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〖1〗↯ XI ↠ Die Doppelstrategie der Jägerin ↯

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Kieran zog eine Augenbraue nach oben, da er einen kurzen Moment noch erlebt hatte, dass sich sein Beta und die Jägerin ziemlich nah waren

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Kieran zog eine Augenbraue nach oben, da er einen kurzen Moment noch erlebt hatte, dass sich sein Beta und die Jägerin ziemlich nah waren. Diese Situation interpretierte der König ein wenig anders als die beiden anderen Anwesenden. Kieran hatte seine Krone gegen ein weißes T-Shirt, durch das seine Brustmuskeln zum Vorschein kamen und eine hellblaue Jeans eingetauscht. Nun wirkte er wie ein normaler Mensch oder eher gesagt Werwolf. Levana ließ nun endgültig den Griff des Messers los, welches sie versteckt hatte. Die beiden Werwölfe und besonders Darian schienen nicht zu bemerken, dass sie überhaupt in der Versuchung gewesen war, ihr Messer zu zücken.

Der Wolf und die Jägerin wandten nun ihre Aufmerksamkeit dem König zu, welcher seinen Blick für einen Augenblick auf die Wand richtete, welche noch bis vor einigen Minuten mit einem Vorhang bedeckt war. Jedoch beließ er es auch mit einem Blick darauf und sprach es nicht an, worüber sein Beta sichtlich dankbar war. Kieran wusste nicht alles, was sein Beta bis jetzt schon entdeckt hatte. Zudem hatte Darian es auch nur entdeckt und noch nicht entschlüsselt oder den Sinn hinter all dem wirklich gefunden. Er wollte erst stichhaltige Beweise und Schlüsse haben, bevor er sich an seinen Vertrauten und König wandte.

„Ich bin hier, um dir ein Angebot zu machen. Denn ich brauche die Hilfe einer Jägerin“, fing Kieran nun an und setzte sich entspannt auf das Bett. Währenddessen trat Levana an den Schreibtisch, an den sie sich anlehnte und ihre Arme kurz darauf vor der Brust verschränkte. Der Schreibtisch befand sich gegenüber dem Bett, wodurch die Blondine einen guten Blick auf den König hatte. Darian, welcher sich jetzt nicht einmischen wollte, sammelte die Blätter vom Boden auf, welche eben heruntergefallen waren.

„Du hast doch eine Jägerin. Lass sie die Arbeit doch machen“, meinte Levana kühl und zog noch nicht mal annähernd in Betracht, das Angebot anzunehmen. Schließlich würde sie dann der falschen Seite helfen.

„Es ist komplizierter. Ich brauche eine Jägerin, die sich ohne Probleme mit Vampiren anlegen kann und die skrupellos gegenüber uns Wesen ist“, fügte der König nun hinzu, wodurch Malia gleich aus seinem Plan herausflog. Mit Vampiren legte sich Levana nämlich nur zu gerne an. Schließlich waren sie noch schlimmer als die Werwölfe. Aber auch nur eine Prise. Schließlich waren die Menschen bei ihnen nicht nur Sklaven.

„Und was willst du von den Vampiren?“, fragte Levana nun. Sicherlich würde sie nicht nur aus Kampfeslust sein Angebot annehmen und dann Vampire töten gehen. Sie brauchte mehr Details. Ihr Gegenüber spannte sich nun etwas an und verschränkte seine Hände ineinander.

„Ich habe das Machtvakuum erst vor kurzem geschlossen, nachdem mein Vater gestorben ist. Nicht alle Werwölfe halten mich für einen passenden König, da ich einige prägnante Änderungen in allen Reichen vorhabe. Diesen Umstand wollen die Vampire sich nun zunutze machen und laut meiner Quellen wird es nicht lange dauern, bis sich die Vampire gegen uns richten. Sie wollten schließlich schon immer die alleinige Herrschaft und haben einer Koexistenz nur widerwillig zugestimmt.“

Die Erläuterung waren für Levana schon schlüssig, doch sie würde sicherlich nicht in der Lage sein, alle Vampire auszulöschen. Deshalb musste sie tiefer graben. Mehr Details fordern. „Willst du jetzt, dass ich sie einfach angreife oder was willst du von mir?“

Die Frage fand der König nur berechtigt und dennoch hatte er gehofft, ihre Zustimmung früher zu bekommen. Doch was hatte er erwartet bei einer Jägerin, die die Wesen so tief verachtet und so loyal gegenüber den Hexen war. Obwohl er nur zu gerne wüsste, was diesen Hass so vertieft hatte. Jedoch war dafür nicht der richtige Moment. Er musste wohl alles auspacken, damit sie einwilligte.

„Ich möchte, dass du mir eine Waffe baust, die deinen ähnlich ist. Damit ich in der Lage bin, mich selbst anständig zu schützen. Gegen andere Werwölfe, Vampire und Hexen. Ihr Jäger wärt dann die einzigen, die mir noch etwas tun könnten. Momentan wird meine Lage gefährlich. Man will mich nicht auf dem Thron, aber ich will für eine freiere Welt kämpfen. Ich will mein eigenes Reich erschaffen und nicht an dem von meinem Vater hängen“, erklärte Kieran nun und stand auf. Er hoffte auf die Hilfe von Levana. Diese sah jedoch einen Haken.

„Unsere Waffen sind aus einem Material geschaffen, das man nur in der Zuflucht bekommt. Deine guten Vorsätze schön und gut, obwohl ich nicht an sie glaube, aber ich werde nicht den Ort bestehlen oder einem von euch dort Zutritt gewähren, den ich mein Zuhause nenne“, antwortete die Blondine nun und für sie war das Thema damit erledigt. Sie würde ihm ganz sicherlich nicht helfen. Ihr Blick wanderte zu Darian, welcher gerade ein Blatt von seiner Wand abnahm.

„Du musst dein Zuhause nicht beklauen. Wir wissen aus 100 Prozent verlässlicher Quelle, dass die Vampire an etwas Equilibranium gekommen sind. Sie wollen damit eine Waffe bauen, mit der sie ihre Ziele erreichen können.“ Nachdem Darian diese Worte ausgesprochen hatte, reichte er Levana den Zettel, den er eben abgenommen hatte. Die Jägerin überflog die Wörter, welche dort niedergeschrieben waren und erkannte dadurch die Wahrheit hinter den Worten des Betas.

Jetzt stand sie vor einem Problem. Half sie den Werwölfen, hätten sie das Material, um sich die Waffe zu bauen. Zudem waren sie in Besitz einer Hexe, welche durchaus die Kraft dazu besaß, die Waffe so zu verzaubern, dass sie auch die gewünschte Wirkung zeigte gegenüber Kierans Feinden. Das hatte Levana aus ihrem Kampf vor wenigen Stunden gelernt. Dadurch brauchten sie nur noch wenig andere Hilfe. Würde sie das Angebot jedoch ablehnen, dann wären die Vampire in der Lage, eine Waffe zu erschaffen, die noch weitaus schlimmer sein konnte, als die Werwölfe es vorhatten. Sie wusste nicht, ob sie lieber Pest oder Cholera wählen sollte.

Dann kam ihr jedoch eine blendende Idee. Sie würde den Werwölfen helfen. Aber nur aus einem Grund. Sie wollte weiterhin für eine Chance auf einen Sieg der Hexen und Jäger sorgen. Wenn sie das Equilibranium hatte, würde sie sicherlich eine Gelegenheit finden, es irgendwie nach Sanctum zu schaffen. Klappte dies nicht, dann würde sie für eine Manipulation bei der Waffenherstellung sorgen. Half sie also den Werwölfen, hatte sie wenigstens noch ein wenig Spielraum, um alles zu ihren Gunsten drehen zu können. Jedoch wollte sie nicht zu eilig zusagen.

„Was springt für mich dabei raus? Schließlich würde ich nur deine Drecksarbeit erledigen, indem ich das Material an mich bringe, aber das bringt mir ja nicht viel“, fragte sie nun und richtete ihren Blick nun wieder auf den König, welcher schon etwas entspannter aussah. Der unverhoffte Besuch der Jägerin schien Vorteile zu bringen. Vielleicht war es schlussendlich doch nicht so tragisch gewesen, dass sie gefangen genommen wurde. Dadurch konnte sie die Experimente der Wesen für immer stoppen. Experimente, die so viele Leben von ihren Kameraden gefordert hatten.

„Ich gebe dir Informationen über meine Verräter und solange du niemanden aus meinem Rudel angreifst, werde ich mich nicht einmischen. Da ich bei allen Reichen trotz allem eine gewisse Macht genieße, kann ich dir alle Wissenschaftler und Mitverschwörer der Modifikation an Werwölfen liefern. Schließlich will ich, dass diese Experimente aufhören und das ist bis jetzt der beste Weg. Zudem kann ich dir auch versprechen, dass ich mich von den Vampiren abwende, sodass sich kein Werwolf einmischt, wenn ihr Jäger den Vampiren ordentlich Probleme bereitet.“

Dieses Angebot klang schmackhaft, jedoch vermisste die Jägerin ein Detail. Zwar war das allgemein für die Jäger überaus gut, doch es war noch nichts Persönliches dabei. Dafür wollte Levana jedoch noch sorgen.

„Und was ist mit mir? Lasst ihr mich vielleicht wieder frei?“, fragte sie und wartete auf die Antwort vom König, jedoch erhob jemand anderes das Wort.

