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〖1〗↯ X ↠ Das einzigartige blaue Jägermal ↯

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Levana und Darian betraten ein Zimmer, welches sich in den oberen Stockwerken befand, die noch intakt waren

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Levana und Darian betraten ein Zimmer, welches sich in den oberen Stockwerken befand, die noch intakt waren. Die Blondine hatte sich bereits einigermaßen erholt. Dass der Kampf so ausgehen würde, war für sie äußerst überraschend gewesen. Dieser Wolf hatte sich zwischen sie und die Hexe gestellt und das wegen des Lebens von Levana. Für sie hatte es jedoch nur einen Grund. Die Werwölfe dieses Reiches brauchten sie noch. Nichts weiter steckte dahinter.

Einen Augenblick hielt sie inne, als sie das lichtdurchflutete, helle Zimmer betrat. Es war mit einem großen Himmelbett ausgestattet, sowie einem großen Schrank, einem Schreibtisch und einer Kommode. Alle Möbelstücke waren aus Eiche gefertigt und schienen Unikate zu sein. Anscheinend wurden all diese Möbel handgefertigt. Was aufgrund der aktuellen Situation, was die Welt betraf, kein Wunder war.

Das waren jedoch nur Details, die Levana aus dem Augenwinkel betrachtete, denn das, was in diesem Zimmer am meisten auffiel, waren die ganzen Blätter. Überall auf dem Boden verstreut lagen die verschiedensten Unterlagen. Es sah dort ziemlich wüst aus. Die Wand war auch mit allerlei Blättern bedeckt, jedoch schienen diese etwas geordneter zu sein. Dazu waren einzelne mit einem roten Faden verbunden. Während Levana diese ganze Unordnung noch in Augenschein nahm, trat Darian an ihr vorbei und sammelte die Blätter in dazugehörige Umschläge ein.

„Tut mir leid für die Unordnung, aber schließlich konnte ich nicht wissen, dass heute eine kampfeslustige Jägerin hier auftaucht“, entschuldigte sich der Beta knapp und packte die Umschläge schließlich alle auf den Schreibtisch, welcher hingegen zum Boden sehr aufgeräumt war. Dieses Zimmer gehörte also der rechten Hand des Königs.
Während er nun weiterhin Ordnung schuf, trat die Blondine stumm auf eine der Wände zu. Sie betrachtete die einzelnen Blätter, besonders Fotos, genauer und fand dort einige bekannte Sachen. Zuerst entdeckte sie ein Foto von Elrik, welcher anscheinend mit einer Person sprach, die aber vollständig vermummt war. Für Levana war dieses Foto aber nicht weiter von Bedeutung, da es schon mal vorkam, dass die Hexen zwielichtige Dinge tun mussten. Schließlich taten sie alles, um zu überleben. Besonders, wenn ihre Art trotz der Jäger immer noch vom Aussterben bedroht war.

Dann gab es noch haufenweise Schlagzeilen in den verschiedensten Wesen Zeitungen von mysteriösen Morden, die an Menschen begangen wurden. Ihre Leichen hatte man überall auf der Welt gefunden und Levana hatte in den provisorischen Lagern in Sanctum auch solche Gerüchte aufgeschnappt. Jedoch handelte es sich dabei lediglich um Morde, die Wesen begangen hatten. Sie hatten sicherlich nur irgendwas Neues getestet. Menschen waren in dieser Welt schließlich nur noch Objekte. Jeder Mensch, der sich den Wesen nicht anschloss, wurde entweder versklavt oder gefoltert, in dem man an ihnen Experimente machte. In der damaligen Welt waren die Menschen frei und lebten in riesigen Städten. Jedoch hatte sich alles geändert. Demokratie und Freiheit waren seltene Dinge geworden, seitdem das Gleichgewicht zwischen Wesen und Menschen vollständig gekippt war.

Sie schüttelte kurz mit dem Kopf, um diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verjagen und entdeckte dabei einen Teil der Wand, welcher hinter einem Vorhang verborgen lag. Als Darian bemerkte, dass sich die Jägerin auf diesen Teil zubewegte, wollte er sie aufhalten, jedoch stieß sie ihn unsanft von sich, als er sie berührte. Levana zog den Vorhang rasch beiseite, bevor Darian weiter handeln konnte, welcher sich aufgrund des Schubsers kurz die Schulter rieb. Hinter dem Vorhang lag eine ganz andere Geschichte. Sie hatte weder etwas mit Morden noch mit den Hexen zu tun, deren Informationen die ganzen anderen Wände bedeckte. Dieser Abschnitt widmete sich den Jägern. Die unterschiedlichsten Informationen über die Jäger waren dort aufgeführt. Alles, was die Wesen in der Lage waren zu sammeln. Sie alle waren mit einem roten Faden versehen, welche schlicht zu einem einzigen Bild in der Mitte verliefen. Ein Foto, auf dem eine blutige Hand abgebildet war, deren Handrücken mit einem blauen Mal versehen war. Levana erinnerte sich nur zu gut an diese Nacht. Diese Nacht vor ungefähr einem Jahr, wo der Krieg die größte Narbe auf ihrer Seele hinterlassen hatte. Aber sie verstand nicht, warum ausgerechnet ihr Mal hier abgebildet war.

