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〖1〗↯ II ↠ Die letzte Zuflucht ↯

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Die blauen Rauchschwaden legten sich und hatten Levana an einen Ort gebracht, der für sie eine Art Heimat war. Schließlich war es der einzige Ort, zu dem sie zurückkehren konnte. Die Blondine befand sich auf einem bewaldeten Fleckchen und vor ihr erstreckte sich die Stadt Sanctum. Sie war nicht nur die Hauptstadt der Hexen, sondern auch die letzte Zuflucht für die Menschen. Vor der eigentlichen Stadt, welche Ähnlichkeiten zu einer normalen Stadt im 21. Jahrhundert aufwies, erstreckten sich hunderte Meter drum herum provisorische Lager. Lager, die extra für die Menschen errichtet wurden, da in der Stadt nicht genug Platz war.

Die Hexen versuchten mit all ihrer Magie, diese Lager so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch die meisten Menschen waren schon froh, überhaupt einen sicheren Ort gefunden zu haben. Denn nichts auf dieser Welt war mehr sicher. Die Menschen waren sogar bereit, freiwillig in den Mienen zu helfen, um ein sehr kostbares und mächtiges Metall abzubauen. Das Metall, aus dem die Waffen der Jäger hergestellt wurden. Es war das Metall, was die Wesen egal ob Vampir oder Werwolf endgültig auslöschen konnte. Equilibranium.


Die Blondine setzte sich nun in Bewegung Richtung Stadt. Inmitten der Stadt ragte ein riesiger Baum aus dem Boden heraus. In diesem Zentrum befand sich die Basis für die Hexen und das Quartier der Jäger.

Plötzlich hielt die Jägerin jedoch inne, als sie ein zischendes Geräusch hörte, welches die Luft durchschnitt. Augenblicklich wirbelte sie herum und fing den Pfeil, der auf sie zuraste, kurz vor ihrem Gesicht ab. Dabei glitt die Spitze jedoch etwas in ihre Hand hinein, wodurch ein bisschen Blut aus der dezenten Wunde heraussickerte. Langsam schien er überzuschnappen. Jedoch war ihm auch klar, dass Levana jeden seiner Pfeile abfangen würde, egal wie knapp es war.

„Diesmal war es ziemlich knapp. Du scheinst nicht ganz bei der Sache zu sein", rief nun eine männliche Stimme und eine Gestalt erhob sich hinter einem Felsen, der oben auf einer Anhöhe war. Er stieg die Anhöhe hinab und blieb vor Levana stehen.

Momentan trug er lediglich seine gewöhnlichen Klamotten, die sich aber von der Farbe her nicht von der Rüstung unterschied. Schwarze Lederjacke, schwarzes T-Shirt, welches locker fiel, schwarze leicht zerrissene Hose und schwarze Boots. Seine schwarzen, leicht gelockten, über die Ohren gehenden Haare fielen etwas nach vorne, als er seine Armbrust wieder auf den Rücken befestigte. Mit einem Grinsen auf den Lippen sah er dann Levana in die Augen. Blau kreuzte Braun.

„Und du musst auch nicht immer auf mich schießen, Bellamy", meinte die Blondine und steckte den Pfeil in ihrer Hand wieder in seinen Köcher, der an seiner Hüfte befestigt war. Der Junge verdrehte ein wenig die Augen, ehe er bemerkte, dass sich die 18-jährige leicht an seinem Pfeil geschnitten hatte. Ohne zu zögern und etwas zu sagen, nahm er ihre Hand und strich mit seinen langen Fingern kurz über die Wunde, woraufhin sie sich wieder schloss. Magie.

„Die Hexen haben echt einiges drauf, wenn sie wollen", sagte Bellamy und ließ Levanas Hand wieder los. Dennoch blieb die Wärme, die seine Hand hinterlassen hatte, auf der noch ziemlich kühlen Haut von Levana erhalten. Die Jägerin gab es ungern zu, aber dieser Idiot war einer der Gründe, warum sie sich hier nicht ganz so allein fühlte. Obwohl er ziemlich nerven konnte und als Training auf sie schoss. Zusammen setzten sich die beiden Leidensgenossen nun in Bewegung mit dem gleichen Ziel. Die Zentrale.

„Apropos Hexe. Hat dich die Rothaarige endlich nach einem Date gefragt? Schließlich starrt sie dich ständig an." Levana versuchte trotz der ganzen Lage, etwas Normalität zu bekommen. Außerdem sollte vielleicht einer etwas Glück finden. Zudem war die Blondine interessiert, wie wohl ein Kind zwischen Hexe und Jäger aussehen mag. Ziemlich verrückt, aber verrückte Theorien lenkten das Mädchen von ihrem Dasein als Killer ab. Obwohl ihre Opfer es immer verdient hatten, ging keines der Opfer spurlos an ihr vorbei.

Als der schwarzhaarige Jäger den Mund öffnete, setzte Levana noch mal erneut an, um nicht schon wieder das Gleiche von ihm zu hören. „Und jetzt komm mir nicht wieder mit der Ausrede, dass man heutzutage lieber nicht über so etwas Banales wie Liebe nachdenken sollte."

Ohne ihn anzuschauen, wusste die Jägerin, dass er seine Lippen wieder schloss und sich nun etwas Anderes überlegte. Sie kannte Bellamy schon lange genug, um zu wissen, was er bei diesem Thema sagen würde. Der Junge fuhr sich durch die kurzen lockigen Haare und seufzte. Dieses Seufzen war typisch für Bellamy. Levana kannte ihn lange genug, um aber einen Unterschied zu hören. Er verschwieg ihr etwas, was er nicht über seine Lippen bringen konnte. Als sie zu ihm sah, bedachte er die Blondine neben sich mit einem Blick, der so unterschiedliche Bedeutung hatte, wie manche Metapher. Die Beiden waren sehr enge und beste Freunde in dieser kaputten Welt geworden. Dennoch unterschieden sich die beiden auch in wesentlichen Punkten. Levana konnte sich deshalb nicht erklären, warum er ihr nicht alles sagte. Vielleicht war es genauso, wie er nie den Grund dafür nannte, warum er auf sie schoss.

„Wenn du es unbedingt wissen willst, sie hat mich gefragt. Doch ich werde zu keiner ja sagen. Weil es schon eine andere gibt", meinte der Junge und blickte um sich, als die Beiden die provisorischen Lager betraten.

Into the Darkness 🗡 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt