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〖1〗↯ V ↠ Die Klinge des Verrats ↯

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Eine angespannte Atmosphäre lag über der Wiese

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Eine angespannte Atmosphäre lag über der Wiese. Das Auto qualmte weiterhin vor sich hin, weil sich niemand darum kümmerte. Die gesamte Aufmerksamkeit der feindlichen Partei lag nämlich auf der Jägerin, welche immer noch einigermaßen gelassen dastand. Die Gelassenheit zeigte jedoch nur ihr Körper, denn innerlich war sie angespannt und äußerst aufmerksam. Weil der Blondine aufgefallen war, dass die maskierte Frau nicht mehr bei den anderen stand, aber auch nirgendwo anders war. Ausgerechnet war die Person verschwunden, von der Levana keinerlei Informationen hatte.

„Bevor du an Kieran kommst, musst du erst einmal an mir vorbei“, sagte auf einmal der Beta und trat zu der Jägerin heran. Levana hob ihre Augenbraue und war sichtlich erstaunt darüber, dass der kleine Wolf so viel Mut bewies. Von ihm hatte sie diesen Schritt nicht erwartet.

„Du bist leider nicht mein Ziel, Darian Bellfire. Ich kann dich echt nicht gebrauchen“, meinte die 18-jährige, zückte ihre schwarze Pistole mit den silbernen Verzierungen aus dem Holster und schoss ohne zu zögern auf den Wolf. Die Kugel flog direkt in seinen Oberschenkel, wodurch er zu Boden ging. Damit hatte sie schon mal einen Störenfried erledigt.

„Wir sind Wölfe, glaubst du wirklich, diese Kugeln könnten uns irgendwie verletzen?“, sagte Kieran voller Überzeugung und wartete nur darauf, dass die Wunde von Darian heilte. Jedoch erwies sich das Gegenteil. Die Kugel fing an zu qualmen und einen Geruch zu hinterlassen, der den Wölfen durchaus bekannt sein sollte.

„Ich bin nicht dumm. Diese Kugel ist mit Wolfswurz benetzt und mit Magie modifiziert worden. Dadurch hat die alte Legende wieder an Kraft gewonnen.“ Nach den Worten von Levana sah der König bestürzt zu seinem Beta. Er wurde gerade mit dem Kraut vergiftet, aber er starb dadurch leider nicht. Die Vergiftung war nur wie eine Grippe nur zehn Mal schlimmer und somit würde sie wieder vergehen. Noch schneller, wenn man die Kugel entfernen würde.

Die Mundwinkel der Jägerin zuckten etwas nach oben, als sie das wutentbrannte Gesicht des Königs bemerkte. Wut führte zu Dummheit und diese Dummheit würde ihn schlussendlich direkt in die Klinge von Levana treiben. Ohne Plan ging sie niemals in einen Kampf. Er hatte etwas zu verlieren und das war schlecht für ihn. Bindungen aufzubauen, war in dieser Welt das Schlimmste, was man tun konnte.

Nun regte sich die Hexe neben dem König. Sie bewegte ihren Stock und zielte mit der Spitze direkt auf die Blondine. Diese richtete sich nun auf, aber hatte keinerlei Angst in ihren Augen. Immer noch war ihr Gesicht monoton und kalt. Ihre Augen waren auf den offensichtlichen Feind vor ihr gerichtet, jedoch glitt ihr Gehör in der Umgebung umher. Diese maskierte Frau machte der Jägerin zu schaffen. Die Hexe murmelte nun ein paar Worte und daran erkannte man schon, dass sie nicht so stark war, wie beschrieben. Wirklich starke Hexen wie die Oberin und Elrik konnten ihre Magie auch ohne Worte geltend machen. Der Stab begann nun zu leuchten und Levana wartete geduldig ab, was passierte. In den Augen der Hexe war Verwirrung aufgetreten, schließlich konnte Magie Jägern auch erheblich schaden. Im nächsten Moment schoss nun ein blauer Strahl aus dem Stab. Er legte den Rauch ab und entpuppte sich als ein Blitz.

Die Blondine zog im richtigen Moment ihr Schwert und wehrte damit den Blitz ab. Der Blitz schlug wenige Meter von ihr entfernt ein und hinterließ eine verkohlte Stelle. Das Gras würde aber sicherlich schnell wieder nachwachsen. Levana hatte noch nie gegen eine Hexe gekämpft und deshalb war sie froh, dass es genauso funktioniert hatte, wie es in der Theorie besprochen wurde.

„Ich hätte dich vielleicht informieren sollen, dass es zwecklos ist, mich so anzugreifen. Nach abtrünnigen Hexen wie du haben die Hexen nicht gezögert, uns ein kleines Upgrade zu verpassen oder eher gesagt unseren Waffen“, meinte Levana und richtete nun ihre Pistole auf die Hexe. Man hörte ein Klacken und nachdem dieses Geräusch verstummte, schoss die Blondine. Diesmal schlug die Kugel in der Schulter der Hexe ein, wodurch sie gezwungen war ihren Stab loszulassen. Diesmal handelte es sich um eine gewöhnliche Kugel.

„So, jetzt sind es nur noch wir beide, König. Und deine Leute haben schon zu viel meiner kostbaren Zeit verschwendet.“ Diese Worte waren die letzten, die Levana aussprach, ehe sie angriff. Sie stürmte mit der Geschwindigkeit von einem Vampir nach vorne und griff ihn direkt an. Der König und Alpha hielt die Klinge mit seinen Händen auf und ein Grinsen umspielte seine Lippen. Er betrachtete seine Angreiferin, deren Gesicht er nun deutlich erkennen konnte, da die Kapuze weggeflogen war. Ihre kalten blauen Augen ließen den König für einen Moment erstarren, was aber nicht lang anhielt.

