(17) Geschöpfe

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Levi

Poppy war davon gerannt, um ein Pflaster für ihr Knie zu holen. Levi rollte mit den Augen. Mädchen. Zerbrechliche Geschöpfe.

Er beschleunigte sein Tempo als er einen Tumult am anderen Ende des Flures ausmachte. Überall standen Schüler und quatschten aufgeregt miteinander. Einige versuchten sogar, mit ihren Handys Fotos zu schießen. Levi konnte jedoch nicht mal erkennen, weshalb sie alle so versessen darauf waren, diesen Streit zu dokumentieren. Dann hörte er Parkers Stimme durch den Flur hallen.

„Ich rate dir, Poppy in Ruhe zu lassen. Du machst ihr seit Jahren das Leben schwer, aber sie hat diese ganze Scheiße nicht verdient.“

Poppy. Er sprach davon, dass Poppy irgendeine Scheiße von Mick ertrug. Sein Puls beschleunigte sich. Sein Sichtfeld puckerte am Rand, wie es das sonst nur nach einem harten Wettkampf tat. Wovon zum Teufel sprach Parker? Er schob ein paar Gaffer zur Seite.

„Worum gehts hier?“, blaffte er Parker und Mick an.

Mick schnaubte und zeigte auf Parker. „Dieser Schlappschwanz hier verteidigt die Glühhitze, als ob er ihr Sugar Daddy wäre.“

Das waren entschieden zu viele Beleidigungen in einem Satz. Er verlor augenblicklich die Beherrschung. Ein Knacken ertönte, als seine Faust auf Micks Nase traf. Das Blut schoss direkt aus seiner Nase und er gab ein leises Wimmern von sich.

„Du kleiner Pisser passt besser auf, was du sagst“, zischte Levi bedrohlich.

„Was ist los mit euch, Leute? Habt ihr euch in den Sommerferien die Hirnzellen weggekokelt?“, meckerte Mick.

„Die Glühhitze, die du so munter beleidigst, ist meine Frau.“ Die Schülerschaft um sie herum verstummte augenblicklich. Lediglich einige Mitschülerinnen schnappten überrascht nach Luft. „Ich lasse nicht zu, dass jemand so über sie spricht.“

„Gottverdammt. Wie ist das passiert?“

„Das geht dich einen Scheiß an.“

„Komm schon, Kumpel. Wie hat eine wie sie es geschafft, dich in die Ehefalle zu locken? Hat sie dich damit weichgekocht, wie sie ganz allein auf der Welt ist? Ich wusste nicht, dass du ein Faible für unattraktive Mädchen hast.“

„Vorsicht, Arschloch. Noch ein Wort und ich bringe dich um.“

Mick hob seine Hände in einer unschuldigen Geste. „Sorry. Offensichtlich hat sie dich umgehend in ein Weichei verwandelt.“

Bevor Levi zu einem erneuten Fausthieb ausholen konnte, packte Parker ihn am Arm und zog ihn davon.

„Verdammt“, hörte er ein Mädchen aus der unteren Klassenstufe zu ihrer Freundin tuscheln. „Das war so heiß, wie er sich für sie eingesetzt hat. Er muss richtig verliebt sein.“

„Hätte ihr manchen Ärger gespart, wenn er sie schon vor zwei Jahre geheiratet hätte“, wisperte ihr Freundin zurück.

Verliebt. Ärger gespart. 

Er konnte das Gehörte nicht vergessen. Zwei Jahre. Was sollte das heißen?

Als sie am Porsche vorbei gingen, blieb Levi stehen.

Married to a firefly - German Edition •abgeschlossen•Where stories live. Discover now