3 Eine andere Welt.

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┊  ┊  ┊           ★ ISABELL

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»Bevor das Konzert beginnt, will ich euch den Bereich zeigen und alles erklären«, setzte Miss Morgan uns vor der Arena in Kenntnis und hinter ihr öffneten sich die Türen zum nächsten Inklusionsprojeket, das ganz sicher in die Hose ging.

Die Sicherheitskräfte ließen uns vorbei und wir folgten ihr durch irgendwelche Seitenflure. Sunny rechte den Kopf so heftig nach links und rechts, als befänden wir uns auf der Flucht. Immer wieder begegneten wir Leuten mit schwarzen Shirts auf denen Technik, Security oder Zahlen standen. So ganz verstand ich die Logik dahinter nicht.

„Wieso noch mal konntest du dir kein Taylor Swift Konzert wünschen?", fragte ich Sunny und entsetzt sah sie mich an: „Bist du des Wahnsinns! Weiche von mir, du unwissendes Stück!"

Sie hatte sie nicht mehr alle! Was war an Taylor Swift falsch? Die kannte ja sogar ich und ich war dezent der Meinung, dass ein bisschen Countrymusik niemanden wehgetan hätte.

Mehrere Sicherheitskräfte rannten gehetzt an uns vorbei und Miss Morgan gebärdete: »Alles gut, scheinbar gibt es ein paar Probleme beim Andrang.«

So viel zum Thema Sicherheit.

Wir kamen in die gigantische Arena und reckten staunend den Kopf. Noch war alles leer und beängstigend groß. Es war das erste Mal, dass wir eine Halle in dieser Größe betraten und ich legte sofort den Kopf in den Nacken.

Irgendwie war das wirklich beeindruckend. Würde sich diese gewaltige Fläche wirklich von Fans füllen lassen? Begeistert rollte Sunny voran und Noah folgte ihr. Sie machten Fotos mit dem Handy und schließlich quetschten wir uns sogar auf ein Gruppenfoto.

»Ziemlich enorm«, stellte Soyun nüchtern fest und kratzte sich am Kinn. Miss Morgan winkte uns hinter eine Absperrung weiter vorne. Wir bemerkten eine kleine Erhebung und plötzlich fuchtelte Noah ganz aufgeregt mit den Händen herum: »Ist hier drunter ein Vibrationsfeld?«

Miss Morgan nickte und erklärte: »Laut Veranstalter dürftet ihr hier den Beat fühlen. Ihr dürft sogar die Schuhe ausziehen, falls euch das hilft.«

Sofort kamen Noah und Mozzie dem nach. Sunny dagegen blickte zur Bühne. Sie würde eine ganz passable Sicht haben, außer eben auf die Rampe. Dazu war die Bühne dann doch zu hoch. Enttäuscht schob sie die Unterlippe vor.

„Wir können Mozzie und Noah fragen, ob sie dich auf die Schulter nehmen, dann siehst du alles", sprach ich und sie hob skeptisch die Augenbrauen: „Meinst du, das würde sie tun?"

Ich stampfte mit dem Fuß auf, sodass ich sowohl Noahs, als auch Mozzies Aufmerksamkeit bekam. Beide waren bereits auf Socken und drehten sich um. Hastig gebärdete ich: »The Ring sieht die Rampe nicht, würdet ihr sie später auf die Schulter nehmen?«

»Klar«, meine Noah sofort. »Wir können uns abwechseln. The Ring wiegt keine Tonne.« Neben ihm nickte auch Mozzie: »Sie ist ja nicht fett.«

Ich rollte mit den Augen, denn sie wurden mal wieder richtig nett. Soyun schüttelte den Kopf, aber sie brauchte sich nicht zu beschweren, ihr Gebärdenname bezog sich schließlich auf ihre Figur. Zugegeben 'Twiggy' war nicht schmeichelnd, doch wenn man den Namen googelte, dann ganz cool.

Etwas, was Miss Morgan nicht behaupten konnte. Wer wollte schon 'Mutti' genannt werden?

Oder Noah, er würde 'Pickel' nie wieder loswerden und das nur, weil er mit 13 eine echte Pickelfresse gehabt hatte. Mittlerweile war die Pubertät an ihm vorbeigezogen, der Gebärdennamen allerdings nicht. Noah blieb 'Pickel' und alle wussten damit, wer gemeint war. Als er vor ein paar Jahren versucht hatte einen anderen Namen durchzusetzen, stiftete er damit nur allgemeine Verwirrung.

Flüsternde Hände ✓Where stories live. Discover now