#23 - Ich werde komisch angestarrt und rede über Menschen, die ich nicht mag

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"Beeindruckend", sagte Andy, "Und da willst du dein Praktikum machen?"

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, um das ganze Gebäude zu sehen. Alvon Industries war mit einem riesigen Wolkenkratzer zu vergleichen. Es war beeindruckend, nicht nur das Bauwerk, sondern alles, was sich innen verbarg. "Da muss ich mein Praktikum jetzt machen."

Ich drehte meinen Kopf zu Andy und er grinste. "Lockt da nicht auf einmal der Kindergarten?"

Ich schob mir meine schwarze Brille von Prada, die Andy liebevoll als Eulenglubscher bezeichnet hatte, wieder auf den Nasenrücken. "Den ganzen Tag Kinder um mich herum? Nein, danke."

Andy schmunzelte. "Da lässt du dich von deinem ober coolen Freund doch lieber in seinem mega coolen Auto zu Alvon Industries fahren." Ich lächelte. "Natürlich."

"Ich muss jetzt los, viel Glück." Andy drückte mir einen Kuss auf den Kopf und zwinkerte mir aufmuternd zu.

Ich warf noch einen kurzen Blick auf mein Handy, das mir sagte, dass ich noch immer sieben Minuten über hatte. Während ich noch ein paar Minuten tot schlug, beobachtete ich die gelben Taxis, wie sie an mir vorbeisausten. Die Straße war ein einziges Wirr Warr aus gelben Punkten. Schwungvoll drehte ich mich zurück zum Gebäude, atmete tief durch. Dann trat ich ein.

Der Empfangssaal war atemberaubend. Der Boden und die Wände waren alle aus Glas. Nur die Decke war nicht durchschaubar. Dennoch lag eine Glasschicht über dem Material, aus dem die Decke und somit auch der Boden des nächsten Stockwerks gemacht war. Es hielten sich nicht viele Leute hier auf, dennoch entdeckte ich ein Mädchen, welches genauso fehl am Platz schien, wie ich. "Miss, kann ich etwas für sie tun?", ertönte eine weibliche Stimme hinter mir. Aus Reflex wirbelte ich vielleicht einen Hauch zu schnell herum. "Ich würde gerne wissen, bei wem ich mich melden muss, wenn ich mein Praktikum hier mache. Doktor Brown sprach davon, hier zu sein. Leider sehe ich ihn nirgends."

Die junge Frau runzelte die Stirn. "Er ist krank. Eigentlich hätte man Ihnen eine Nachricht zukommen lassen. Wie dem auch sei, Miss McClean wird sich um Sie kümmern. Sie wird in Kürze bei Ihnen sein." Mit ihrem Klemmbrett unterm Arm, hechtete sie davon, als ob ich sie an jemanden erinnern würde, mit dem sie schlechte Erinnerungen verband.

Okay, das fängt ja super an, dachte ich. Eine der Angestellten mag dich wahrscheinlich jetzt schon nicht und du stehst total verloren in diesem Palast aus Glas.

Als ich mich weiter umsah, bekam ich gerade noch mit, wie die Frau von eben einem rothaarigen Mädchen einige Worte zu murmelte, worauf sie nur den Kopf schüttelte. Dann kam sie auf mich zu. Einen guten Eindruck hinterlassen, denk dran Rose. "Sie müssen Rosalie Jane Hollow sein", begrüßte sie mich. Ihr Lächeln wurde von dem selben Stirnrunzeln begleitet, welches bei meiner ersten Bekanntschaft auch schon aufgetaucht war. Es kam mir komisch vor, dass sie mich siezte. Sie war wahrscheinlich noch ein gutes Stück jünger als Chrisi. "Genau, die bin ich. Aber Rose reicht. Ich mag den Rest meines Namens nicht sonderlich. Darf ich Sie fragen, wie alt Sie sind?", fragte ich und fügte nach einem Blick auf ihr Namensschild ihren Namen hinzu. "Altbekannte Frage. Ich bin werde nächsten Monat 19. Ich bin hochbegabt. Deswegen bin ich schon hier."

Das war aufschlussreich. "Sagen Sie mal Rose", fing sie an, "ach nein, vergessen Sie es." Dann setzte sie ein strahlendes Lächeln auf. "Ich zeige Ihnen das Gebäude."

Ihr ruckartiger Stimmungswechsel überraschte mich zwar, aber ich fragte nicht weiter nach. "Ich werde Sie natürlich auch einweisen, da Doktor Brown ja verhindert ist. Pro Woche haben sie vier Tage, an denen Sie hier sein werden. Diese variieren und werden mit Ihnen abgesprochen." Helena hielt kurz inne, um sich zu versichern, dass ich noch mit kam. Ich nickte, dann fuhr sie fort: "Da Sie in der Schule einen Bericht abliefern müssen, ist es Ihnen selbstverständlich erlaubt, alles was Ihnen interessant oder wichtig erscheint, zu notieren. Falls der Fall eintreffen sollte, dass Sie sich als überqualifiziert erweisen und Ihnen vertrautere Dinge gezeigt werden sollten, was mir ziemlich unwahrscheinlich erscheint, die besten meiner Kollegen mussten sich Jahre das Vertrauen und die Qualifikation der Höheren erarbeiten. Aber falls es passieren sollte, sind in diesem Fall jegliche Notizen oder Weitergabe der Informationen strengstens untersagt."

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