Chapter 18: Willst du mir erzählen was passiert ist?

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Mittwoch. 17.03. 12:56 Uhr

Evangelin Pov:

Einen ganzen Monat hatte ich bei mir den puren Stress. Meine letzten Wochen bestanden Hauptteils daraus zu lernen, denn im Moment standen Prüfungen an und das nicht gerade wenige. Fast jeden Tag verbrachte ich entweder mit Lernen oder damit Abends mit Kian auf dem Dach zu sitzen und über Gott und die Welt zu reden, doch weder er noch ich hatten je das Thema Eltern angeschnitten worüber ich ganz froh war.
 
Ansonsten verbrachte ich meine verbliebene Zeit mit den Jungs oder mit Elly und Haily. Ein Wochenende waren wir alle im Freizeitpark und Haily hat sich die Seele aus dem Leib gekotzt während alle anderen den Spaß ihres Lebens hatten.
 
Auch Elly und Edin hatten weiterhin etwas miteinander aber zusammen waren sie noch nicht, allerdings trafen sie keine anderen mehr aber sich selber eingestanden hatten die beiden sich ihre Gefühle auch noch nicht.
 
In der Zeit gab es ab und zu auch mal Zwischenfälle in denen Noah es wieder bei mir versuchen wollte doch meistens fand ich einen weg zu verschwinden auch, wenn er dabei immer wütend wurde was echt angsteinflößend war.
 
Jetzt jedenfalls war ich mit meiner letzten Prüfung für die nächste Zeit fertig und verschwand so schnell es ging aus der Uni.
 
Zu Hause machte ich zusammen mit Adam welcher auch schon früher Schluss hatte essen denn wir hatten beschlossen heute alle einzuladen und zusammen zu essen. Eigentlich war unser Plan das wir zusammen Lasagne machten wobei Adam das am Ende erledigen durfte da ich seiner Meinung nach alles falsch machte.
 
Kleines Sensibelchen sag ich da nur
 
Ich stieg also lieber zusammen mit meiner Musik unter die Dusche. Nachdem Duschen war ich noch einmal eine runde schlafen gegangen bis Elly in mein Zimmer kam und mich weckte da die anderen bald da sein wollten. Ich zog mir eine schlichte schwarze Jogginghose mit einem weißen Sport-BH und Kians Jacke an und föhnte noch meine Haare, wobei ich das Schminken wegließ, denn immerhin war ich nur zu Hause.
 
Als alle da waren, begrüßte ich sie alle mit einer Umarmung wobei ich bei Kian ein Grinsen wahrnahm, wahrscheinlich weil ich seine Jacke anhatte. Darauf soll er sich mal nichts einbilden er roch eben einfach nur gut und mehr nicht.
 
Ist klar!
 
Okay ich muss zugeben Adam hatte die Lasagne ohne mich besser hinbekommen aber sie schmeckt wahnsinnig gut. Nachdem essen setzten wir uns alle ins Wohnzimmer bis Kyle und Jake verschwanden, Adam noch wohin wollte und Edin und Elly sich in ihr Zimmer verkrochen.
 
Kian und ich beschlossen wie sonst auch über die Feuerleiter wieder nach oben aufs Dach zu verschwinden. Zusammen mit einer Decke, die ich über uns beide legte, saßen wir am Rand und betrachteten die Sterne.
 
"Das hab ich früher immer mit meiner Mom gemacht" kam es von Kian während er sowohl glücklich als auch traurig in die Sterne blickte. Das war das erste Mal, das er über sie sprach.
 
"Sie ist als ich 19 war gestorben an einem Autounfall" sprach er weiter. Ich schaute ihn an und erkannte das seine Augen wässrig wurden.
 
"Willst du mir erzählen was passiert ist?", fragte ich ihn vorsichtig, woraufhin er nickte.
 
"Mein Vater ist abgehauen als ich 12 war. Er trank oft zu viel wobei ihm auch öfter mal die Hand ausrutschte sowohl gegenüber meiner Mom als auch gegenüber mir, weshalb wir dann aus London nach LA abgehauen sind. Eines Tages war er dann weg und hinterließ uns ein Haufen Schulden. Als ich 14 war, bekamen wir die Nachricht, dass er Tod war und uns noch mehr Schulden da ließ. Mit 19 stand dann die Polizei vor unserer Tür und erzählte mir von meiner Mom. Ein betrunkener Teenager war ihr reingefahren und sie starb. Es war Noah, er war auf meiner Highschool." erzählte er mir etwas über seine Vergangenheit.
 
Nicht nur er hatte jetzt Tränen in den Augen, sondern auch ich. Es muss furchtbar sein sowas durchgemacht zu haben. Doch das Noah der Mörder seiner Mom war schockierte mich zutiefst. Das war auch der Grund, warum er ihn so hasste. Verständlich.
 
"Ich hab noch nie jemanden gesehen, der so stark ist wie du Kian. Ich denke deine Mom wäre stolz auf dich wo du jetzt stehst. Du hast einen tollen Job, tolle Freunde und bist einer der wunderbarsten Menschen, die ich kenne. Sie war bestimmt eine sehr gute Frau" sprach ich ihm zu und guckte ihn stolz an.
 
"Ja das war sie, die beste die es gab", wisperte er und Tränen tropften auf seinen Pulli, welche ich ihm aus dem Gesicht wischte.
 
"Warum redest du nie über deine Eltern Kleines?" kam es nun von ihm.
 
Ich hatte es noch nie jemand anderem außer Elly und Haily erzählt doch ich wollte es ihm sagen. Es fühlte sich gut an und ich wusste, ich konnte ihm vertrauen.

KianWhere stories live. Discover now