieser Position, in der seine Lippen ganz dicht an meinem Ohr waren, während das Grinsen zuvor auf meinen Lippen komplett erlosch.

Mit offenem Mund und geweiteten Augen fixierte ich einen Punkt hinter Kyle, während er sich wieder zurücklehnte und mich angrinste.

"Waas?!" meine Stimme klang höher und schriller als beabsichtigt und entgeistert schaute ich Kyle an.

Abrupt fing Kyle an zu lachen, dem diese Situation wohl sehr zu amüsieren schien.

"Komm runter Grace. Das war ein Spaß." er lachte weiter über mein Gesichtsausdruck und langsam und vorsichtig stieg ich von seinem Schoß hinunter, während er irgendwas unverständliches murmelte. Irgendwas mit "leider" und "lieber".

Aber ich ignorierte es und machte mich lächelnd eher zu den Klamotten, die mir Sarah zur Verfügung gestellt hatte, während Kyle grinsend das Zimmer verließ um in das Bad zu gehen.

Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und entschied mich für ein kurzes schwarzes Kleid, das einen V-Ausschnitt hatte und dreiviertel Ärmel. Gedankenverloren zog ich das Kleid an und es passte wie angegossen. Am Oberkörper lag es eng und ab der Taille fiel der Stoff luftiger bis zur Hälfte meiner Oberschenkel. Dazu zog ich meine weißen Sneaker an und nahm mir die kleine Umhängetasche, die auch auf dem Kleiderstapel lag.

Ich war Sarah wirklich sehr dankbar. Am Anfang hatte ich sie echt falsch eingeschätzt. Genau so wie Savannah in Kalifornien am ersten Tag. Und doch stellte sich am Ende heraus, dass beide Mädchen unglaublich wundervolle Menschen waren.

Während Kyle duschen war entschied ich mich dazu, mal nach Marilyn und Sarah zu schauen.

Sie saßen beide noch in der offenen Küche und lachten über etwas. Sarah bemerkte mich als erste und grinste nur noch breiter, ehe sie ihre Augenbrauen wackelte und mir zuzwinkerte.

"Na da ist ja unsere liebe Grace! Ihr habt aber lange dort drin 'geredet'..." bei dem Wort 'geredet' machte sie noch mit ihren Händen zusätzliche Anführungsstriche, während auch Marilyn lächelnd den Kopf schüttelte.

"Ähh ja....wir mussten uns viel ausreden." meine Wangen glühten inzwischen schon wie Feuer und peinlich berührt setzte ich mich auf einen der Hocker.

"Ach echt? Ausreden? Sicher, dass ihr nicht noch mehr getrieben habt als zu reden?"

"Sarah! Jetzt untersteh dich bitte. Das arme Mädchen ist ja schon komplett errötet." ermahnte Marilyn spielerisch ihre Nachbarin, ehe sie grinsend wieder zu mir sah.

"Naja röter als Kyle eben, als er eilig mit den Händen vor seinem 'Problem' an uns vorbei ins Bad gerast ist, scheint sie nicht unbedingt zu sein."

Jetzt prusteten beide los und klatschten sich ab, während ich am liebsten vom Erdboden verschlungen worden wäre.

Oh Gott, ging es noch peinlicher?

Plötzlich öffnete sich eine Tür und wir alle drehten uns zu der um. Kyle trat heraus und zog die Badezimmertür zu und schlenderte in seinen alten frischen Klamotten, die ihm wohl Marilyn heute gewaschen hatte, zu uns. Bei uns angekommen stellte er sich hinter mich und schaute uns fragend an. Denn für ihm schien das alles hier bestimmt komisch zu sein. Ich die Stirn in meinen Händen gestützt und Marilyn und Sarah beide lachend.

"Darf ich auch wissen, worüber ihr lacht?"

"Aber klar doch! Konntest du denn dein Problem wieder hinbiegen?"

"SARAH! Jetzt reicht es aber, lass die Armen doch in Ruhe." Marilyn schlug leicht Sarah gegen die Schulter und schaute dann wieder grinsend zu Kyle.

Okayy

Ja, es ging sehr wohl noch peinlicher.

Zögerlich traute ich mich einen Blick auf Kyle hinter mir zu werfen, der aber anders als erwartet genau so wie die Tratschtanten grinste und mit den Schultern zuckte. Anscheinend war ich wohl die einzige der diese Situation sichtlich unangenehm war und ich drehte mich wieder von ihm um und schaute die anderen beiden an.

"Aber klar doch. Auch wenn ich es natürlich besser gefunden hätte,..." langsam spürte ich wie Kyle hinter mir näher an mich trat, seine beiden Arme links und rechts neben mir an die Theke abstütze, sodass ich von ihm eingekesselt war und seinen Kinn langsam auf meine rechte Schulter ablagerte , ehe er weitersprach ".....wenn man mir dabei geholfen hätte."

Wenn ich bis jetzt noch nicht vor Scham gestorben bin. Dann wurde es JETZT Zeit!

"Oh Gott Kyle. Deine Mutter steht direkt vor dir!"  Marilyn schaute ihn lachend mit weit geöffneten Augen an, während Sarah sich nicht mehr halten konnte und plötzlich anfing zu kreischen.

"Ahhh ich sterbeeee!" sie konnte nicht mehr aufhören zu lachen und auch Kyle stimmte mit ihr mit ein.

Und was ich tat?

Ich stand hochrot auf und schlug Kyle mehrmals auf die Brust, ehe ich auch darüber lachte.

"Naja, jetzt mal Spaß beiseite. Grace und ich wollen jetzt ausgehen. Ich hoffe das ist in Ordnung für euch?"

"Aber natürlich doch! Habt Spaß ihr beiden." Marilyn lächelt uns liebevoll an, während wir uns nickend umdrehten und Richtung Ausgang gingen.

Aber natürlich wäre Sarah nicht Sarah, wenn sie nicht noch einen Kommentar von sich gibt...

"Aber habt nicht zuuu viel Spaß!" sie zwinkerte uns beiden zu, ehe Kyle und ich über sie lachend das Haus verließen, um ins Auto zu steigen.

Ich freute mich innerlich so sehr bei dem Gedanke, dass Kyle und ich heute wirklich ausgehen würden. Das strahlende Lächeln verließ nicht mehr mein Gesicht und auch Kyle schien heute einen besonders guten Tag zu haben. Aufgeregt was wir heute unternehmen würden, schnallte ich mich an, ehe Kyle auch schon losfuhr.

Hätten wir da doch nur gewusst, welche Folgen dieses Date mit sich tragen würde....

ESCAPE  | ✔Where stories live. Discover now