„Wir brauchen noch anderweitig deine Hilfe, Levana. Leider wird es uns selbst danach noch nicht möglich sein, dich gehen zu lassen. Schließlich wissen wir, dass wir viele Komponenten brauchen, um diese Waffe herzustellen.“ Darian sah die Blondine ruhig an, während er sprach. Kurz kniff Levana ihre Augen zusammen. Sie hatte das Gefühl, dass er noch mehr Absichten hatte, jedoch blieb sie stumm. Sie würde einfach ihren Teil erledigen. Die Blondine seufzte nun und bedachte Darian nur mit einem kurzen Blick. Blau kreuzte Braun.

„Dann will ich etwas Anderes. Haltet meine Schwester von mir fern. Ich will absolut nichts mit ihr zu tun haben. Schafft ihr das nicht, kann ich für nichts garantieren“, sagte Levana nun und in ihrer Stimme schwang ein tiefer Ernst mit. Für sie war ihre Schwester gestorben und daran würde sich auch nichts ändern.

Darian wollte diesem Punkt schon durchaus zustimmen, schließlich sah er Levana deutlich an, wie sehr sie ihre Schwester hasste, für was auch immer. Doch er hatte nicht mit Kieran und besonders nicht mit seiner Liebe gegenüber Malia gerechnet, die tief ging. Bevor er irgendetwas sagen konnte, kam Kieran ihm zuvor und verschlimmerte die Situation gewaltig.

„Malia hat mir alles erzählt, was damals passiert ist und sie wollte nur das Beste für dich. Sie hat das alles getan, damit es dir besser geht und dir geholfen werden kann. Deine Sicherheit stand und steht immer noch bei ihr an oberster Stelle. Sie wollte dich davor bewahren, jemand Unschuldigen zu verletzen“, meinte Kieran und durch diese Worte stieg in Levana eine solche Wut auf, dass sie es kaum noch aushielt, so ruhig dazustehen.

Darian bemerkte, dass sich Levana sichtlich anspannte und sie ihre Fäuste zu Händen ballte. Er konnte Kieran verstehen, dass er seine Geliebte irgendwie schützen wollte, doch das war ein unpassender Moment. Besonders hatte Kieran nicht die Geschichte aus der Perspektive der anderen Schwester gehört. Aus ihrer Sicht war es sicherlich viel schlimmer. Das war schließlich der Ausgangspunkt, dass sie sich verraten gefühlt hatte. In Levana kreisten nun die unterschiedlichsten Gedanken umher. Sie hasste es über alle Maßen, wenn sich jemand in Angelegenheiten einmischte, die er nicht verstand oder sogar glaubte sie zu verstehen, aber es nicht so war. Dieser König kannte nur einen Bruchteil der Geschichte. Natürlich war es klar, dass er seine geliebte Malia als Heilige darstellte, doch das war sie nicht. Denn durch den Verrat an ihrer eigenen Schwester hatte sie auch ihre Eltern verraten und durch diesen Verrat waren sie gestorben. Abgeschlachtet worden.

„Du solltest dich lieber aus Sachen raushalten, von denen die keine Ahnung hast, König. Meine Schwester ist für den Tod meiner Eltern verantwortlich. Vielleicht wollte sie mich ja beschützen, doch dabei hat sie viel mehr zerstört als gerettet. Nach ihrer Zerstörung ist sie wie ein Feigling geflohen. Wenn ich sie interessieren würde, hätte sie wenigstens versucht mich zu suchen. Unsere Eltern haben alles getan, um uns zu beschützen. Vor dieser schrecklichen Welt, die ihr elenden Wesen erschaffen habt und dann hat sie all das weggeworfen. Sie ist schuld an allem. Also halten sie sie von mir fern oder ich werde sie in Stücke reißen.“

Je mehr Levana redete, desto mehr floss ihre Wut hinein. Am Ende glich es eher nur noch einem Schreien. Sie ließ all ihre Wut nach außen. All den Hass, den Schmerz und den Verrat, den sie wegen ihrer Schwester ertragen musste. Die Wut erfüllte ihren Körper. Plötzlich fing die Erde unter ihren Füßen an zu beben und Darian wurde unweigerlich in die Richtung des Königs getrieben.

Die Situation war laut seiner Diagnose völlig aus den Fugen geraten und das, was als nächstes passierte, machte alles nur noch schlimmer. Denn auf einmal wurde die Tür von dem Zimmer aufgerissen und Malia trat herein. Instinktiv ging sie auf Kieran zu und stellte sich beschützend vor ihn, was die rasende Jägerin nur noch wütender machte.

„Sie gerät außer Kontrolle.“

Diese Panik in den Augen ihrer Schwester ließ Levana ein wenig schmunzeln. Diesmal würde es anders laufen. Sie würde diese Wut unter Kontrolle kriegen und auf Malia zielen. Es würde nicht wie ihre sonstigen Anfälle ablaufen. Jetzt würde es sich ändern. Ganz sicher.

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von 𝕷𝖔𝖚 𝕶. 𝕽𝖊𝖊𝖛𝖊𝖘
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❝ Die verschollene Art erhebt sich. Sie sind dazu verdammt Gleichgewi...
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