Chapter 14: Gut das ich jetzt Bescheid weiß!

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Donnerstag, 04.02. 01:24 Uhr

Evangelin Pov:

Es war schon spät und eigentlich sollte ich schon längst im Bett liegen wie die anderen auch alle doch egal was ich versuchte es klappte nicht. Ich zog mir schnell eine Jogginghose über und schlich aus meinem Fenster die Feuerleiter nach oben aufs Dach und setzte mich dort zusammen mit meinem Kuschelkissen hin und betrachtete die Sterne, bis ich eine Person neben mir wahrnahm.
 
Ohne mich umzudrehen, erkannte ich den vertrauten Geruch von Rauch und Aftershave welcher mir in die Nase stieg.
 
"Was machst du hier draußen?", fragte ich Kian als besagter sich neben mich auf die Kante des Daches setzte und ebenfalls in die Sterne schaute.
 
"Ich hab dich hier hochgehen sehen und konnte selber auch nicht schlafen. Kyle schnarcht lauter als ein Bär" gab er knapp angebunden von sich, wobei er jedoch auch leicht schmunzeln musste sowie ich.
 
Langsam fing ich anzufrieren, denn mein Körper begann zu zittern. War wohl nicht ganz so schlau Anfang Februar ohne Pullover oder Jacke hier herauszugehen Kian schaute jetzt das erste Mal zu mir herüber bevor er sich seinen Pullover, welchen er über einem T-Shirt trug, auszog und mir wortlos hinhielt.
 
Den grauen Nike Pulli nahm ich mit einem leisen 'Danke' an und zog ihn mir über den Kopf, wobei mir sein Duft wieder in die Nase stieg und ich es nicht unterlassen konnte meine Nase ihn diesem Pulli zu vergraben und noch einmal tief einzuatmen.
 
Gott warum riecht dieser Junge so gut? Okay stopp it girl!
 
"Ist er dein Freund?" kam es unerwartet von Kian welcher mir einen fragenden Blick zuwarf.
 
"Warte, wen meinst du? Tommy?" stellte ich ihm eine Gegenfrage, auf welche er nur zustimmend nickte.
 
"Oh Gott nein das wäre ja Inzest! Er ist mein Cousin." antwortete ich ihm lachend. Wie konnte er das nur denken das wäre ja krank mir war so als hätte ich kurz ein 'Gut' von ihm gehört, was, wie ich denke, aber nur Einbildung war.
 
"Er ist gerade zu Besuch bei meiner Tante Maddy in Riverside, da wo ich herkomme und bei welcher ich aufgewachsen bin. Bevor mein Onkel Frank sich von meiner Tante getrennt hatte, haben sie in Salt Lake City gewohnt, deswegen ist Tommy auch dort bei ihm geblieben und kommt seitdem immer in den Ferien hier her und besucht uns. Er ist für mich wie ein bester Freund." erzählte ich ihm unaufgefordert einen kleinen Teil aus meinem Leben.
 
Ich musste unwillkürlich an früher denken und wie wir alles zusammen gemacht hatten, wobei mir ein Lächeln über die Lippen huschte. Er war nicht nur mein Cousin, sondern auch sowas wie mein Bruder der mich vor allem beschützte.
 
Außer meiner Familie, Elly und Haily wusste keiner davon, das meine Eltern mich nicht wollten und ich deswegen bei meiner Tante aufgewachsen bin.
 
"Du hast morgen ein Date mit Noah, oder?" fing Kian schon wieder mit diesem Thema an.
 
Es war mittlerweile nicht das erste Mal, das er etwas zu Noah zu sagen hatte wobei nichts davon auch nur Ansatzweise positiv war. Ich wusste nicht, warum er Noah so hasste, denn immer, wenn ich ihn das gefragt hatte, wurde er wütend und seine Halsschlagader war kurz davor herauszuspringen und
Amok zu laufen. Seine Ausrede begrenzte sich immer auf die Worte 'Es geht dich nichts an!' was mir langsam zum Hals heraushing. Wenn er ein Problem hat, soll er darüber reden oder nicht?
 
"Ja hab ich!" gab ich nur genervt von mir, denn ich wollte es nichts mehr hören, denn es endete immer in einer Diskussion.
 
"Du solltest aufpassen, das Arschloch hat nicht gutes mit dir vor, er will doch nur-" fing Kian schon wieder an und jetzt reichte es mir.
 
"Okay es reicht! Du sagst er hat nur schlechtes vor aber jedes Mal, wenn ich wissen will, warum du so einen Hass gegenüber ihm hast blockst du ab und meckerst mich an das es mich nicht zu interessieren hat! Außerdem geht es dich nichts an! Ich kann ausgehen mit wem ich will, ich kann küssen, wen ich will und ich kann Sex haben, mit wem ich will! Also sag mir nicht was gut für mich ist und was nicht, wenn du mir keinen Grund liefern kannst!" brüllte ich ihn an, denn jetzt stieg mir die Wut zu Kopf und der ganze Frust in mir fand seinen Weg nach draußen.
 
Doch nicht nur ich war mittlerweile wütend aufgesprungen, denn auch Kian ballte seine Hände zu zwei Fäusten und blickte mir wütend in die Augen.
 
"Na, wenn du willst dann lass dich doch von diesem Typen durch ficken! Ist mir doch scheiß egal, denn es interessiert mich keineswegs und dich hat es auch nichts anzugehen, warum ich ihn Hasse!" schrie er mir nun entgegen.
 
Seine Worte taten weh, denn, dass er dachte, ich würde einfach mit Noah ins Bett gehen, verletzte mich, mehr als es eigentlich sollte, denn es bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich war urplötzlich müde und wollte nur noch schlafen gehen.
 
"Gut das ich jetzt Bescheid weiß!" war das letzte, was ich sagte bevor ich mit gesenktem Kopf wieder die Feuerleiter herunterkletterte, in mein Bett stieg und mit verweinten Augen in einen unruhigen Schlaf fiel.

KianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt