Das Geschenk

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Ich bin immer noch in meiner Schockstarre gefangen. Höre und fühle absolut nichts.  Dennoch schreit alles in mir. Ich möchte hier raus und weg. 

Loana schüttelt mich. Einige Zeit geschieht nichts, doch dann komme ich endlich wieder zu mir.  Weiß im ersten Moment gar nicht, wo ich mich befinde, denn meine Erinnerungen brauchen stets eine Weile, um zu mir zurückzukehren. Ich mustere neugierig die Umgebung und dann fällt mir alles nach und nach wieder ein. Ich bin bei Loana in der Wohnung, weil ich einem Wochenende zugestimmt habe.

Mich überrennt plötzlich Müdigkeit, welche ich nur durch die vielen Ereignisse erklären kann, die in den letzten Stunden passiert sind. Ich kann kaum noch meine Augen offen halten. Meine Gliedmaßen fühlen sich so an, als wären sie aus Blei. Ich weiß nicht, ob ich stehe oder sitze. Es ist mir in dem Moment auch vollkommen egal, als ich mich einfach nach hinten fallen lasse und damit ein kleines Risiko eingehe. Haue meinem Körper dadurch neues Leben ein und wenige Sekunden später spüre ich auch schon das weiche Leder an meinem Rücken.  Ist alles nochmal gut gegangen. 

>>Wir sollten schlafen gehen. Es ist schon spät.<< Diese Worte werden von einem lauten Gähnen begleitet. Das soll er also gewesen sein? Mein erster Tag in einer wildfremden Stadt mit einer wunderschönen Frau. 

Irgendwie möchte ich ihn nicht so enden lassen. Deswegen krabble ich regelrecht über Loana, als diese einige Zeit später neben mir im Bett liegt. Pinne sie mit meinem Körpergewicht an Ort und Stelle fest. 

Loanas Pupillen weiten sich und mir gefällt das. Sie soll meine Eigeninitiative mit allen Sinnen auskosten können. 

Ihre Stirn wirkt plötzlich sehr einladend auf mich. Deswegen eröffne ich das, was ich vorhabe, mit Schmetterlingsküssen. Innerlich 

bete ich, dass mein Plan aufgeht. 

Ihre Stirn fühlt sich herrlich unter meinen Lippen an. So weich und glatt. 

Als mir das zu eintönig wird, bewege ich mein Gesicht etwas weiter herunter. Loana hat mittlerweile ihre Augen geschlossen und ich erkenne die ersten Knospen meines Plans in ihrem Genießen. 

Ich fahre fort, indem ich jedes einzelne Augenlid von ihr küsse. Dieses Mal allerdings etwas stärker. Sie kommentiert dies mit einem wohlklingenden Grummeln. Dieses. ist mein Ansporn. 

Ich bin mittlerweile dort angekommen, wo ihre Nase sich mit den Lippen trifft. Blicke nun auf diesen herrlich geformten Mund herab und alles in mir verändert sich mit einem Mal. Es ist nun auf Leidenschaft und Sex gestellt worden, nur bin ich nicht diejenige, die den Schalter dafür betätigt hat. 

Ich presse meine Lippen mit leichtem Druck auf ihre und fahre sie mit der Spitze meiner Zunge nach. Der Regen aus Funken wird derweil immer intensiver.  Ich weiß, dass er in einem Inferno enden wird, wenn seine Zeit gekommen ist. 

Ich bitte nun um Einlass. Dieser wird mir allerdings erstmal nicht gewährt. Loana hat den Spieß nämlich umgedreht und befindet sich nun in meinem Mund. Zwar liebe ich dieses Gefühl, wenn sie hier zu Besuch ist, allerdings gebe ich dieses Mal nicht klein bei. Es geht schließlich um meine Eigeninitiative.

Unsere Zungen verfallen in einen erotischen Tanz. Mal führt Loana ihn an, mal ich. Niemand von uns scheint die Oberhand zu gewinnen, bis Loana ihre Hände neben meinem Antlitz platziert und immer fordernder wird. Ich will zwar nicht aufgeben, doch gegen diese Starke komme ich nun mal nicht an. 

Loana fährt nun mit ihrer Zunge in meinen Rachen und ich fühle mich auf einmal entjungfert. Schließlich bin ich bisher noch nie in den Genuß eines Zungenkusses gekommen. Heureka, dieses Gefühl ist zwar äußerst fremdartig, aber es gefällt mir. 

365 Tage devotWhere stories live. Discover now