Chapter ❧ five

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Ein Stöhnen entfuhr meinen Lippen. Ich war einen großen Teil der Nacht wach gewesen und dennoch wurde ich als die Sonne aufgegangen war, aus dem Bett geschmissen. Lyra war fast die ganze Nacht weg gewesen und dennoch war sie so früh am Morgen schon munter, was wirklich erstaunlich war. Anscheinend gab ihre Beziehung mit Thomas ihr einen richtigen Kick. Sie war so voller Energie, während ich wie eine träge Tablette war. Immer noch verschlafen und noch nicht mal mehr annähernd bei klaren Gedanken.

Lyra hatte mich so früh aus dem Bett geworfen, weil sie laufen gehen wollte. Damit sollte ich Konzentration und besonders Ausdauer lernen. Werwölfe waren auch extrem schnell und diese Fähigkeit sollte ich heute benutzen. Jedoch hing ich wirklich wie ein Wrack, da ich meine 8 Stunden Schlaf nicht hatte, die ich mindestens brauchte. Lyra wollte mir bei unserem Lauf auch die Insel zeigen, doch mein Blick war nur auf den Boden gerichtet und ich versuchte mit der weißen Königin Schritt zu halten, was gar nicht so einfach war. Sie konnte ihre Fähigkeiten benutzen und so etwas würde ich auch gerne können.

Mein Atem ging schon schwer, meine Seite tat höllisch weh, wenn ich ein oder ausatmete, meine Waden brannten und zogen, mein Hals war total trocken und meine Lungen versuchten genug Sauerstoff zu bekommen, um mein immer schneller schlagendes Herz zu versorgen. Ich hasste es zu laufen. Vor etwas weg laufen, war kein Problem, aber aus freiem Willen zu laufen, war etwas komplett anderes. Dagegen sträubte sich mein Körper gewaltig.

„Du solltest etwas schneller laufen Frischling, sonst bin ich bald weg“, sagte auf einmal Lyra. Kurz hob ich meinen Blick und ich sah, dass sie noch nicht mal über ihre Schulter zu schauen brauchte, um mich zu bemerken. Sie hatte recht, denn ich war wirklich ziemlich weit weg und wenn sie um die nächste Ecke bog, dann würde ich sie sicherlich aus den Augen verlieren.

„Ich hasse es zu laufen. Nur wenn ich vor etwas weg laufen muss, dann bin ich gut darin“, murmelte ich eher zu mir selbst als zu ihr, doch ich hörte kurz darauf ihr Lachen. Kein Wunder sie hatte wunderbar ausgeprägte Ohren und es war ein leichtes für sie dieses Gehör zu benutzen. Währenddessen konnte ich keine meiner Fähigkeiten auch nur im Bruchstück verwenden.

Ein weiteres Stöhnen entkam meinen Lippen und ich versuchte etwas schneller zu laufen, jedoch gelang es mir nicht so, wie es sein sollte. Plötzlich schreckte ich hoch, als jemand hinter ein Wuff erklang und ich kurz darauf in den Po geknippt wurde. Mein Kopf fuhr hoch und wie automatisch fing ich an zu rennen, als ich ein zweites Mal von diesem Ding geknippt wurde. Auf einmal bewegten sich meine Füße so schnell, dass ich sogar Lyra überholte und vor ihr um die nächste Ecke bog. Danach wollte ich mich vergewissern, ob dieses Ding weg war und sah über meine Schulter. Dort sah ich Lyra, die anfing unkontrolliert zu lachen und etwas, dass sich schnell auf mich zubewegte.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass meine Schritte langsamer geworden waren, doch als dieses etwas mich erreichte und auf einmal packte, entkam meinen Lippen ein Schrei. Doch kurz darauf sah ich, dass es zwei männliche und starke Arme waren, die sich um meine Hüfte geschlungen hatten. Ein Duft stieg in meine Nase, den ich schon mal wahrgenommen hatte und das gestern Nacht.

„Du bist ein ganz schöner Angsthase, aber wenn du erstmal erschreckt wirst, dann bist du ziemlich schnell unterwegs, Caitlyn“, murmelte jemand nah an meinem Ohr und als diese Person meinen Namen sagte, bekam ich einen Schauer den Rücken herunter. Durch diese Stimme wusste ich genau um wen es sich handelte. Es war Cody, der Werwolf, der mir gestern Nacht die Regeln erklärt hatte und dem ich unmissverständlich erklärt hatte, dass er mich nicht Frischling nennen sollte. Anscheinend hatte er meinen Namen nicht vergessen.

„Vielleicht bin ich ein Angsthase, aber nicht so ein Arsch wie du, der es nötig hat andere Mädchen zu erschrecken, um sie dann zu fangen wie ein Tier. Nur um zu zeigen, wie toll du bist“, fuhr ich ihn bissig an und versuchte mich von seinen Armen zu befreien. Da es aber nicht so klappte, wirbelte ich in seinen Armen einfach zu ihm herum und mein Herz machte einen Satz, als ich noch mal deutlich zu spüren bekam, wie nah er mir eigentlich war. Ich hatte keine Ahnung, warum ich so direkt bei ihm war und ihn so anfuhr. Eigentlich war das gar nicht meine Art.

„Scheint aber zu wirken, so wie dein Herz gerade einen Satz gemacht hat, als du gemerkt hast wie nah du mir bist. Du solltest wissen, dass ich dich nur anspornen wollte schneller zu laufen. Lyra hat gesagt, dass ich dich lieber stoppen sollte, bevor du in den Bereich der Soldaten gehst, den wir nicht betreten dürfen. Aber anscheinend suchst du etwas Nähe zu mir und scheinst ja gar nicht so abgeneigt von mir zu sein, Caty.“

Seine Worte verursachten schon wieder eine Gänsehaut auf meinen Körper. Seine Erklärung war plausibel, denn als ich über meine Schulter sah, bemerkte ich das dort ein Schild stand, wo ein Wolf abgebildet war und eine Linie sich durch ihn zog. Er hatte mir sogar schon einen Spitznamen gegeben. Keine Ahnung was auch immer wieder stinkende Fellball verursachte, aber ich hatte kein Interesse.

„Träum weiter du stinkender Fellball“, knurrte ich und diesmal packte ich seine Arme und riss sie von mir los. Danach ging ich an ihm vorbei und merkte wie mein ganzer Körper angespannt war von seinen Worten. Ich ging zu Lyra zurück, die gelassen an einer Wand lehnte und das ganze amüsiert betrachtet hatte.

„Interessant wie sich dein Charakter wandelt, wenn du in seiner Nähe bist, Caitlyn. Du hast eben sicherlich nicht bemerkt, dass du deine verstärkte Kraft benutzt hast, um seine Arme loszuwerden“, meinte Lyra und ich sah sie etwas überrascht an. Ich hatte tatsächlich nicht gemerkt, wie einfach es auf einmal war mich seinem Griff zu befreien. Dennoch war er mir immer noch etwas unheimlich.

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The Wolves Curse Where stories live. Discover now