Your scent (Minsung) Part 6

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Triggerwarnungen für dieses Kapitel:  Blut, offene Wunden, Nadeln, physische Schmerzen, rohes Fleisch 

Jisungs Pov: 

Als ich unter all den Schmerzen auf meine Pfote hinabsah, erkannte ich die zugeschnappte Eisenfalle, die sich fest um meinen Vorderlauf klammerte und das Fleisch förmlich zerfetzt hatte, während sie nun gegen den bereits angeschlagenen Knochen rieb. Die Metallspitzen der Falle bohrten sich tiefer ins Fleisch, als ich mich befreien wollte und ich heulte nur noch lauter. Der Schmerz war unglaublich und als ich versuchte, mich zurückzuverwandeln wurde er unerträglich. Ein scharfes Stechen zuckte durch meinen ganzen Körper und dann sank ich ohnmächtig zurück ins Gras. 

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„Scheiße. Das ist eine Falle. Pass auf, dass hier nicht noch mehr sind", hörte ich eine dumpfe Stimme irgendwo rechts neben mir. Die Antwort bestand aus einem kurzen Brummen und einer Gegenfrage.

„Atmet er noch?"

„Ich bin mir nicht sicher." Jemand beugte sich über mich, hörte auf meinen langsamen Atem und dann legten sich zwei Finger an meine Halsschlagader. Eigentlich wollte ich auf mich aufmerksam machen, aber schaffte es nicht. 

„Er lebt, aber er ist schwach."

„Kein Wunder in seinem Zustand. Ich werde den Alpha informieren. Er soll entscheiden, was wir tun."

„Beeil dich."

Schritte entfernten sich hastig und ein kalter Schauer rann meinen Rücken hinab, als es wieder so still um mich herum wurde.

Mit aller Kraft die ich aufbringen konnte, öffnete ich meine Augen und gab einen undeutlichen, flehenden Laut von mir.

„Keine Sorge, Kleiner. Bleib ganz ruhig liegen. Ich bin noch da." Beruhigte mich die Stimme, die schon zuvor gesprochen hatte. „Ich werde jetzt die Falle öffnen. Bitte beweg dich so wenig wie möglich."

Ich antwortete mit einem leisen, desorientierten Wimmern und mein unbekannter Gegenüber strich mir sanft über die Stirn, die von kaltem, fiebrigen Schweiß bedeckt war.

„Wir schaffen das schon." 

Keine fünf Sekunden später wimmerte ich lauter und wand meinen schmerzenden Körper hin und her. Mein Retter hatte die Klammern der Falle tatsächlich auseinandergebogen und ich war wieder frei, doch die Verletzung brannte und stach nun schrecklich und ich spürte das Blut austreten. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich in meiner menschlichen Gestalt unbekleidet auf dem kühlen Waldboden lag und erinnerte mich daran, dass ich versucht hatte, mich zu verwandeln. Offenbar war es mir gelungen und doch hatte ich mich nicht selbst retten können.

"Ganz ruhig, du musst stillhalten, sonst machst du es schlimmer." Plötzlich wurde ein Stück Stoff über meinen Bauch und den Intimbereich gelegt und die warme Hand kehrte zu meiner Stirn zurück. "Du hast Fieber und deine Verletzungen sind ziemlich tief. Woher kommst du?" 

Ich wusste nicht, ob ich ihm antworten sollte, außerdem fiel es mir unglaublich schwer, klar zu denken und mich nicht in den Schmerz und die Hoffnungslosigkeit sinken zu lassen. 

„Was ist hier los? Wen hast du gefunden, Changbin?", ertönte eine raue, befehlsgewohnte Stimme und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf, als ich sie sofort erkannte. Ich hatte sie erst einmal gehört, aber ich hätte sie dennoch unter tausenden wiedererkannt. 

Dann hörte ich ein scharfes Lufteinziehen.

„Jisung."

„Du kennst ihn, Alpha?"

„Er ist mein Mate."

Sekunden später hoben mich zwei starke Arme an und gleich darauf spürte ich, wie mich jemand trug. Ich war nicht stark genug, um aufzublicken. Doch ich fühlte mich momentan so sicher und geborgen, dass ich wusste, wer mich trug.

The Oddinary Kids StorysWhere stories live. Discover now