§7 Den bösen Truppen unnötige Zeit verschaffen

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Was diese Überschrift soll? Ja, worauf spiele ich wohl an?
Einer der Gefährten des Helden wird durch einen Pfeil/Feuerball/Geschoss/Explosion/etc. schwer verletzt. Dies geschieht natürlich immer in einem ungünstigen Zeitpunkt, sprich, einem Zeitpunkt, zu dem Ihr als Held etwas in Eile seid und lieber Fersengeld geben wollt.

Was soll das heißen, Ihr flieht nicht aus einem Kampf!? Na gut, überredet, Ihr seid in Eile, um noch rechtzeitig den bösen Magier am Durchführen seines dämonischen Rituals zu hindern. So besser?

Und was passiert? Euer Freund kann nicht weiter und Ihr denkt euch nur, nicht schon wieder ...
Ihr wollt ihm aufhelfen, aber um ihn den ganzen Weg zu stützen, bleibt nicht genug Zeit, das wisst ihr beide. Es folgt der epische Satz eures Freundes: „Lauf endlich weiter! Ich komme schon klar." Und wieder wisst ihr beide, dass das nicht wahr ist, weil gerade die gegnerischen Truppen am Ende des Korridors aufgetaucht sind und euch sofort gesehen haben. Echt, das Timing dieser Jungs ist auch wirklich immer beschissen ...

Da Ihr unendlich gut seid, könnt ihr Euren Freund nicht zurücklassen und helft ihm aus der Gefahrenzone. In der Zwischenzeit hat der Böse Hexenmeister sein dämonisches Ritual beendet, Ihr kommt zu spät, eine Kreatur des Bösen erwacht aus den Untiefen der Hölle und reißt bei seiner Erweckung die halbe Stadt mit ein.

Dabei sterben 10.000 unschuldige Bürger. Das ist etwas ärgerlich, aber okay, da der Leser keine Empfindungen mit diesen 10.000 Bürgern in Verbindung bringt und froh ist, dass Euer Freund überleben konnte, weil er ein gut gestalteter Charakter ist, den er lieb gewonnen hat.

Aber Ihr selbst wisst es besser, Ihr kanntet den Mann vom Markt, der euch jeden Morgen Euer Brot mit einem Lächeln verkaufte, den Hauptmann der Wache, der für euch wie ein Vater war und Euch im Schwertkampf ausgebildet hat, als Ihr gerade ein Kind wart, den alten Mann auf der Bank vor der Taverne, der immer Geschichten von seinen Reisen erzählt hat, die junge Frau, mit der Ihr in Eurer Freizeit als nicht-Held angebandelt habt und die Euch abends ... öhm, aufgemunter hat. Und was jetzt?

Bedauern? Schuldgefühle?

Vergesst es! Euer Freund lebt und die Leser kennen die 10.000 Leute nicht einmal. Ein traurig gemurmeltes „Ich mache es wieder gut" hilft schon. Zeigt ein paar Schuldgefühle, lasst ein paar Tränen fließen und niemand - bis auf „den typischen Unruhestifter" - kann Euch mehr böse sein. Was? Ihr könnt den Hauptmann der Wache, den alten Mann vor der Taverne und Euer Mädchen nicht einfach vergessen? Ihr habt echte Schuldgefühle? Es tut wirklich weh?

Tja ... der Psychiater gehört leider auch zu den 10.000 Toten ...

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Hey, ich hoffe, der Part hat euch gefallen :) Mir fiel das ganze erst letztens bei Naruto Shippuden wieder einmal auf, wo irgendwie allen egal war, dass ein ganzes Dorf vernichtet wurde. Als dann aber ein Frosch starb gab's einen Shitstorm in den Kommentaren xD

Ich werde ab jetzt jeden Sonntag ein neues Gesetz posten ^^

Die ungeschriebenen Gesetze - Oder wie ich (k)ein Held werdeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang