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〖1〗↯ IV ↠ Der König der Werwölfe ↯

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Die Blondine trat einen Schritt nach vorne und befand sich nun am Rand eines Hügels

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Die Blondine trat einen Schritt nach vorne und befand sich nun am Rand eines Hügels. Elrik hatte die Jägerin und sich an den nördlichsten Rand von Minnesota gebracht. Ziemlich nah an der kanadischen Grenze. Das Reich des Königs erstreckte sich von hier aus bis weit in den Süden. Dieses Gebiet war nach Levanas Meinung ziemlich gut. Es gab dichten Wald, der perfekt für die Verwandlungen geeignet war und auch nur eine einzige Straße, die man benutzen konnte, um zur Residenz zu gelangen.

Die Residenz des Königs befand sich wenige 100 Meter von der Jägerin und dem Hexer entfernt. Es sah wie ein altertümliches Schloss aus dem Mittelalter aus, denn es sah nur im vorderen Teil vollständig aus. Im hinteren Teil entdeckte man kaputte Türme. Angeblich sollte dieses Schloss der damalige Unterschlupf der Werwölfe gewesen sein, als sie noch in Gefahr gewesen waren und sich nicht erhoben hatten.

Die 18-jährige nahm nun das Fernglas, welches Elrik kurzerhand herbeigezaubert hatte und ihr reichte. Sie hielt sich das schwarze Gerät vor ihre Augen und sah hindurch. Vor der Residenz waren ein paar Menschen in der üblichen grauen Kleidung, die sie als Sklaven zu tragen hatten. Sie stutzten gerade die Rosen vor dem Eingang des Schlosses. Jedoch waren nicht wie sonst Wächter bei ihnen, die ihre Arbeit kontrollierten. Das ließ Levana stutzig werden lassen. Schließlich hatte sie von den Flüchtigen in Sanctum so einige Geschichten gehört, besonders wie brutal viele Wölfe die Sklaven behandelten. Nach dem die Fledermäuse und Wölfe sich zusammengeschlossen und sich gegen die Menschen erhoben hatten, brach für kurze Zeit ein sinnloser Kampf aus, ehe die Wesen die Menschen unterjochten. Sie wurden zu Vieh.

Die Jägerin blickte sich weiter um, ehe sie eine Regung am Eingang des Tores wahrnahm. Vier Gestalten traten aus der großen Eingangstür heraus und gingen die Treppe hinunter, um zu den Autos zu gelangen, die weiter weg standen. Im Zentrum befand sich ein großer Mann mit dunkelbraunem Haar, der eine Krone auf seinem Kopf trug. Dadurch war sofort klar, dass es sich hierbei um das Ziel von der Jägerin handelte. Ohne die Krone wäre er jedoch nicht von den anderen zu unterscheiden. Er würde dann wie ein gewöhnlicher Mensch durchgehen. Ein Wolf im Schafspelz. Schließlich konnten die Wesen sich damals perfekt unter den Menschen tarnen. Die 18-jährige bemerkte nun kurz, wie der Alpha dieses Reiches an seinen Jackenärmel zupfte. Eine nervöse Geste, die für die Jägerin überraschend kam. Doch dann erinnerte sie sich wieder daran, dass er ja noch nicht lange an der Macht war.

„Der König ist mit seinem inneren Kreis unterwegs. Die einzigen, von denen er absolute Loyalität erwarten kann. Kieran Blackthorne ist nach dem Ableben seines Vaters, welcher ein Feigling war, direkt zum König ernannt worden. Dabei ist er gerade mal 20. Angeblich soll er sich auch so benehmen. Momentan ist er dabei, sich die Loyalität der anderen Anführer der Reiche zu erarbeiten. Deshalb ist er heute unterwegs.“ Wie immer hatten die Hexen ordentlich Informationen. Schließlich konnten sie mithilfe von Magie auch Spione unter die Wesen bringen, die die zuverlässigste Quelle wurden.

Levana blickte nun neben den König und entdeckte einen jungen Mann. Er hatte ebenfalls braune Haare, die jedoch heller verglichen mit dem König waren. Er sah aus wie ein gewöhnlicher Mensch aus der damaligen Zeit, wenn man seine Klamotten, wie das Karohemd betrachtete. Sein Gesicht zierten einige Muttermale und er hatte braune Augen, welche in diesem Licht den Ton von einer Haselnuss annahmen. Für die Jägerin wirkte er ganz und gar nicht wie ein Werwolf. Aufgrund seines Auftretens mutmaßte die Blondine, dass er den Verstand mehr als die Muskeln einsetzte. Schließlich erkannte das Mädchen auch nicht viele Muskeln.

„Das ist Darian Bellfire. Er ist der Beta des Königs und somit seine rechte Hand. Anscheinend soll er nicht so der Kämpfertyp sein. Wenige Jahre nach der Machtergreifung der Wesen wurde er unfreiwillig verwandelt. Mehr weiß man nicht über ihn. Er ist wie ein Schatten“, meinte Elrik und ließ sich in das sanfte Gras auf dem Hügel fallen. Der junge Hexer kannte die Jägerin und wusste, dass sie erst die Lage erkundete und versuchte so viele Informationen einzuholen, wie es ging.

Die Aufmerksamkeit der Jägerin richtete sich nun auf eine Gestalt mit schwarzen Haaren und smaragdgrünen Augen. Sie trug einen Stab bei sich, der mit mehreren Kristallen überall besetzt war. Levana staunte nicht schlecht, als dadurch deutlich wurde, dass es sich bei der Frau um eine Hexe handelte. Zwar hatten sie Geschichten gehört, dass ein, zwei Jäger übergelaufen waren, doch keine Hexe. Jetzt war die Jägerin froh, die Lage erst einmal ausgekundschaftet zu haben, bevor sie eingriff. Mit einer Hexe war nicht zu spaßen. Sie kannten die Schwachstellen von Jäger.

„Das ist Catherine Sinclair. Eine Hexe, die schon vor Monaten die Seiten gewechselt hatte, nachdem sie aus dem Zirkel hinausgeworfen wurde. Sie hat ein paar Jäger falsch eingesetzt und sie damit in den Tod geschickt. Anscheinend war sie schon lange nicht mehr der Überzeugung, dass wir gewinnen konnten. Als sie gegangen war, hatte sie keinerlei Zugriff mehr auf Informationen. Ich kann dich beruhigen, Levana. Ihr seid euch nie begegnet und sie wurde nie in das Geheimnis von dir eingeweiht. Sie weiß also gar nicht, dass ein Jäger wie du existiert“, sagte Elrik nun und die Anspannung von Levana fiel ab. Durch ihre besondere Spezialisierung besaß Levana andere Schwachstellen. Zum Glück wussten nur wenige über ihre Existenz Bescheid.

Levanas Blick fiel nun auf die letzte Person. Diese war jedoch vollständig vermummt. Sie konnte nicht einen Blick auf diese Person erhaschen, was die Jägerin etwas unruhig werden ließ. Ein Feind, den sie nicht kannte, war keine gute Sache. Das einzige, was sich eindeutig sagen ließ, war, dass es sich der Statur nach um eine Frau handeln musste.

„Elrik, was weißt du über die Frau an der Seite des Alphas?“, fragte die Blondine nun und legte das Fernglas auf den Boden, woraufhin es sich direkt in Rauch auflöste. Der Hexer schüttelte lediglich mit dem Kopf, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass er keine Ahnung hatte.

„Leider haben wir von ihr noch nie etwas gehört. Mir ist völlig schleierhaft, um wen es sich dabei handeln könnte. Aufgrund der Nähe, die sie zu dem König hat, würde ich sagen, dass es sich um seine Gefährtin handelt. Ist jedoch nur eine Annahme. Du solltest also auf das Schlimmste gefasst sein.“

Die Worte des Hexers ermutigten die 18-jährige jetzt nicht gerade. Sie seufzte kurz und blickte dann zum Schloss hinunter. Die vier Personen hatten sich nun in ein Auto gesetzt und fuhren los. Es war Zeit zuzuschlagen.

„Na dann. Lasst die Jagd beginnen“, raunte die Blondine kurz, ehe sie einen weiteren Schritt nach vorne setzte und den Hügel begann hinunter zu schlittern. Sie verließ damit den Schutz der Bäume und ging auf offenes Terrain. Die Lage war optimal für den Feind, aber nur bedingt gut für den Angreifer. Als die Jägerin unten ankam, ging sie gelassen auf die Straße und überraschte damit das herannahende Auto. Die Insassen bemerkten nun das Mädchen, welches einfach auf der Straße stand, doch hielten nicht an. Sie beschleunigten eher. Levana, deren Gesicht mit einer Kapuze verdeckt war, hob eine Augenbraue und grinste ein wenig. Sie dachten wirklich, dass sie sie überfahren konnten. Das Auto kam immer näher und Levana entdeckte durch die Frontscheibe, dass der Beta die maskierte Frau davon abhalten wollte, weiter aufs Gas zu drücken.

Leider konnte er es nicht verhindern. Er schloss schon die Augen, als das Auto ziemlich nah an der Jägerin war. Diese wich keinen Millimeter zurück. Gerade als das Auto fast dabei war, mit ihr zusammenzustoßen, zog sie ihr Schwert und rammte es mit voller Wucht in den Boden. Aufgrund ihrer erhöhten Geschwindigkeit, die sie dank der Spezialisierung auf Vampire besaß, konnte sie den Zusammenstoß im richtigen Moment noch verhindern. Dadurch entstand eine magische Druckwelle, die das Auto nicht nur zum Stoppen brachte, sondern auch zurückschleudern ließ. Die Hexe im Inneren konnte ein Überschlagen des Autos verhindern und somit auch schwere Verletzungen.

Immer noch blieb Levana unberührt an Ort und Stelle stehen und stützte ihre Hände auf dem Griff ihres Schwertes ab. Keinesfalls war sie der Überzeugung, sie würde diesen Kampf locker gewinnen. Doch sie wollte in diesem Kampf den Zug ihres Feindes abwarten. Ihrer Beute, welche nun aus der schwarzen Limousine ausstieg. Das Knurren, welches der König ausstieß, während er seine Krone richtete und zu der jungen Jägerin sah, brachte diese ein wenig zum Schmunzeln. Der Beta, die Hexe und auch die maskierte Frau verließen nun das Auto, welches an der Motorhaube zu Qualmen anfing.

„Entweder bist du mutig oder einfach nur dumm, dich mit mir anzulegen“, stieß der König aus und trat nun vor das Auto. Levana sah, wie sein Körper vor Wut anfing zu beben und sicherlich wäre er am liebsten auf sie losgegangen, würde seine Gattin ihn nicht zurückhalten. Levana war sichtlich von den Aggressionsproblemen des 20-jährigen Alphas amüsiert, jedoch würde das bald zu Ende sein. In der kurzen Zeitspanne, in der Levana ihre Aufmerksamkeit auf den König gerichtet hatte, war die maskierte Frau schließlich verschwunden.

„Ich bin hier, um Sie zu töten, werter König und es wird meine Klinge sein, die durch Ihr Herz stoßen wird“, sagte Levana und leitete mit ihren Worten das Ende von König Kieran Blackthorne ein. Seine Schreckensherrschaft würde nun enden.

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