legends. ❧ bts fanfiction

❦legende 1; 9

Yoongi

Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr so viele Pheras auf einem Haufen gesehen und mit jedem einzelnen Schritt, die wir in die Schlossmauern traten, wurde mir nur abermals bewusst weswegen. Es war zum kotzen. Diese neugierigen Blicke, die uns wie eine Attraktion anglotzten, sodass beinahe deren Augäpfel aus ihren Höhlen springen wollten. Das wäre zumindest einigermaßen amüsanter, als die Situation eben. Passanten, die uns ansprechen, Fragen stellen und deren eindringlichen Begutachtungen gegenüber uns. Ich hatte erneut dieses Geflüster gehört, der kleinen Kinder, die lieber uns ansahen, als auf den Weg vor sich zu achten. Es war wohl deren eigene Schuld gewesen, dass einer der Heubalken vom Rande plötzlich ihnen im Weg stand und sie hin drüber fielen. Das war eine völlig normale Situation, die so oder so hätte geschehen können, da war die winzige Einmischung meinerseits wohl das kleinere Übel. Mit Schrecken erfüllt lief Jin eilig zu diesen Kindern und wollte ihnen helfen.

Ich seufzte genervt. Als hätten sie das verdient. Meiner Meinung nach hätte dieser Heubalken auch anfangen können zu brennen, wie der Brief, welcher mich hierherführen sollte, der aber auch ohne gelesen zu werden seinen Zweck erfüllt hatte. Dafür hatte ja Jin gesorgt, welcher sich nun von den kleinen Kindern und Namjoon an seiner Seite versichern ließ, dass sie sich nichts getan hätten. Nicht einen Kratzer hatten sie.

Schade.

Genervt rollte ich mit meinen Augen, als die Beiden erleichtert wieder zu uns zurückkamen. Jin trat direkt neben mich und fing an leise in mein Ohr zu zischen, sobald wir in das Innere des Schlosses geführt wurden: "Lass sowas in Zukunft. Verstanden?!"

Er versuchte bedrohlich zu klingen, aber zum Schluss hörte man nur seine stetige Sorge, ich würde jemanden hier ernsthaft verletzen. Das ich es konnte, wenn ich ehrlich wollte, wusste er besser als jeder andere, aber dass er gleich hysterisch bei diesen Gedanken wurde.

"Lästige Pheras. ", erwiderte ich nur. Was sollte man sonst noch dazu sagen, außer das sie nur unwürdig waren und deren Aufmerksamkeit auf dem Weg vor sich richten sollten, um nicht zu stürzen. Sie konnten sich ja nur so leicht etwas antun. Oder nun mal anderen ihnen.

Das bekannte Zischen, was vermutlich ich als einziger jemals zu hören bekam, kam erneut von ihm: "Pheras Yoongi. Willst du das nicht verstehen? Die sind nichts, was dich kümmern sollte. Du solltest ihnen nichts tun, denn dir gefährlich werden könnten sie nie. Also tue ihnen auch nichts Böses! Sie haben so etwas nicht verdient. Und das waren Kinder, Yoongi! Keine Ungeheuer."

Alle Pheras waren Ungeheuer. Einfach untalentierte Plagegeister, die sich überschätzen und keine Grenzen kennen. Ich verstand immer noch nicht, weshalb auch ein Pheras, einer wie alle anderen hier, über unser Land herrschte.

Alles Ungeheuer. Alles kleine eklig schleimige Monster. Einfach Ungeziefer, die man unter seinem Schuh großzügig zerquetschen sollte.

Für mich war das Gespräch schon längst beendet, was Jin wohl nicht so sah. Er stieß mich seitlich an meiner Schulter und blickte mich auffordernd an, als ich ohne meinen Kopf zu bewegen, meine Augen auf ihn richtete. Mit einem leichten Nicken von ihm, wollte er anscheinend sicherstellen, dass ich verstanden hatte, was ich ihm mit einem entnervten Augenrollen genugtuend bestätigte. Es würde hier wohl niemand durch einen manipulierten Heuballen umkommen.

"Unser König höchstpersönlich wird sie nun bald empfangen.", berichtete uns einer seiner Handlanger, der sich dann auch wieder so schnell wie möglich mit zügigen Schritten verpisste.

"Der König höchst persönlich" , wiederholte ich, in dem ich diese Witzfigur nachäffte. Hier war einfach alles albern. Wie sie sich alle kleideten. Noble Leute, mit Rang oder irgendeiner erwarteten Hochachtung in deren Roben, die Handlanger in deren gröberen Stoffen und der Rest. Einfach bescheuert. Alles hier. Und Sinn und Zweck der Sache, weswegen ich hier war? Wegen einer Scheiß-Möchtegern-Zauberkugel. Allein wie das klang. Lächerlich.