Your scent (Minsung) Part 4

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Triggerwarnung für dieses Kapitel: Blut, Drohungen

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Jisungs Pov: 

Sollte ich gehen oder hier warten?

Der nächste Morgen nahm mir diese Entscheidung ab. Ich erwachte durch das Gefühl der Übelkeit und hastig sprang ich auf, lief hinüber zu der kleinen Schüssel, die ich sonst mit sauberem Wasser gefüllt hatte und erbrach mich. Ich fühlte mich kraftlos und mein Körper rebellierte, also spuckte ich so lange den Rest meiner gestrigen Mahlzeit aus, bis ich nichts mehr hervorbringen konnte. 

Erschöpft lehnte ich mich über die Schüssel, wischte mir über den Mund und verzog das Gesicht. Die Übelkeit blieb und mit dieser Übelkeit überkam mich die Gewissheit. Ich blinzelte verzweifelt gegen meine Tränen an und sank in mir zusammen. Irgendwie schaffte ich es, mich wieder zum Bett zu schleppen. Dort rollte ich mich ein und schniefte vor mich hin.

Das durfte nicht geschehen sein. Mein Vater würde mich umbringen, wenn er es bemerken sollte. Was sollte ich nur tun?

Mein Körper zitterte, einfach weil ich Angst bekam. Und schon wurde die Angst zu Panik und ich ging alle Möglichkeiten durch. Ich musste es so lange wie möglich verbergen. Weglaufen konnte ich jetzt nicht mehr. Sonst ging ich das Risiko ein, meinen Kindern zu schaden. Vater durfte nichts von meinem Ausflug oder den Konsequenzen erfahren, ich konnte keine Schläge oder ähnliches riskieren. 

Egal wie ungelegen meine Schwangerschaft kam, mein Schutzinstinkt setzte ein und ich wollte nicht zulassen, dass diesen Kindern etwas geschah... meinen Kindern. Ich war für sie verantwortlich. Ganz gleich ob ich sie wollte oder nicht. Ich war es ihnen und dem schwarzen Alpha schuldig. 

Zart legte ich eine Hand über meinen noch flachen Bauch. Ich wusste, dass er in den nächsten Wochen rasch anschwellen würde und es nur eine Frage der Zeit war, bis es jemand bemerkte.

Sobald die Übelkeit abflaute, stand ich schwerfällig auf, wusch mich und streifte mir neue Kleidung über. Dann versuchte ich, meinem gewohnten Tagesablauf zu folgen. Jedoch ging ich diesmal viel bewusster vor, versuchte schwere Arbeiten so leicht wie möglich zu gestalten und verbarg in den folgenden Tagen jeden Hinweis auf meinen Zustand. Ich entwickelte sogar eine Methode, um den bald wachsenden Bauch zu verstecken. Ich änderte meinen Kleidungsstil ein wenig und aß mehr.

Gut, das war kein Problem, denn mein Appetit war ebenfalls größer. Jedoch durfte ich früh nichts essen, da ich mich regelmäßig übergeben musste. Ich achtete penibel darauf, dass dies keiner bemerkte und bemühte mich, sonst normal zu wirken.

An dem Morgen, als wir zu dem Versammlungsort aufbrachen, war ich mehr als nervös. Die nächsten Tage würde ich in einer fremden Umgebung verbringen und ich konnte nicht einschätzen, wie sich das auf meinen Zustand auswirken würde. Ich wusste nicht, wie gut ich da meine Übelkeit und die ab und an auftretenden Fressattacken verstecken konnte. Deshalb musste ich mein Bestes geben, um nicht aufzufallen. 

Wir legten den Weg zu den Ruinen in unserer Wolfsgestalt zurück, weil wir so schneller vorankamen und ich musste manchmal schon gegen die Müdigkeit oder das Ziehen in meinen Gliedmaßen ankämpfen. Als Wolf konnte ich die Veränderungen meines Körpers noch weniger verdecken, doch glücklicherweise war ich bis jetzt kaum dicker geworden. Außerdem war mein Fell dicht und man konnte es kaum bis gar nicht erahnen, dass ich schwanger war.

Die nächsten zwei Tage legten wir eine enorme Strecke zurück und unter anderen Umständen wäre ich freudig und voller Energie den Weg gelaufen, hätte mich umgesehen und alle neuen Eindrücke aufgenommen. Aber so zehrte es nur an meinen Nerven. Noch nicht einmal so sehr die Erschöpfung, sondern die Angst vor einer bösen Überraschung.

The Oddinary Kids StorysWhere stories live. Discover now