Chapter ❧ nine

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Ich lehnte an einer Wand. Meine Arme waren eng um meinen Oberkörper geschlungen, da es langsam recht kühl wurde. Das spärliche Licht einer der Laternen neben mir, beleuchtete mich. Es war nicht viel, aber dennoch konnte man mich schwach erkennen. Zwar war ich aus dem Bereich gegangen, in dem Wölfe nicht erwünscht waren, aber ich wartete etwas entfernt davon. Nach dem was ich gesehen habe, würde ich nicht eher verschwinden, bevor ich Cody nicht noch einmal gesehen hatte. Ich wollte mich vergewissern, dass es ihm gut ging und vielleicht konnte ich ihn helfen. Seine Wunden sahen schon ziemlich schlimm aus, als ich da war und nun wartete ich schon seit etwa einer Stunde auf ihn und ich wusste nicht, was in dieser Zeit noch alles passiert war.

Auf einmal konnte ich eine Gestalt im Schatten erhaschen, die das Gelände, wo Wölfe verboten war, verließ und nun langsam in das erste Licht einer Laterne trat. Die dunklen blonden Haare, die große muskulöse Statur und das Blut, dass sich über seinen ganzen Körper und auch seine zerrissene Kleidung zog, durch all diese Merkmale erkannte ich Cody. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und er sah wirklich ziemlich schlimm zugerichtet aus, jedoch merkte man das seiner Gestik nicht an. Als hätte er keine Schmerzen.

„Cody“, sagte ich schließlich. Als ich seinen Namen rief, blieb er stehen und hob seinen Blick. Für einen Moment sah er sich um, ehe sein Blick auf mich trat und ich dann etwas mehr in das Licht der Laterne trat. Sicherlich hätte ich das heute Abend alles nicht sehen sollen und dennoch war es passiert. Ich hatte gesehen, warum er zwar so gut, als wäre er offen und zugänglich, aber eigentlich war er total distanziert.

„Du hättest das heute nicht sehen sollen“, meinte er und trat etwas auf mich zu. Dadurch wurde er für kurze Zeit von den Schatten wieder verschluckt, bevor er in das Licht der Laterne trat, in der ich mich auch befand. Ich wusste, dass ich dort hätte nicht zuschauen sollte und ich hatte auch panische Angst gehabt. Am liebsten hätte ich mich in einer Ecke verkrochen und wäre dort erstmal eine Weile nicht mehr hervor gekommen, jedoch hatte mich der Gedanke an ihn und das er verletzt war, davon abgehalten. Er hatte einfach irgendwas an sich, dass mich neugierig machte und gegen meine Neugier konnte ich einfach nichts unternehmen. Es war so, als wäre ich nur ich selbst, wenn ich bei anderen war, aber bei ihm kam es mir so vor, als würde sich ein anderer Teil in mir aktivieren. Vielleicht ein Teil, den ich erst kürzlich hatte, meinen wölfischen.

„Aber ich habe es gesehen. Warum tust du dir das an?“

Sein Blick senkte sich wieder etwas, als ich ihn das fragte. Während er mich nicht ansah, betrachtete ich seinen ganzen Körper und suchte nach irgendwelchen Wunden, da ja an ihm überall Blut klebte. Jedoch fand ich kaum welche und die, die ich fand, waren ziemlich schwach und schon fast wieder verheilt. Wahrscheinlich war das ein Bonus, dass man ein Werwolf war. Schließlich hatte man sie auch häufig im Krieg eingesetzt. Sie waren die besten Soldaten, da sie viel aushielten und zusätzlich auch noch im Nahkampf überragend waren. Ich trat einen Schritt auf ihn zu und langsam streckte ich meine Hand aus. Kurz darauf berührten ganz leicht und zart meine Finger seine Wange, woraufhin er etwas zusammen zuckte, meine Hand jedoch nicht weg schlug.

„Sie verlangen es von mir. Die Soldaten. Ich habe dir gesagt, dass man sich dem Befehl eines Soldaten nicht widersetzen darf und das habe ich schon oft genug getan und dafür immer Strafen gekriegt. Dann haben sie etwas gefunden, dass mir etwas bedeutet und haben mich damit gezwungen zu kämpfen. Sie machen diese Kämpfe zur eigenen Belustigung und ich kämpfe immer gegen Wölfe aus dem Rudel von Elena. Sie bringen mich dazu zu verlieren, damit der andere Wolf sich stärker fühlt, obwohl ich ihn locker schlagen könnte. Im Gegenzug tun sie meinen Rudel nichts. Vielleicht ist mein Rudel chaotisch und rebellisch, aber es ist das einzige, was ich noch habe. Das einzige, dass ich noch beschützen kann.“

Diese Worte verließen erst nach einigem Zögern seine Lippen, doch er hatte es mir dennoch anvertraut. Seine Worte kamen von Herzen und ich sah deutlich, wie viel ihm sein Rudel bedeutete. Anscheinend hatte er alles andere verloren und deshalb wollte er wenigstens das letzte beschützen, was ihm geblieben war. Gerade in diesem Moment sah man die wirkliche Seite des Alphas, der für andere so stark und offen wirkte. Er war stark keine Frage, aber nur weil er seinen gebrochenen Zustand hinter sich gelassen hatte und nach vorne sah. Doch jetzt sah man, was ihm eigentlich etwas bedeutet und was er dafür tat, um es zu beschützen. Sicherlich würde er alles für sein Rudel opfern. Doch das behielt er für sich, damit niemand seine Schwäche bemerkte.

Langsam trat ich nun noch einen Schritt auf ihn zu und meine Finger glitten langsam unter seinem Kinn. Ich hob es ganz sanft an, sodass seine Augen wieder in meine sahen. Für einen Moment sah ich ihm einfach nur in die Augen, da ich mich erstmal sammeln musste, um meine nächsten Worte genau zu planen. Denn das was jetzt kam, hatte ich noch nie jemanden gesagt, weil ich mich nie zu so etwas getraut hatte. Ich war immer zu schwach dafür gewesen, doch ich hatte das Gefühl, dass der Wolf in mir nun etwas mehr Kraft schenkte. Dennoch wollte ich ihn immer noch los werden, doch das spielte hier keine Rolle. Cody zählte gerade.

„Du brauchst jemanden der aber auch dich beschützt, Cody. Du solltest dich auf andere verlassen und vielleicht kann ich versuchen dich zu beschützen. Denn das was heute passiert ist, ist einfach nur grausam und ich will nicht, dass ich so etwas noch mal mitansehen muss“, murmelte ich und konnte gar nicht fassen, dass ich es wirklich gesagt hatte. Cody sah mir für einen langen Moment in die Augen und ich spürte, wie mein Herz auf einmal etwas schneller schlug. Etwas hatte sich in mir verändert, wenn auch nur ein kleines bisschen, aber ich spürte es. Es war da.

 Es war da

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The Wolves Curse Where stories live. Discover now