Sie dachte auch nicht genau darüber nach, sondern ließ auf einmal ihre Emotionen ans Steuer. Wut flammte in ihr auf und das nicht nur, weil unschöne Erinnerungen in ihr auftauchten. Deshalb wirbelte sie nun zu Darian herum, welcher es bereute, nicht hartnäckiger gewesen zu sein. Sie sollte diese Wand noch nicht sehen. Schließlich wusste sie noch gar nichts, obwohl sie dachte, dass sie aufgeklärt wäre. Es war noch nicht der richtige Zeitpunkt gewesen und Darian würde ihr sicherlich nichts erklären. Noch nicht. Mit den folgenden Worten hatte der junge Wolf jedoch nicht gerechnet.

„Ist das der Grund, warum ich hier bin?! Soll ich eines eurer Experimente werden?! Schließlich wisst ihr durch Malia doch exakt, wie mein Mal aussieht“, äußerte sich die Blondine. Die Vernunft schien Levana abgelegt zu haben, denn kurz darauf stürzte sie sich blindlings auf den Beta und stieß ihn unsanft gegen einen der Wände. Es gab einen lauten Schlag und einige angepinnte Blätter fielen von der Wand, doch das kümmerte die Jägerin herzlich wenig.

„Das ist sicherlich nicht das, was wir wollen. Ich versuche lediglich das Geheimnis der Jäger zu lüften“, meinte Darian und sein Körper schien sich sichtlich anzuspannen. Er musste aufpassen, dass aus ihm nicht alles herausplatzte, denn die Jägerin brachte ihn richtig in Rage. Ließ seinen Wolf ein Stück weit von der Leine los und dabei war er immer gelassen und ruhig.

„Ach ja? Und warum dann ausgerechnet mein Mal und dieses Armband? Du hast mich schließlich an eine Leine gesteckt und mir somit das Bisschen Freiheit genommen, was ich noch hatte“, fauchte sie.

„Weil du die einzige bist, die so ein Mal besitzt! Die einzige auf der ganzen Welt, verdammt! Deshalb glaube ich, dass du ein wichtiger Teil bist, um das Puzzle zusammenzufügen. Dieses Armband soll lediglich darauf achten, dass du nicht wahllos unsere Leute killst. Es bindet dich an mich und wenn du dich zu sehr von mir entfernst, schmerzt es halt. Und nach dem du fast einen Todeskampf mit Catherine angefangen hast, halte ich das auch für richtig.“ Darian konnte es nicht ausstehen, so einen Ton ihm gegenüber zu hören, deshalb war seine ruhige Stimme bei seinen Worten dahin gewesen. Nie hatte ihn jemand so in Rage gebracht wie dieses Mädchen.

Damit war nun auch die eigentliche Funktion dieses Armbandes offengelegt und es versetzte die Jägerin nur noch mehr in einen rasenden Zustand. Sie war schon drauf und dran, nun doch diesen Wolf zu erledigen, aber etwas hielt sie zurück. Unwissenheit. Denn, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie wissen, warum sie ausgerechnet so besonders war. Vielleicht konnte er ihr Antworten geben. Antworten auf Fragen, die sie schon lange in sich trug, doch ebenso lang begraben hatte. Deshalb ließ sie nun von ihm ab und ging wieder auf Abstand zu ihm. Die Vernunft hatte sicherheitshalber das Ruder wieder übernommen. Gerade als sie den Mund öffnete, um ihre erste Frage laut auszusprechen, die sie sich sonst nur in Gedanken gestellt hatte, ging die Tür zu Darians Zimmer auf.

Der König trat ein und brachte somit auch ein jähes Ende über die Unterhaltung zwischen den Beiden zutiefst unterschiedlichen Personen. Er war hier, um der Jägerin ein Angebot zu unterbreiten. Ein Angebot, welches Levana später in eine außerordentlich unschöne Lage bringen sollte.

Into the Darkness 🗡 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt