Your scent (Minsung) Part 11

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Triggerwarnung für dieses Kapitel: Beschreibung einer Geburt, Blut


Jisungs Pov:

„Ich werde dich und unsere Kinder beschützen."


Diese Worte heilten schlagartig einen Teil meiner Sorgen und meiner Unsicherheit, sie verdeutlichten die Zuneigung, die von Anfang an zwischen Minho und mir geherrscht hatte und gleichzeitig erreichte diese Aussage eine viel tiefere Ebene. An sie würde ich mich ewig erinnern, auf sie konnte ich mich immer stützen und auf ihre Wahrheit vertrauten. Deshalb entschied ich, es wäre nun an der Zeit, auch meine ganze Identität offenzulegen. Etwas verwundert über all die Zufälle und die so offensichtlichen Verbindungen lachte ich leise und sah dann zu Minho auf.

„Weißt du, ich realisiere jetzt erst, dass wir in einer besseren und gerechteren Welt vielleicht schon als Welpen zusammen gespielt hätten und Seite an Seite groß geworden wären. Vielleicht hätte sich unsere Verbindung schon viel eher gezeigt und wir hätten nie nacheinander suchen müssen."

Verblüfft betrachtete mich Minho aber wartete geduldig auf meine Erklärung. Ich senkte meine Stimme, da es mir noch schwerfiel all die neuen Tatsachen zu verarbeiten und in meinem Verstand Platz finden zu lassen.

„Meine Mama kam auch aus dem Blutmondrudel... deine Mutter hat mir erzählt, dass sie die Schwester des Betas war und sie später ihren Mate aus einem der nördlichen Rudel gefunden hat." Ein überraschter Laut drang aus Minhos Kehle.

„Das ist- irgendwie kommt es unerwartet", murmelte er und strich andächtig durch mein Haar, während sich seine nackte Haut angenehm warm an meine drückte. „Ich erinnere mich an Papas Beta und ich weiß auch, wie gut sie befreundet waren. Papa erzählte mir, wie er seinem Beta auf einer Jagd nach einem Bären das Leben gerettet hat, seitdem waren sie unzertrennlich und auch an seine Schwester kann ich mich erinnern. Ich war damals noch wirklich klein aber Mama hat meine Geschwister und mich immer bei ihr spielen lassen, wenn sie mit meinem Vater dringende Rudelangelegenheiten zu erledigen hatte." Kurz schüttelte Minho den Kopf und ein wehmütiges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Sie hat uns immer die Geschichte von einem wildgewordenen Häschen erzählt, das tagelang im Wald herumhoppelt, um nach einem Spielgefährten zu suchen."

Ein leises Glucksen, das mit einer heilsamen Traurigkeit verbunden war und gleichzeitig mein Wiedererkennen dieser Erzählung deutlich machte, brach aus mir hervor. „Die Geschichte kenne ich auch. Mama musste sie mir oft erzählen und irgendwann hat sie auch einen weiteren Teil dazugedichtet, weil ich es blöd fand, dass das Häschen keine Spielkameraden hatte. In dieser Variante hat sie dann die Tiere aufgezählt, mit denen sich der inzwischen handzahme Hase angefreundet hat... einem willensstarken Wolf, einem frechen Frettchen und einem eigenwilligen Eichhörnchen."

Minhos folgendes Lachen nötigte mich ebenfalls dazu, bis über beide Ohren zu grinsen und mich gegen seine Brust zu schmiegen. Er legte seine Arme enger um mich und summte leise. „Aber wie ist es überhaupt dazu gekommen, Liebling? Warum hat deine Mutter unser Rudel verlassen und weshalb hast du vorhin davon gesprochen, dass sie ihren Partner in einem der nördlichen Rudel gefunden hat?"

Ich nahm einen tiefen Atemzug, um mich zu beruhigen. „Naja, meine Mama hat ihren Mate auf einer Versammlung kennengelernt. So hat es zumindest deine Mutter geschildert und ich glaube ihr. Offenbar war meine Mama sehr glücklich mit Wohan, aber dann verschwand er und Heejin zwang meine Mutter, ihn als Partner zu akzeptieren. Vielleicht hat er sogar das Verschwinden meines richtigen Vaters veranlasst und meine Mama dann unrechtmäßig für sich beansprucht."

Das war der Moment, an dem mich Minho etwas fassungslos anstarrte. „Das heißt, du bist also wirklich nicht Heejins Sohn... und obendrein gehörst du seit deiner Geburt zu unserem Rudel, weil deine Mama mit meinen Eltern befreundet war und mit uns gelebt hat." Es klang so, als müsse er all diese Informationen selbst erstmals ordnen, aber ihm schien das schnell zu gelingen, denn Sekunden später drückte er seine Stirn an meine und flüsterte leise: „Es tut mir schrecklich leid um deinen Verlust, Jisung. Es scheint ganz so, als ob die Generation unserer Eltern kein wirkliches Glück mit ihren Partnern hatte, aber ich verspreche dir, wir werden uns nicht trennen lassen. Die Mondgöttin hätte uns nicht zueinanderfinden lassen, wenn sie nicht wüsste, dass wir von Anfang an füreinander bestimmt waren. Wir konnten vielleicht nicht den einfachsten Weg beschreiten, haben uns nicht schon als Kinder getroffen, aber es musste alles so kommen, damit wir heute hier stehen können und unsere Liebe teilen und schätzen."

The Oddinary Kids StorysWhere stories live. Discover now