Chapter 30: Alles in allem war er perfekt

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Samstag. 17.04. 22:34 Uhr

Evangelin Pov:

Plötzlich kam er auf mich zu, hielt mein Gesicht in seinen Händen und zog mich zu sich.
 
"Fuck", wisperte er, bevor er mich zu sich zog und seine Lippen auf meine presste.
 
Ich konnte es nicht glauben, das ich jemals wieder dieses kribbeln, im Bauch spüren würde, doch es passierte wirklich.
 
Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn noch etwas mehr zu mir herunter, um noch mehr zu bekommen. Es lagen all unsere Gefühle in diesem Kuss und ich verlor mich darin, bis wir uns, um Luft zu holen, lösen mussten.
 
Perplex sah ich meinen gegenüber an.
 
"Was?" brachte ich jedoch nur heraus.
 
"Glaubst du ich mich nicht auch in dich", flüsterte er mir grinsend zu.
 
Eine Zeit lang sahen wir uns nur in die Augen und ich musste erst einmal, meine Atmung und mein Herzschlag, unter Kontrolle bringen.
 
"Ich glaub wir sollten reden, oder?", fragte ich ihn vorsichtig, woraufhin er zustimmend nickte.
 
"Warum hast du mich damals in deinem Büro so-" brachte ich zitternd hervor, da ich meine aufbrausende Hitze von eben verloren hatte und nun feststellte, wie kalt es hier war.
 
Kian zog sich kurzerhand seinen Pullover über den Kopf und mir über, woraufhin ich lächeln musste.
 
"Ich hab dir von meinem Vater erzählt und das er Alkoholiker war und uns geschlagen hat?", fragte er, noch einmal nach, woraufhin ich nickte.
 
"Als mein Vater abgehauen ist, hat er Schulden gemacht, große Schulden bei allen möglichen Leuten, doch hauptsächlich bei Casinobesitzern und Zuhältern, weshalb er immer wieder bei uns ankam. Zur gleichen Zeit fing ich an mit den falschen Leuten rumzuhängen, welche meinten, dass es 'cool' wäre andere zu beklauen und fertig zu machen. Der Grund, warum ich zu klauen anfing." sprach er wieder und ich konnte sehen das seine Augen wässrig wurden.
 
"Zuerst bemerkte es meine Mom nicht, doch als ich von der Polizei nach Hause gebracht wurde, war es ihr klar. Für sie stand fest, dass wir aus London rausmussten, weg von meinem Vater und allem anderen. Wir zogen also nach LA. Daraufhin ließ ich es auch einige Zeit sein, doch immer, wenn mein Alkohol abhängiger Vater, sich wieder bei uns meldete, wegen seinen enormem Schulden, wurde ich so gesagt rückfällig. Ich lernte es vor meiner Mom zu verheimlichen, doch als die Nachricht kam mein Vater wäre Tod, ließ ich es wieder sein, denn ich dachte nun wäre alles gut. Doch das war es definitiv nicht. Die Leute, denen er was schuldete, wollten sich ihr Geld nicht entgehen lassen und kamen auf meinen Mom und mich zurück. Da fing ich wieder an." seine Stimme zitterte und ich nahm seine Hand in meine.
 
"Sie drohten uns und ich wollte helfen die Schulden zu beseitigen. Meiner Mom sagte ich es wäre von der Arbeit, welche ich nicht hatte. Die Jungs lernte ich dann, kurz bevor meine Mutter starb, kennen und sie standen mir bei. Mittlerweile hab ich über die Jahre die meisten Schulden abgearbeitet, doch einer hat noch nicht alles. Als du damals vor mir standest, so ängstlich und zerbrechlich, wollte ich dich beschützen. Ich dachte wenn du denkst du wärst mir egal, würden sie dir nichts mehr tun, denn das hätte ich mir nicht verzeihen können. Mein Ziel war es, dich vor meinen Problemen und mir zu beschützen, doch es fiel mir unglaublich schwer dich so zu sehen, wie du mich enttäuscht und traurig ansiehst. Es hat mir das Herz gebrochen doch dir durfte nichts passieren" beendete er seine Erzählung.
 
Geschockt sah ich ihn an, ehe ich ihn in meine Arme nahm, wobei er mich auf seinen Schoß zog.
 
"Du musstest so viel durch Machen, doch ab jetzt bist du nicht mehr alleine okay?! Ich bin für dich da, egal was ist" flüsterte ich ihm zu, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.
 
"Wie hab ich dich verdient?", fragte er mich grinsend.
 
"Du bist stark und das bist du von dir aus, also sei stolz auf dich" sprach ich ihm zu. Ich zog ihn wider in meine Arme, da ich es immer noch nicht fassen konnte das er wieder bei mir war.
 
"Ich muss mich noch für meine Worte entschuldigen, denn ja ich war wütend und verletzt aber es entschuldigt nicht, was ich gesagt habe! Verzeihst du mir?" schmollte ich ihn an.
 
Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, welches mich ansteckte.
 
"Ich hab dich vermisst", sagte ich ihm.
 
"Ich dich erst Kleines" grinste er mich an.
 
Mein Herz machte einen Sprung bei dem Namen, denn er hatte mich so lange schon nicht mehr so genannt und es war schön, es endlich wieder zu hören.
 
"Ist dir nicht auch kalt?", fragte ich ihn, da mir erst jetzt auffiel, das er nur ein T-Shirt unter seinem Pullover angehabt hatte.
 
"Nicht wirklich. Außerdem steht dir mein Pullover, auch, wenn dein Oberteil, heiß an dir aussieht Baby" flüsterte er mir zu, weshalb ich rot wurde.
 
Ich beugte mich wieder vor und legte meine Lippen auf seine. Ich hatte es so vermisst. Vermutlich war ich jetzt abhängig von ihm. Aber nur vielleicht.
 
Ich legte meine Arme um seinen Nacken und er seine Hände an meine Hüften um mich noch näher an sich zu ziehen. Er bot mit seiner Zunge um Einlass, welchen ich ihm mit Freuden gewährte.
 
Ich musste in den Kuss hinein lächeln, weshalb auch Kian seinen Mund zu einem Lächeln verzog und mich mit seiner Zunge neckte.
 
Es lagen alle unsere Emotionen in diesem Kuss, die Sehnsucht nacheinander, die Leidenschaft, Verletzlichkeit und Hingabe.
 
Alles in allem war er perfekt!

KianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt