❦legende 1; 3

443 44 109
                                    

Weißer Magier
[weißer Magier]
Die Magier, die in dem Stande sind, andere Personen zu beschützen und die Fähigkeit besitzen, das Wohl der Anderen über das Eigene zu stellen

-

Seokjin

Leise schloss ich die Tür meines Schlafzimmers hinter mir und atmete tief aus.
Diesen Brief musste ich alleine lesen. Und zwar in aller Ruhe.
Ohne unterbrochen zu werden.

Mit Briefen des Königs war es meist nicht zu spaßen.
So hatte ich schwer schlucken müssen, als ich das Siegel, als das unseres Landes identifiziert hatte, welches in den, damals noch warmen, dunkelroten Wachs gedrückt wurde.

Ich hatte es sofort erkannt. Den zierlichen Baum in der Mitte des runden Flecks hatte man unschwer erkennen können.

Jener aus Wachs bestehender Fleck, der nun den Brief davon abhielt, sich einfach zu öffnen und jener Wachs, welchen ich nun behutsam durchbrach, um an das dicke, wertvolle Pergament zu gelangen.
Länger warten konnte ich einfach nicht.

Ich kannte den König. Er war ein Mann voller Güte und mit reinem Denken.
Ein Mann mit Intelligenz und Zielstrebigkeit.
Ein Mann, dem die richtige Sicht auf das Leben in die Wiege gelegt wurde.

Und trotz alle dem spürte ich, wie ich nervös wurde.
Wessen Gründe sollte König Taecheol haben mich anzuschreiben?
Ich dachte, spätestens nachdem ich in den Kreis der Magier, und damit gewissermaßen in den Ruhestand, gegangen war und mich in meinem kleinem Häuschen zurückgezogen hatte, würde ich nie wieder was von ihm zu hören bekommen.
Zumindest nicht persönlich.

„Auf Wiedersehen, ich wünsche Euch alles Gute für Ihre zukünftigen Lebtage.", waren unsere letzten Worte gewesen, welche ich zu Ihm gesprochen hatte.
Vor siebzehn Jahren, als Chaos und Trauer unser Land umhüllte.

Als das ganze Land mit dem König trauerte und selbst nicht ich hatte etwas ausrichten können.
Niemand hätte das tun können.
Jeder wäre machtlos gewesen.

Der Tod hatte Sie schon auserwählt und mit seinen langen Klauen so schnell und gierig nach ihrem zierlichen Körper gegriffen, dass man nichts in unserer Macht stehende dagegen hätte tun können.

Schnell schob ich diese Gedanken beiseite. Ich dürfte mich nicht von diesen unschönen Erinnerungen ablenken lassen.

Viel wichtiger war das Papier in meinen Händen, welches ich vorsichtig, als könne es jede Sekunde in Staub zerfallen, auseinanderfaltete.

„Oh, wow.", war das erste, was mir in den Sinn kam, als ich den Brief sah.
Der Anlass musste ihm wirklich sehr wichtig sein.
Das verriet die rote Tinte, mit welcher in geschwungenen Buchstaben geschrieben wurde.

Aufmerksam begann ich zu lesen und übersprang gekonnt die verbale Begrüßung.

Wir bitten Sie, Seokjin, umgehend zu dem Schloss Mingseongs anzureisen.
Aufgrund ihrer seltenen Fähigkeiten als Heiler und ihrem ausgeprägtem Verantwortungsbewusstsein, von welchem wir schon oft kosten konnten, bitten wir Sie sich, erneut, für die Mächte des Landes aufstellen zu lassen.
Vor Ort werden Sie genaueres erfahren, erkennen Sie jedoch die Wichtigkeit dieses Schreibens an.
Es hat höchste Priorität.

In höchster Anerkennung,
Kim Taecheol, König Mingseongs

Langsam ließ ich das Pergament sinken, während sich steile Falten auf meiner Stirn bildeten.

Das war alles?
Alles was darin stand?
Die einzige Information, die sich in diesem Schreiben befand, war, dass ich umgehend zum Schloss reisen solle.

legends. ❧ bts fanfiction  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt