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Es war bereits Montag und ich saß gerade in meinem Zimmer mit dem Versuch, mich irgendwie zu beschäftigen. Ich durfte mein Stockwerk nicht verlassen, da Peter höchstwahrscheinlich schon im Stark Tower war und mit meinem Dad redete. Wie besprochen sollte ich ja erst danach mit Peter reden.

Ich entschied mich dazu ein Buch zu lesen und wollte gerade aufstehen, um eines aus dem Regal zu holen, als sich plötzlich der Aufzug öffnete. Verwundert drehte ich mich um und erblickte Nat, die auf mich zugelaufen kam.

„Morgan, wo ist Peter?", fragte sie mich direkt und zog eine Augenbraue hoch.
„Wo ist Peter? Was soll das heißen? Ich dachte du holst ihn von der Schule.", antwortete ich verwundert. Eigentlich wollte ich sowas sagen wie Woher soll ich das wissen? Ich stalke ihn doch nicht., aber genau das war eigentlich der Fall.
„Ich konnte ihn nicht finden.", sagte sie so, als würde sie es selbst nicht glauben können. Und ich konnte es auch nicht glauben.
„Komisch. Also er war heute auf jeden Fall in der Schule, aber ich hatte das Gefühl, dass er mir aus dem Weg gegangen ist. Vielleicht ist irgendwas passiert und er wollte einfach schnell nach Hause?", stellte ich eine Vermutung auf. Andererseits könnte es auch etwas mit mir zutun haben. Am Ende mochte er mich doch nicht auf diese Weise und empfand es als Fehler.

Ich rief ihn an, um ihn zu fragen, ob er zu Hause war oder was mit ihm los war, doch es ging sofort die Mailbox dran. Auch als ich ihm schrieb, las er die Nachrichten nicht.
„Vielleicht ist er gerade beschäftigt.", kommentierte ich dies.
„Das hier ist wichtig. Dein Dad hat lange darauf gewartet, dass er Spider-Man endlich zu einem Avenger machen kann. Du weist ja, das Steve ein richtiger Sturkopf sein kann.", erklärte Nat mir.
„Na gut, ich kann zu Peter gehen.", antwortete ich. Ich wusste, dass sie darauf hinaus wollte.
„Sehr schön, ich fahre dich."

~

Ich stand vor Peters Tür und klingelte jetzt zum zweiten Mal. J.A.R.V.I.S. hatte Peters Handy gehackt und laut diesem müsste er eigentlich zu Hause sein.
Als ich dann das dritte Mal klingelte wurde mir endlich die Tür aufgemacht.
„Peter! Wo-", begann ich, stockte aber. Peter stand in der Tür und sah mich mit leeren Augen an, so dass mir ein Schauer über den Rücken lief.
„Was ist los?", fragte ich deshalb.

„Wie lange schon?", fragte er mich mit einem Zittern in der Stimme, anstatt meine Frage zu beantworten. Ich sah ihn verwirrt an.
„Wie lange beobachtet ihr mich schon? Erst als du auf die Schule gekommen bist oder schon davor?", präzisierte er seine Frage.
Erst jetzt realisierte ich, was dies zu bedeuten hatte. Es war das geschehen, wovor ich die ganze Zeit Angst gehabt hatte. Er wusste es.
Mein Atem blieb stehen und ich verspannte mich.

Ich wollte gerade zum Reden ansetzten, doch er unterbrach mich.
„Du musst es nicht leugnen. Ich habe euch gehört. Ich habe nur eine Frage: Wieso? Du wusstest, wie sehr ich Tony Stark bewundere und trotzdem verschweigst du mir, dass du seine Tochter bist.", sagte er, wobei er das Wort Tochter besonders betonte.

„Peter, es tut mir so Leid, wirklich. Ich wollte nicht, dass du es auf diese Weise erfährst, das musst du mir glauben.", versuchte ich ihn zu überzeugen.
„Woher kann ich wissen, dass das nicht wieder eine Lüge ist?", kommentierte er darauf. Seine Augen wurden wässrig.
„Es war nicht alles gelogen."
„Ach nein? Was weiß ich denn über dich? Die Antwort lautet nichts. Mia oder Morgan oder wie du auch immer heißen magst, nicht einmal dabei kann ich mir sicher sein.", sagte er. Ich konnte Wut und Enttäuschung in seiner Stimme erkennen.

„Du hast Recht. Ich war nicht ehrlich zu dir, aber wenn du mich lässt, kann ich dir alles erklären.", schlug ich verzweifelt vor.
„Du musst mir nichts erklären, ich weiß schon, was kommt. Unsere Freundschaft, die offensichtlich nur vorgetäuscht war, ist wohl beendet." Ich konnte hören, dass er traurig war, nur lag er dieses Mal falsch.
„Und ich habe geglaubt, dass du etwas für mich empfindest. Ich war auch noch so dumm und bin drauf reingefallen, obwohl ich gespürt habe, dass etwas nicht stimmt.", fuhr er fort.
„Meine Gefühle für dich waren echt, sie sind es immer noch. Ich wollte das eigentlich nicht, aber ich kann nichts dagegen tun. Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt, aber ich bin froh, dass du es bist.", gestand ich ihm meine Gefühle, was mich auch in dieser Situation viel Überwindung gekostet hatte. Ich tat es, in der Hoffnung, dass er meine Lage besser verstand.
Er fuhr sich über sein Gesicht.
„Ich kann das nicht. Ich kann dir nicht mehr vertrauen."
„Peter, bitte, ich-"
„Bitte geh jetzt."

Ich fühlte mich so, als hätte jemand gerade ein Messer in mein Herz gerammt.
Ich drehte mich um und ging, wobei ich versuchte ein Schluchzen unterdrücken.
Als ich die Treppen runterging, liefen mir bereits die Tränen über mein Gesicht.

Nat stand unten vor der Tür und nahm mich sogleich in ihre Arme, als sie mich sah.
„Er weiß es.", sagte ich zwischen Schluchzern und sie verstand sofort, was ich meinte.
Ich hatte alles ruiniert. Wegen mir konnte mein Dad seinen Plan nicht durchführen und Peter nicht zu einem Avenger machen.

„Lass und nach Hause fahren. Gib ihm ein bisschen Zeit, dann wird das schon wieder.", versuchte Nat mich aufzumuntern, aber ich denke nicht, dass das so einfach war.

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So, jetzt ist ihr Geheimnis raus.

Meinung?

in my mind ♪ Peter ParkerWhere stories live. Discover now