21. Kapitel

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Amara

Als hätte Mason meine Gedanken gehört, - und wer weiß, vielleicht hat er das ja wirklich - streckt er mir selbstsicher seine Hand entgegen.

Nach kurzem Zögern lege ich meine zierliche Hand in seine und genieße dabei das Kribbeln, welches bei unserer Berührung auf meiner Hautoberfläche entsteht.

Mason verschränkt unsere Finger miteinander und zieht mich in Richtung Treppe.

Ich bemühe mich, mit seinen langen Schritten mitzuhalten.

„Wohin gehen wir jetzt?", will ich von ihm wissen, als wir durch die Haustüre treten und auf eine Richtung zusteuern, welche uns zumindest laut meiner Kenntnisse aus Vallis Mortis herausführt.

„Ich will dir etwas zeigen", erläutert er geheimnisvoll.

„Die Schädelsammlung deiner besiegten Feinde?"

Entrüstet wendet er mir seinen Kopf zu und macht einen abrupten Halt, der auch mich zum Stehen bringt, da seine Hand meine eigene immer noch in einem festen, dennoch angenehmen Griff umschließt.

„Amara!", rügt er mich fassungslos.
„Ich glaube, du hast ein vollkommen falsches Bild von mir!"

Bei seinem geschockten Gesichtsausdruck kann ich mich wirklich nicht mehr davon abhalten laut loszuprusten, was der Alpha mit entgeisterter Miene beobachtet.

Während ich beinahe vor Lachen sterbe, merke ich gar nicht wie Mason plötzlich ganz nahe an mich herantritt. Erst, als uns nur noch wenige Millimeter voneinander trennen, halte ich vor Schreck den Atem an.

Noch bevor ich entschlüsseln kann was er vorhat, packt er mich plötzlich und hievt mich ohne Schwierigkeiten über seine Schulter. Wie ein kleines Kind kreischend, schlage ich wild um mich und versuche, ihn damit zum loslassen zu bewegen.

Unter mir kann ich ein Glucksen spüren. Ganz offensichtlich findet er meine Befreiungsversuche äußerst amüsant.

„Lass mich sofort wieder runter!", beschwere ich mich und schlage dabei mit meiner Faust gegen seinen Rücken.

„Niemals!", entgegnet er nur lachend.

Nach einer Weile gebe ich auf und hänge inzwischen nur noch wie ein Sack Kartoffeln herum. Mason läuft indes immer weiter durch den Wald und ich vergesse irgendwann völlig die Zeit dabei.

Eine gefühlte Ewigkeit später sind wir wohl endlich am Zielort angekommen und mein Begleiter lässt mich runter.

Sofort boxe ich ihm wütend gegen die Brust, oder versuche es zumindest.

Mason fängt meine Faust noch in der Luft ab und zieht mich an dieser wieder eng an seine Brust.

„Mist!", murmele ich und winde mich umher, doch mein Mate legt seinen anderen Arm um mich, sodass ich mich wie an ihn angekettet fühle. Nicht, dass das kein gutes Gefühl wäre...

„Hör auf zu kämpfen, Amara", bittet er mich mit dunklen Iriden. Sein ernster Tonfall bringt mich dazu, tatsächlich innezuhalten.

Als er merkt, dass ich mich beruhigt habe, nimmt er die andere Hand von meiner Faust und streichelt mit dieser stattdessen vorsichtig über meine Wange, was mir eine Gänsehaut bereitet. Ich muss schlucken und kann meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden.

„Gegen mich musst du nicht kämpfen, meine kleine Wölfin", flüstert der Alpha. „Wir kämpfen gemeinsam."

Ich runzle die Stirn.

„Gegen wen?"

„Ich kämpfe lieber für etwas als gegen jemanden", erwidert er.

Überrascht vertiefen sich die Falten in meinem Gesicht, während ich zu verstehen versuche, worauf er hinaus möchte.

„Ich werde immer an deiner Seite stehen und für uns kämpfen, Amara.
Aber dafür musst du auch an meiner Seite stehen. Sonst verlieren wir."

Mir wird ganz warm und ich kann spüren, wie unsere Herzen im Einklang miteinander schlagen.

Auf einmal fühlt sich alles so richtig an. So perfekt. 

Er ist perfekt.

Wie soll ich ihm nur jemals das Herz brechen?

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Ob Amara die Verbindung endlich zulassen wird? 🤔

Nächster Teil wieder aus Mason's Sicht!  🥰

Amara & Mason ~ Alpha Der RudellosenWhere stories live. Discover now