Kapitel 39

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Ich wartete nun seit geschlagenen zehn Minuten darauf, dass mir jemand meine Tochter brachte.

Meine Eltern hatten beschlossen sich und mir einen Tee zu holen und Yuri war nach Hause gegangen, weil sie morgen wieder zur Schule musste. Der Arzt, Doktor Choi, hatte eine Krankenschwester losgeschickt, um mein Baby zu holen.

Ich war müde und ich fühlte mich geschwächt, aber ich wollte wach bleiben. Immerhin war mein Kind vor fünf Tagen auf die Welt gekommen und ich hatte bisher nicht die Chance gehabt es zu sehen.

Ein kalter, unangenehmer Schauer fuhr mir den Rücken runter und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus, als ich an die drei Mädchen dachte und daran, was sie getan hatten.

Wie konnten Menschen nur so grausam sein? Hatten sie denn gar kein Herz? Wie es aussah wohl nicht.

Ich nahm noch einen Schluck von meinem Wasser und warf einen weiteren Blick auf die Uhr, die über der Zimmertür hing. Tik Tok Tik Tok..

Ich wollte gerade den roten Knopf neben meinem Bett drücken, damit jemand vorbeikam, den ich fragen konnte, wieso meine Tochter noch nicht hier war, aber dies wurde mir abgenommen, als es an der Tür klopfte und kurz darauf Jiyong reinkam.

Ich musste lächeln als ich ihn sah. Er wirkte müde und ausgelaugt, aber gleichzeitig so glücklich. Und er sah noch immer gut aus.

Aber Jiyong kam nicht allein in mein Zimmer. Er schob ein kleines, gläsernes Bett mit sich. In dem Bett waren einige Decken und als er näher kam, konnte ich eine kleine, zu einer halben Faust geballten Hand sehen. Sofort machte mein Herz einen Sprung.

"Luna", hauchte Jiyong meinen Namen, ehe er mich in eine feste Umarmung zog, die ich nur zu gerne erwiderte. Behutsam, so als könnte ich zerbrechen, strich er mir über den Rücken und ich spürte seine Lippen an meiner Wange und auf meinem Schulterblatt.

"Oh Luna..", seine Stimme fing an zu zittern und ich spürte etwas nasses an meinem Hals. Jiyong weinte.

"Shht, alles ist gut..", beruhigte ich ihn und strich durch sein Haar, welches leicht fettig zu sein schien.

"Nichts ist gut.. du hättest tot sein können.. ihr beide hättet tot sein können.. ich bin ja so froh, dass du wieder wach bist", schluchzte er. Seine Stimme klang gedämpft, da seine Lippen noch an meinem Hals waren, aber das störte mich nicht.

"Ich liebe dich Luna.. ich liebe dich so sehr", flüsterte er. "Ich liebe dich auch.. mehr als alles andere", entgegnete ich.

Jiyong löste sich etwas von mir und sah mich an. "Wie geht's dir? Hast du Schmerzen?", fragte er besorgt und streichelte meine Wange.

"Es geht.. ich fühle mich, als hätte ich tagelang nicht geschlafen und mein Bauch zieht etwas, aber die Schmerzmittel helfen", antwortete ich.

Mein Blick glitt wieder zu dem kleinen Bettchen, in dem unser Baby lag.

"Ihr geht es gut, falls du das wissen willst. Sie hatte kleine Startschwierigkeiten mit dem Atmen, aber Doktor Choi meint, dass das an der stressigen Situation gelegen hat, aber sie hat sich schnell wieder gefangen", erklärte er mir und lächelte mich an.

"Kannst du mir sie geben?", fragte ich mit brüchiger Stimme. Mein Herz pochte schnell und ich war den Tränen nahe. Gleich würde ich unsere Tochter zum ersten Mal sehen.

Behutsam und mit höchster Vorsicht hob Jiyong unser Kind aus dem Bettchen. Sein rechter Arm stützte ihren Kopf, während er den linken Arm unter ihren Rücken hatte.

Er deutete mir mich hinzulegen, was ich auch tat. Anschließend legte er mir sie vorsichtig auf meine Brust und ließ sich dann neben mir auf dem Bett nieder.

Pregnant from an Idol | G-Dragon FFWhere stories live. Discover now