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Tag 71 v.N.

Wir betraten einen hohen Raum. Die Wände schienen aus reinem Kristall zu bestehen.

Es sah wunderschön aus.

In der Mitte befand sich ebenfalls ein Kristall. Ebenso wie die Wände strahlte er Licht aus und leuchtete leicht rosa.

Als Liam mir bedeutete, in die Mitte zu gehen, konnte ich fasziniert nähertreten.

Die Kristalle wechselten immer mehr ihre Farbe, als ich näherkam, und als ich ganz nah vor dem Kristall stand, waren sie türkis.

Tatsächlich türkis. Die Farbe erinnerte mich an das Meer, das ich bisher nur hatte auf Bildern betrachten dürfen.

"Leg deine Hand auf den Stein", ertönte da Liams Stimme.

Ich sah kurz zu ihm, dann legte ich unsicher meine linke Hand auf den Stein.

Kurz schien es, als würde das Licht pulsieren. Fast wie ein Herzschlag.

Dann durchzuckten mich Blitze.

Erschrocken zuckte ich zusammen und biss die Zähne aufeinander.

Bei meinem nächsten Wimpernschlag hörten die Schmerzen auf.

Ein leichtes Pulsieren ging - wie mir schien - von einer Stelle über meinem Herzen, die sich bis zu meinem Schulterblatt zog, aus.

"Hey, alles okay?" Liam stand plötzlich neben mir.

Ich nickte schwach.

Daraufhin griff er vorsichtig nach meinem Arm und führte mich aus dem Zimmer, den Flur entlang, in ein anderes Zimmer hinein.

Dort drückte er mich leicht auf ein Sofa und kniete sich dann vor mich.

"Wo ist es?"

"Was?" Ich hob den Kopf und sah ihn erschöpft an.

"Das Mal!" Liam klang ganz aufgeregt.

Ich seufzte, schlüpfte aus meine Jacke und schob mein Shirt von meiner Schulter.

Liam sah sich die Stelle an und zog dann die Augenbrauen hoch.

Im nächsten Moment war er aufgesprungen.

Irritiert sah ich ihm hinterher, als er auch noch mit einem Spiegel in der Hand zurückkam.

"Sieh mal!"

Ich nahm ihm den Spiegel aus der Hand.

Über meine Schulter hinweg zog sich so etwas wie eine Tätowierung.

Sie bestand aus dunkeln Rosen, die leicht fortzuwehen schienen, und ... waren das Flammen?

Als ich den Spiegel so neigte, dass ich mein Schulterblatt sehen konnte, entdeckte ich etwas, dass verdächtig nach dem Schwanz und den Spitzen von eingeklappten Flügeln eines Drachens aussah.

Schnell sah ich mir das Mal vorne wieder an.

Tatsächlich - wenn man genauer hinsah, entdeckte man den Kopf und den restlichen Körper eines Drachens.

Eines Drachens, der aus seltsamen Rosen und dunklen Flammen bestand.

Nichts davon sah so aus, wie es zuvor ausgesehen hatte. Keine einfachen schwarzen Linien mehr.

Als ich den Kopf hob, um Liam zu fragen, ob das so normal war, entdeckte ich, dass er nicht länger vor mir war.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er gegangen war.

Erst als ich mich umsah, entdeckte ich ihn weit entfernt an einem ... was war das?

Dark and LightWhere stories live. Discover now