Chapter 5: Müsstest du nicht irgendwo fremde Mädchen küssen?

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Freitag, 22.01. 19:56 Uhr

Evangelin Pov:
 
Wieder zurück in der realen Welt wachte ich aus meiner Schockstarre auf und beschloss erst einmal kalt duschen zu gehen, um meine Gedanken zu ordnen.
 
Fertig geduscht huschte ich schnell nur mit einem Handtuch, um meinen Körper geschlungen wieder in mein Zimmer, um mich anzuziehen. Ich zog gerade den BH drüber als meine Tür aufflog und das Lachen des Unbekannten verstummte als er sah, dass ich nur in Unterwäsche vor ihm stand.
 
Heilige Mutter Maria!
 
Mein Gesicht glich wahrscheinlich einer Tomate, denn auch, wenn ich mich nicht für meinen Körper schämte, hatte mich noch nie ein Mann so gesehen. Nicht einmal mein erster Freund. Ich schnappte mir also so schnell wie es ging das Handtuch und band es wieder um meinen Körper.
 
"Heiß" waren die einzigen Worte, die der Mistkerl zusagen hatte anstatt wie jeder normale Mensch hinauszugehen.
 
"Sag mal, spinnst du was fällt dir ein in mein Zimmer zu spazieren?!" presste ich wütend hervor.
 
"Sorry Kleines ich wollte nur ins Badezimmer" hob er abwehrend die Hände, doch meine Wut wuchs nur.
 
"Nenn mich nicht Kleines! Ich hab auch einen Namen Arschloch!" versuchte ich ihm klar zu machen, dass er mich nichts so nennen sollte.
 
Sein Grinsen wurde jedoch nur breiter und er erwiderte "Na dann wie lautet dieser denn?"
 
"Evangelin aber das sollte dich nichts angehen!" zischte ich ihm zu. Obwohl ich kenne seinen Namen auch nicht. Wie er wohl heißt?
 
Bernd, Rudolf oder Kasimir wer weiß?
 
"Kian. Ich heiße Kian" beantwortete er mir meine unausgesprochene frage.
 
Kian
 
Warte. Woher weiß er woran ich dachte. Vielleicht ist er ja Hellseher.
 
Ach halt die Klappe.
 
"Ich weiß ja nicht, ob du es mitbekommen hast aber ich stehe hier nur mit einem Handtuch um meinen Körper also wäre es sehr nett, wenn du endlich gehen würdest bevor ich dich schlage!" drohte ich Kian.
 
Dieser ging meiner Bitte nach und verließ mein Zimmer und trotzdem konnte ich noch sein freches grinsen vor meinen Augen sehen.
 
Oh Gott! Erst jetzt kam mir der Gedanke das wir uns jetzt öfter sehen werden, wenn sie sich hier bei uns treffen würden. Komischerweise verspürte ich ein leichtes Kribbeln im Bauch welches ich allerdings gekonnt ignorierte. Das ist nur die Müdigkeit.
 
Ich zog mir, dieses Mal ohne Unterbrechung, mein Schlafshirt über den Kopf und legte mich ins Bett.
 
Samstag, 23.01. 1:17 Uhr
 
Mein Magenknurren riss mich aus dem Schlaf und verriet mir das es Zeit für einen Mitternachtssnack war.
 
Ich schlich also so leise wie möglich in die Küche, um die anderen nicht zu wecken und kochte mir Nudeln. Ja ich weiß, nicht zwingend die beste Idee aber ich hab hunger also scheiß darauf!
 
Wüsste meine Tante das ich um diese Uhrzeit noch was esse würde sie persönlich hier herfahren und mich wieder ins Bett stecken.
 
Meine Tante Maddy ist die liebevollste Person, die ich kenne. Sie hat mich nach dem Tod meiner Eltern bei sich aufgenommen, obwohl sie selber erst 22 Jahre alt war und doch hat sie sich um mich gekümmert wie eine Mutter.
 
Das kochende Nudelwasser verfrachtete mich wieder ins hier und jetzt und erinnerte mich daran die Nudeln ins Wasser zu tun. Ich wollte gerade die Nudeln aus dem Schrank holen doch realisierte, das dieser scheiß, Schrank viel zu hoch hängt.
 
Scheiß Größe!
 
Ich holte mir den kleinen Hocker, welcher bei uns in der Küche stand und probierte so, ob ich die Nudeln erreichen konnte. Klappt auch nicht. Ich streckte mich noch weiter bis auf die Zehenspitzen doch egal was ich mache ich kam nicht ran.
 
"Brauchst du vielleicht Hilfe?" Kam es unerwartet von hinten, sodass ich vor Schock zusammen zuckte und mein Gleichgewicht verlor.
 
Kurz bevor mein Gesicht Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen, die mich wieder sicher auf den Boden abstellten.
 
"Äh-h D-dank-e Kian" brachte ich gerade so stotternd heraus. Verlegen blickte ich zu ihm auf und spürte dieses kribbeln an der Stelle, an welcher er mich berührt hatte. Ich traute mich nicht ihm in die Augen zusehen, weshalb mir der Boden gerade sehr interessant vorkam.
 
Wir brachten wieder genug Abstand zwischen uns, bis ich mir bewusst wurde, das hier gerade ein, ich betone Oberkörper freier, Kian vor mir steht.
Warum müssen solche Vollidioten wie er immer so gut aussehen?
 
Oh Gott bloß nicht starren Evangelin!
 
Naja man kann es ja versuchen. Mein Gott wie attraktiv kann man den bitte sein das ist doch unfair.
 
Wait a second warum ist er überhaupt hier?
 
"Warte mal was machst du denn immer noch hier? Müsstest du nicht irgendwo auf der Straße fremde Mädchen küssen?" fragte ich ihn gezielt provozieren.
 
Die Kuss-Sache hatte ich noch lange nicht vergessen und langsam ist er mir eine Erklärung schuldig, welche ich mir jetzt auch endlich holen wollte.

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