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〖1〗↯ VI ↠ Die geheime Besprechung ↯

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Hinter den geschlossenen Türen von dem Arbeitszimmer des Königs verlief gerade eine hitzige Besprechung

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Hinter den geschlossenen Türen von dem Arbeitszimmer des Königs verlief gerade eine hitzige Besprechung. Eine Besprechung, an der nur der Beta Darian, die Jägerin Malia und der König Kieran selbst teilnahmen. Die übergelaufene Hexe ließ sich gerade im Krankenzimmer behandeln und die Schwester von Malia, Levana, lag bewusstlos im Kerkertrakt, welcher sich unter dem Schloss befand und somit im Keller war.

Kieran saß auf seinem Ledersessel hinter seinem Schreibtisch. Er hatte seine Arme auf dem Tisch abgelegt und seine Hände ineinander verschränkt. Die Fensterfront hinter ihm, durch die das Licht der Abendsonne schien, die Krone auf seinem Kopf und die Position, in welcher er momentan verweilte, verliehen ihm eine machtvolle Ausstrahlung.

„Was machen wir nun mit der Jägerin?“, fragte Kieran nun in die Runde. Er nahm das kristalline Glas in seine Hand und nahm einen Schluck der alkoholischen braunen Flüssigkeit daraus. Whiskey. Nach der Aktion heute musste er all die Termine absagen und sich danach etwas entspannen und was wäre da besser geeignet als Alkohol.

„Sie heißt Levana, Kieran und sie ist meine Schwester“, meinte Malia schon zum wiederholten Mal. Sie saß auf einem der Stühle, welche vor dem Schreibtisch standen und lehnte sich zurück. Die Gattin des Königs war völlig fertig. Sie konnte nicht glauben, dass ausgerechnet ihre Schwester versuchen würde, Kieran zu töten. Doch jetzt, wo sie endlich anfing darüber nachzudenken, was Levana für eine Rolle spielte und es nicht mehr verdrängte, war es gar nicht mehr eine abwegige Option. Schließlich war sie die einzige Jägerin, welche stark genug war, die ganze Führungsebene der anderen beiden Arten auszulöschen. Ein Seufzen kam über die Lippen der Brünette, als sie die Geschehnisse von vor zwei Jahren wieder aus ihrem Kopf verbannte. Sie war zwar in der Lage, über Levana nachzudenken, aber nicht über das, was sie damals getan hatte. Kurz fuhr sie sich durch ihre Haare und lehnte sich zurück.

„Ich weiß, aber das hat nicht meine Frage beantwortet. Und dass du mir nicht erzählt hast, dass du eine Schwester hast die Vampir- und Werwolfjägerin ist, besprechen wir wann anders.“ Kieran fuhr sich durch seine dunkelbraunen Haare. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Wenn Catherine erst einmal wieder auf den Beinen war, musste sie den Schutzzauber verstärken, damit weder die Jägerin rauskommen noch Hexen in das Schloss gelangen konnten. Levana war eine echte Bedrohung, wenn sie entkam oder sie hierbleiben würde ohne einen Schutzzauber.

„Also ich würde es gutheißen, wenn sie hierbleiben würde“, fing nun Darian an, welcher auf der rechten Seite des Zimmers auf einem braunen Ledersofa lag. Er hob zusätzlich noch seinen Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. Die anderen hatten ihn schon lange genug nicht beachtet. Momentan lag er auch nur auf dem Sofa, da er sich von seiner Vergiftung erholen musste. Die Kugel wurde zum Glück schon entfernt. Hätte er keine Vergiftung, würde er jetzt im Raum auf- und ablaufen, denn das half ihm beim Nachdenken. Da er unbedingt bei diesem Gespräch dabei sein wollte, da hier über die Zukunft eines Jägers entschieden wurde, musste er mit der Option Leben auf einem Sofa still zu liegen. Ansonsten wäre er jetzt im Krankenzimmer mit Catherine und die würde ihn wieder zu quatschen mit ihren Vorurteilen.

Die beiden anderen Gesprächsteilnehmer richteten ihre Blicke nun etwas verwirrt an den Beta. Kieran wollte die Jägerin unbedingt loswerden und sie somit am liebsten töten. Wenn er sie laufen ließ, würde sie nur zu den Hexen zurückkehren und weiter seine Leute umbringen und würde er sie hierbehalten, würde an seiner Regentschaft gezweifelt werden und sein ganzes Rudel hier wäre in Gefahr. Malia hingegen steckte im Zwiespalt. Einerseits wollte sie ihre Schwester behalten und versuchen, ihr alles zu erklären und andererseits war sie auf Kierans Seite, da Malia den Grad der Bedrohung, welcher von Levana ausging, glasklar war. Für Darian jedoch war die Situation und was sie unternehmen sollten ganz klar. Besonders nachdem er über eine halbe Stunde Zeit hatte, darüber nachzudenken, weil Malia und Kieran sich etwas in die Haare gekriegt hatten.

„Ihr beide seht nur die Bedrohung in unserem Gast. Ich jedoch sehe ihren Nutzen und ich habe einen Moment lang auch ihr eigentlich gutes Herz gesehen.“ Mit diesen Worten erreichte Darian endgültige Stille in dem Raum. Eine nachdenkliche Stille. Während die anderen Beiden überlegten, richtete sich der Braunhaarige etwas auf. Das war für ihn ein nervenaufreibender Tag gewesen, aber er konnte immer noch klar denken. Malia und Kieran steckten beide in emotionalen Situationen. Deshalb war der junge Werwolf auch die neutrale Partei bei diesen Gesprächen, der seine Sichtweise ohne jegliche Vorurteile äußerte.

„Du meinst also, dass wir ihr ES erzählen sollten?“, fragte Malia und Darian sowie Kieran wussten genau, was die Brünette damit meinte. Der Grund für alles. Warum Malia sich Kieran wirklich angeschlossen hatte und der Grund für das Verhalten der Eltern von Levana und Malia. Während Kieran mit den Schultern zuckte und damit in gewisser Weise Malia zustimmte, schüttelte Darian heftig mit dem Kopf. Das durfte auf keinen Fall passieren.

„Bist du verrückt? Wir sollten ihr es im Moment unter gar keinen Umständen erzählen! Zu diesem Zeitpunkt würde sie uns kein einziges Wort glauben, egal wie überzeugend wir auch klingen mögen“, meinte der Braunhaarige und richtete sich diesmal etwas zu schnell auf, wodurch die Wunde in seinem Bein zog. Kieran hingegen hatte die Vergiftung schon lange verkraftet. Der Vorteil eines Reinblütigen. Wieder traten die verwirrten Blicke auf.

„Was sollen wir deiner Meinung nach ansonsten tun?“, fragte der König und wartete gespannt auf die Antwort seiner rechten Hand. Kieran hielt sehr viel von der Meinung von Darian und das, weil er meistens Recht hatte. Seine Mutmaßungen und Voraussagungen trafen größtenteils zu. Es war erstaunlich, doch durch ihn hatte der Alpha schon einen Kampf zwischen zwei Reichen verhindert, den sich die Hexen zunutze hätten machen können.

„Na ja, wir drehen sie um. Nicht so Manipulation mäßig. Wir zeigen ihr die Wahrheit. Die Wahrheit über uns Wesen und was sich seit deiner Regentschaft, Kieran, geändert hat und was du noch ändern willst, wie deine Reformen. Wenn wir das erreichen, können wir ihr alles erzählen und sie wird uns nicht für Verrückte halten. Übrigens können wir sie auch in deine anderen Pläne einspannen. Sie wird uns sicherlich helfen, wenn sie etwas im Gegenzug bekommt und zwar ihr Leben.“

Den letzten Satz könnte man verstehen, dass es sich bei den Werwölfen vielleicht doch um Monster handelte, weil Darain eben so etwas Radikales vorschlug. Doch vielleicht war es für den Anfang, um sie etwas bereitwilliger zu machen, ein guter Weg, wenn sie immer noch dachte, dass die Wesen Monster waren. Malia und Kieran sahen sich einen Augenblick lang in die Augen und sie schienen sich zu verstehen, ohne dabei auch nur ein Wort miteinander zu wechseln.

„Eigentlich eine gute Lösung, doch wer soll das übernehmen?“, fragte Malia und man hörte einen sorgenvollen Unterton. Einerseits machte sie sich Sorgen um ihre Schwester und andererseits auch um den, der sie ‚betreuen‘ sollte. Schließlich würde es einen immensen Fortschritt bedeuten, wenn Levana auf die Seite der Wesen wechselte, aber dieser Erfolg hing dann allein von dem ab, der sie überzeugen sollte.

„Na ja, Kieran wollte sie umbringen und das beruht nach der Sache auf Gegenseitigkeit. Somit fällt er raus. Malia, du bist ihre Schwester und es ist deutlich, dass zwischen euch ein riesiger ungeklärter Konflikt herrscht, weshalb du auch nicht die beste Lösung wärst. Catherine ist sehr nachtragend und da Levana auf sie geschossen hat, wäre sie auch keine gute Wahl. Deshalb würde ich sagen, dass ich es selbst übernehme. Ich bin die einzige Partei, die neutral an das ganze herangeht und der Jägerin weder etwas vorwerfen wird noch sie verurteilt.“

Die Schlussfolgerung war für die beiden anderen akzeptabel und daraufhin bildete sich ein kleines Lächeln auf den Lippen des 19-jährigen. Zwar konnte man es nicht sehen, doch er hatte bei der ganzen Sache etwas Persönliches im Spiel. Es würde ihn nicht von seiner Aufgabe abbringen. Schließlich war das Persönliche lediglich Interesse. Interesse an dieser Jägerin. Er war neugierig.
Trotz seiner Verletzung stand er nun auf. Er wollte morgen direkt anfangen und schon einmal ein erstes Gespräch führen, um sie ein wenig kennenzulernen.

„Wenn sie bereit ist, vergiss die nicht“, rief Malia und warf Darian zwei Armbänder zu. Etwas ungeschickt fing der Braunhaarige die Armbänder auf. Es handelte sich dabei um Armbänder, mit denen man andere kontrollieren konnte. Es gab auch eine Version, wo nur der ‚Gefangene‘ eins bekam. Der ‚Gefangene‘ bekam das rote Armband und der andere das grüne. Wenn sich der ‚Gefangene‘ zu weit von dem anderen entfernte, bekam er Stromschläge. Eigentlich würde Darian ungern diese Armbänder verwenden, doch tat er dies nicht, wenn sie noch nicht überzeugt war, würde sie einfach wegrennen. Schließlich würden die Beiden vielleicht auch außerhalb des Schlosses unterwegs sein und selbst im Schloss war es gefährlich für andere. Besonders, wenn sie ihre Waffen finden würde.

Deshalb blieb dem Werwolf keine Wahl. Er nickte schließlich nur und verließ dann das Zimmer. Momentan war seine Idee die sinnvollste und er war froh, dass er die anderen beiden davon überzeugen konnte. Jetzt würde er hoffentlich ein normales Gespräch mit der Jägerin führen können und er war schon neugierig, was er dabei erfahren würde.

Into the Darkness 🗡 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt