Your scent (Minsung) Part 9

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Jisungs Pov:

Nach dem heutigen Ausflug mit Hyunjin und Felix war ich noch erschöpfter als die Tage zuvor. Mein Bauch war mittlerweile so groß, dass ich kaum noch meine Füße sah und meine Babys waren alles andere als sanft mit mir. Manchmal traten sie wirklich heftig gegen meine Rippen oder gegen die Blase, wenn sie ihnen zu viel Platz wegnahm. Einige Male hätte ich sie dafür gern angeknurrt, doch so brummte ich nur missmutig und verwandelte mich zurück in meine menschliche Gestalt, um mich sogleich auf die weichen Felle sinken zu lassen. Beruhigend versuchte ich meinen Bauch zu massieren und nicht nur die Welpen zu entspannen, sondern auch mich. Tatsächlich ließen die Tritte bald darauf nach und schließlich gaben die Kleinen Ruhe.

Ich schloss kurz die Augen und in diesem Moment traf mich die Müdigkeit und Erschöpfung mit voller Wucht. Mit einem herzhaften Gähnen schob ich einige Felle zurecht, drapierte sie neu und zog eines davon dann über mich, sodass ich mich darin einwickeln konnte. Selbst bei dieser sonst so simplen Tat kam ich mir ungelenk und fett vor. Genervt seufzte ich, als dann auch noch mein linker Fuß irgendwie nicht ordentlich zugedeckt war. Also musste ich quasi von Neuem anfangen. Endlich bedeckte das Fell meine Beine und einen großen Teil meines Oberkörpers, eigentlich könnte ich ebenso gut in meiner Wolfsgestalt schlafen, dann bräuchte ich nicht einmal die Felle. Aber so fühlte ich mich gerade auch wohl.

Kurz sah ich mich unter halbgeschlossenen Lidern um und betrachtete das schlichte Zelt, das mir in der kurzen Zeit, die ich hier war, ein besseres Zuhause geboten hatte, als die Hütte, die ich sonst bewohnte. Die Wölfe hier waren alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, der Zusammenhalt des ganzen Rudels war unbeschreiblich groß und das wohl Wichtigste war, dass mein Mate hier war. Mein Mate und Vater meiner Welpen.

Ich lächelte müde, rieb in kreisenden Bewegungen über meinen Bauch und gähnte dann wiederholt.

Heute hatte ich auch mit Felix und Hyunjin über die Welpen sprechen können und die beiden hatten mir zugehört, ihre Erfahrungen aus dem Rudel geteilt und versucht, gute Tipps zu geben, soweit es ihnen möglich war. Außerdem hatten sie mir im Austausch Anekdoten aus ihrer Kindheit erzählt und schließlich hatte Hyunjin davon gesprochen, dass die Welpen selbst im Mutterleib schon deutlich spürten, wie es mir ging.

Sogleich hatte ich beschlossen, mich für den Rest meiner Schwangerschaft von nichts mehr aus der Bahn werfen zu lassen. Ich würde versuchen, positiv zu denken und nicht das Schlimmste zu erwarten. Tief in mir glaubte ich zwar immer noch nicht, dass Minho zu mir stehen würde, aber ich war mir sicher, dass er zumindest unsere Kinder würde lieben können.

Doch für heute wollte ich nicht mehr nachdenken. Es war zwar erst früher Abend, aber mein ausschweifender Ausflug und die fortgeschrittene Schwangerschaft hatten mich ermüdet und so bettete ich meinen Kopf auf das weiche Fell. Gerade als ich dabei war, einzuschlafen, betrat jemand das Zelt. Diesmal roch ich sogleich, dass es Minho war und stieß einen begrüßenden Laut aus. Zu mehr war ich nicht imstande und es war momentan auch nicht so wichtig.

„Jisung? Ist alles in Ordnung?", fragte Minho etwas besorgt und ich summte leise, um mein Wohlsein zu bestätigen.

„Müde~", winselte ich, um zu signalisieren, dass er nicht weiter fragen sollte. Heute war ich nicht mehr für Unterhaltungen bereit und nicht mal aufnahmefähig für Informationen.

Kurz blieb es still, so als würde Minho abwägen, wie er weiter handeln sollte. Ich blieb stumm, um seine Entscheidung nicht zu beeinflussen und als er dann näher trat, entspannte ich mich. Ich roch seinen Duft und hätte mich zu gern nach ihm ausgestreckt, doch ich war zu erschöpft. Deshalb öffnete ich meine Augen nur kurz, blinzelte und fokussierte den hübschen Dunkelhaarigen, der direkt vor seinem Schlaflager stand und mich betrachtete.

The Oddinary Kids StorysWhere stories live. Discover now