Chapter 22: Es war alles nur Täuschung

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Donnerstag. 25.03. 7:14 Uhr

Evangelin Pov:

Hab ich schon einmal erwähnt wie sehr ich Elly hasse?
 
Nein? Na dann jetzt!
 
Ich hatte heute erst um 10 meine erste Vorlesung, doch Elly mit ihrem Erbsen-Gehirn hat dies vergessen und ist heute Morgen wie eine wahnsinnige, um 7 Uhr, in mein Zimmer gestürmt, weil ich ja verschlafen hätte. Sie wollte mich wecken, was jedoch damit geendet hat, das ich meine Kissen auf sie geschmissen hatte, damit sie sich verkrümelt.
 
Ich versuchte wieder einzuschlafen wobei ich mich noch mehr in Kians Jacke kuschelte, welche so herrlich nach diesem Mistkerl roch. Wir hatten am Sonntag denn ganzen Tag in meinem Bett verbracht und irgendwelche Serien und Filme geschaut bis er dann am Montag wieder arbeiten musste und ich zur Uni. Ansonsten hatte ich ihn das letzte Mal am Dienstag gesehen als wir alle bei Kian und Kyle in der Wohnung einen Filmabend gemacht hatten.
 
Jetzt allerdings konnte ich nicht mehr schlafen und entschloss mich doch schon einmal aufzustehen und mich fertig zu machen. Mit einer grauen Jogginghose und einem weißen Oberteil eilte ich ins Badezimmer und erledigte meine Morgenroutine.
 
Letztendlich schnappte ich mir noch eine Jacke und ein Sandwich, womit ich rechtzeitig aus der Wohnung ging und zur Busstation schlenderte. Beim Laufen fühlte ich allerdings einen komisch, stechenden Blick auf mir, weshalb ich mich umblickte aber niemanden sehen konnte.
 
Mittlerweile war das recht seltsam, denn seitdem Kian und ich am Dienstag Pizza für alle holen waren, spürte ich diesen Blick jedes Mal, wenn ich rausging, sowie auch jetzt, doch jedes Mal, wenn ich mich umschaute, sah ich niemanden.
 
Wahrscheinlich werde ich langsam einfach verrückt.
 
Mein Bus hielt wie immer vor der Uni und ich begab mich in dieses riesengroße Gebäude, durch welches viele Menschen rannten. Auf dem Weg traf ich noch kurz Adam bevor ich zur Vorlesung mit meinem Lieblingsprofessor eilte.
 
Okay langsam reicht es, selbst während meinen heutigen Vorlesungen hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus.
 
Reiß dich zusammen Evangelin! Wahrscheinlich bildest du dir das nur ein!R
 
Mein Unterbewusstsein hatte recht, es war absurd, dass mich jemand beobachtet also, verdrängte ich,, dieses komische Gefühl und lief zusammen mit Elly und Adam nach diesem heutigen lehrreichen Tag nach Hause. Dieser Plan löste sich allerdings in Luft auf, als die beiden mich überredeten noch einkaufen zu gehen.
 
Kleine Pisser!
 
Ergeben machte ich mich auf zum Supermarkt meines Vertrauens, wurde allerdings von diesem Plan abgehalten als ich durch eine verlassene Straße ging und in eine Seitengasse gezogen wurde.
 
Mein Herzschlag beschleunigte sich drastisch und das schlechte Gefühl, welches ich verdrängt, hatte, machte sich wieder bemerkbar.
 
Was geht hier ab?!
 
Ein Mann, soweit ich das beurteilen konnte, presste mich mit meinem Rücken an seinen Oberkörper und hielt mir ein Messer an den Hals.
 
Sein ekelhafter Geruch breitete sich aus und ich hätte am liebsten gewürgt wäre da nicht das Messer an meiner Kehle.
 
"Wir haben dich mit ihm gesehen!", flüsterte mir der Unbekannte ins Ohr wobei mir ein Schauer über den Rücken lief und einzelne Tränen mein Gesicht herunterflossen.
 
Ich will noch nicht sterben!
 
"Du kannst Kian ausrichten, wenn er in einer Woche nicht die Kohle zusammen hat, wird P. ungeduldig und vielleicht stößt seiner süßen sonst noch etwas zu!" sprach er weiter, wobei ich mich zusammen reißen musste nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.
 
Der ekelhafte Unbekannte ließ von mir ab und machte sich, so schnell wie er gekommen war, auch wieder aus dem Staub wobei ich mich an die Hauswand quetschte und an dieser herunter auf den Asphalt rutschte.
 
Mein Herz schlug unnormal schnell und Tränen rannten mein Gesicht hinunter.
 
Was wollte dieser Typ von mir und was will er von Kian? Mein Kopf drohte zu platzen doch ich versuchte mich erst einmal zu beruhigen.
 
Nach 10 Minuten auf der Straße stand ich mit einigermaßen normalem Herzschlag wieder auf und begab mich statt zu Supermarkt zum Hochhaus in welchem Kian arbeitete.
 
Mit schnellen Schritten kam ich dort an, raste an der Sekretärin vorbei welche versuchte mich aufzuhalten und fuhr mit Aufzug in die Etage in welcher Kians Büro war.
 
Oben angekommen eilte ich den Flur entlang und stieß die Tür zu seinem Büroraum auf, in welchem er an einem Schreibtisch saß.
 
Überrascht und erschrocken schaute er mich an, wobei ich jedoch nur noch wissen wollte, warum zur Hölle ein fremder versuchte mich abzustechen!
 
"Warum zum fick werde ich in eine Gasse gezogen, wo mir ein Messer von einem ekelhaften fremden Kerl an die Kehle gedrückt wird, ich erzählt bekomme, dass du Geld an irgendwen schicken sollst und wenn nicht das mir etwas passiert?! Was soll das!" erzählte ich ihm das eben Geschehene wobei er mich geschockt ansah.
 
"Geht es dir gut?", fragte er mich wobei ich Besorgnis aus seiner Stimme raushören konnte.
 
"Ob es mir gut geht?!", fragte ich ihn entrüstet doch fuhr fort "Nein ganz und gar nicht was war das? Was wollen die von dir?"
 
"Was hat der Mann zu dir gesagt?" stocherte Kian weiter rum.
 
Nicht sein ernst jetzt wie konnte er das so kalt und nüchtern von sich geben?
 
"E- er meinten eine Woche und da-", erzählte ich ihm immer noch erschüttert doch er schien mir auf einmal wie ausgewechselt.
 
Da stand nicht mehr der Kian der letzten Wochen vor mir, sondern der Kian, den ich am Anfang so unterkühlt kennengelernt hatte. Es schockiert mich.
 
"Du solltest jetzt gehen. Es hat dich nicht weiter zu kümmern. Wir hatten eine guten kurzen Zeitvertreib zusammen der ab hier jetzt aber auch beendet ist" gab er diese verletzenden Worte von sich.
 
Das meint er nicht ernst, oder?
 
Schockiert und enttäuscht sah ich den Mann vor mir an. Es stimmt, wir hatten weder eine Beziehung, noch hatten wir jemals gesagt das wir und mochten doch insgeheim wusste ich in mir drinnen das ich mich in diesen jungen Mann verliebt hatte. Doch für ihn schien das nichts Weiteres als ein kurzer Zeitvertreib zu sein um mit mir zu spielen.
 
Es war alles nur Täuschung

KianWhere stories live. Discover now