9 Vierzehn m².

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┊  ┊  ┊           ★ ISABELL

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Ich konnte es nicht fassen und warf den Karton beiseite. In den Händen hielt ich einen kleinen Regenschirm und packte ihn aus, dann als ich ihn ausspannte, da konnte ich einen erfreuten Laut nicht unterdrücken.

Denn das Motiv des Schirmes sah aus, wie die Karte des Rumtreibers. Heilige Scheiße, wie toll war das denn? Mein Harry Potter – Herz machte einen dreifachen Salto und ich las noch einmal die Karte. Sie war nicht handgeschrieben, sondern gedruckt, aber das war mir völlig egal.

'Den neuen Schirm wirst du nicht niedertreten müssen. Pass auf, dass du niemanden damit angreifst. Das Wildgehege bekam Erlaubnis. Danke, H.'

Ich konnte nicht anders, ich drehte mich wie Mary Poppins mit den Schirm um mich selbst. Allerdings hielt ich sofort inne, als Noah mich sichtlich verwirrt ansah und an seiner Tasse Tee nippte. Sofort schloss ich den Schirm und räusperte mich. Denn ich erinnerte mich daran, dass er etwas zu bereden gehabt hatte.

Zusammen saßen wir schließlich am Tisch. Ich liebte die Eckbank und ein langes Frühstück mit meinem besten Freund. Rührei mopsten wir geradewegs aus der Pfanne und wir tranken Literweise Tee zu fettigen Würstchen und Toast.

»Also, was ist so wichtig, dass wir dafür Ruhe brauchen?«, fragte ich schließlich und bemerkte, dass er unsicher die Hände aneinander rieb. Ich konnte förmlich in Noahs Gesicht lesen, dass er darüber nachdachte, wie er anfangen sollte.

»Wir haben doch oben diese Rumpelkammer«, kam es schließlich von ihm, »da steht nur Sperrmüll rum und Kistenweise Bücher von dir, die eh nur einstauben.«

»Na schön, ich sortiere aus. Was soll da stattdessen rein?«, ich wusste jetzt schon, dass ich mich nicht trennen konnte. Wahrscheinlich brachte ich bei meiner Mum alles unter und dort staubten sie weiter ein.

Noah zögerte, er verknotete die Finger miteinander, löste sie wieder und schließlich: »Es sind 14 Quadratmeter und... ich dachte, wir könnten... vielleicht ein weiteres WG-Zimmer raus machen?«

Ich sah ihn an. In meinem Kopf ratterte es, denn es war so lange wir hier wohnten, nie ein Thema gewesen jemand Drittes hier einziehen zu lassen. Eher im Gegenteil, Noah hatte öfters erwähnt, dass wir uns mit niemanden herumplagen mussten, der keine Rücksicht nahm.

Wieso also hatte sich seine Meinung geändert?

In meinem Hirn ging ein Licht an. Ich begriff sofort, was er mir hier unterjubeln wollte, denn es gab nur einen einzigen Menschen, den Noah immer die Tür aufhalten würde.

»Nein, vergiss das ganz schnell!«, ich konnte nicht glauben, dass er es tatsächlich in Erwähnung zog. »Das Arsch wird hier nicht einziehen!«

»Foxy«, Noah rollte mit den Augen. »Bitte, lass Kaptain hier einziehen. Ich würde dein Witz-Mädchen auch akzeptieren.«

»Nein, würdest du nicht«, behauptete ich und goss mir Tee nach. Mir gegenüber verschränkte Noah die Arme vor der Brust und musterte mich abwartend. Ich rieb mir über das Gesicht: »Kaptain mag mich nicht einmal, ich will mich nicht ständig streiten, wenn ich nach Hause komme. Du weißt, wie sehr wir uns immer bekriegen!«

Noahs Schultern sackten herab und ich fuhr fort: »Das würde nicht funktionieren und überhaupt, wie könnt ihr zwei Idioten auf die Idee kommen, dass es eine Option wäre?«

Flüsternde Hände ✓Där berättelser lever. Upptäck nu