„Du bist eine Vampirjägerin. Dir ist es gar nicht möglich, mich umzubringen“, meinte er und ein Lachen kam aus seiner Kehle. Nach dieser Feststellung war keine Angst in seinen Augen mehr zu erkennen. Angst, die aufgekommen war, weil diese Person einfach zwei seiner besten Leute erledigt hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Jedoch war er verwundert darüber, dass sie die Beiden nicht getötet hatte. Nun war er wieder von sich selbst überzeugt. Aber als seine Angreiferin auf einmal anfing zu grinsen, war er mehr als nur überrascht.

„Nicht ganz richtig und nicht ganz falsch, Kieran Blackthorne.“ Als diese Worte über die Lippen der Jägerin kamen, sah man nur noch Verwirrung in den blauen Augen des Alphas. Diesen Moment nutzte sie, zog ihr Schwert zurück, zückte die Pistole und schoss ihm nach dem bekannten Klacken in den Bauch.

Das hatte der König nicht erwartet. Doch er würde sicherlich nicht kampflos aufgeben. Krallen formten sich und seine Augen begannen rot zu glühen. Schließlich holte er aus und konnte sogar einen Kratzer bei Levana erreichen. Eine Wunde zog sich nun über ihre Wange. Trotz der Geschwindigkeit konnte sie dem nicht ausweichen. Der König war zwar stark und sicherlich würde er Levana platt machen, wenn die beiden nicht nur zu zweit kämpften, doch das war jetzt nicht so. Die Jägerin hatte seine Schwachstellen angegriffen und ihn dazu auch noch gekonnt mit Worten verwundert und vollkommen verwirrt. Dazu kam noch seine Wut, die ihn blind machte.

Bei seiner nächsten Attacke traf er die Rüstung von Levana. Er geriet jetzt richtig in Rage, was die Blondine dazu bewegte, schnell fertig zu werden. Sie duckte sich nun unter seinem vorbei schwingenden Arm hinweg und ließ ihre flache Hand direkt vor seine Brust schnellen und das mit der Kraft eines Werwolfs. Es gab ein dumpfes Geräusch und kurz darauf wurde der König mehrere Meter weiter weggeschleudert. Er kullerte über den Rasen und Levana ging ihm hinterher. Sie hob nun ihre Klinge über den König und visierte sein Herz an. Das würde der letzte Schlag sein.

Plötzlich durchzog die Luft aber ein bekanntes zischendes Geräusch. Ein Geräusch, welches Levana durch Bellamy nur äußerst gut kannte. Schnell wirbelte sie herum und wehrte mit ihrem Schwert das ab, was auf sie zugeflogen kam. Jetzt verstand die Blondine endlich, warum Bellamy bei jeder Gelegenheit auf sie geschossen hatte. Es war ein Training, um sie auf Attacken aus der Ferne vorzubereiten. In diesem Moment konnte man sogar ein kleines echtes Lächeln auf ihren Lippen erkennen. Ein kleines schwarzes Wurfmesser fiel auf den Boden und kurz runzelte die Blondine ihre Stirn. Dieses Messer bekam ihr merkwürdig bekannt vor, besonders wegen der Gravierung.

Sie hob ihren Blick und entdeckte die maskierte Frau ein paar Meter weiter weg stehen. Doch jetzt war sie nicht mehr maskiert. Ihre Kapuze war unten und gab ihr Gesicht preis. Die langen braunen Haare, die braunen Augen mit den bernsteinfarbenen Sprenkeln drin und den Blumenkranz auf ihrem Kopf.

„Ich werde nicht zulassen, dass du ihn umbringst, Schwester“, rief die ebenfalls 18-jährige laut und wütend. In ihren Augen war nur Wut und Abneigung zu sehen. Gefühle, die die beiden miteinander teilten. Denn genau dieser Ausdruck trat nun auch in die Augen der Blondine.

„Malia, du elende Verräterin“, fauchte die Jägerin. Sie hatte mit allem gerechnet, so verweichlicht wie ihre Schwester nun mal war, aber nicht damit, dass sie ihr eigenes Blut verraten würde. Sie hatte sich den Monstern angeschlossen. Einen Augenblick sah man Trauer in den Augen der Brünette, weil ihre Schwester so viel Hass in der Stimme hatte. Levana setzte nun einen Schritt nach vorne und war sogar ernsthaft am Überlegen, ihre eigene Schwester anzugreifen, doch sie hatte nicht mit Kieran gerechnet.

Der hatte sich nämlich aufgerichtet und sich den nächstbesten Stein geschnappt. Diesen ließ er nun auf den Hinterkopf der Jägerin niederschnellen, wodurch diese kurz darauf bewusstlos zu Boden ging. Das letzte, was sie sah, war das Gesicht ihrer Schwester. Die Schwester, die sie mehr mit ihrem Verrat verletzt hatte, als sie bis jetzt gemerkt hatte.
Der König holte nun ein weiteres Mal aus und wollte mit dem Stein der Jägerin ein für alle Mal die Lichter ausknipsen. Mit einem Stein, der schon mit der dunklen Flüssigkeit, ihrem Blut, von Levana benetzt war.

„Kieran, tu es nicht. Sie ist trotz allem noch meine Schwester und wir können sie noch gebrauchen“, schritt Malia nun ein und stellte sich zwischen die Blondine und den Wolf. Der Alpha ließ den Stein sinken und schließlich zu Boden fallen.
Auch, wenn Levana es noch nicht wusste, aber es sollte sich bald als großer Fehler herausstellen, dass sie die Regeln gebrochen hatte und unbedingt den König töten wollte. Ein Fehler, der sie bald in einen Strudel reißen würde, nach dem sie nicht mehr wusste, was sie glauben sollte.

Into the Darkness 🗡 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt