billionaire teens club

#45 - Ich muss zum gefühlt hundersten Mal ciao sagen und fange an zu verzeihen

Die Schulglocke klingelte und erlöste sämtliche Schüler vom Unterricht. Ich hingegen, hätte lieber noch ein bisschen die Schulbank gedrückt, ansonsten hieß es jetzt für mich, mich von Joe zu verabschieden und danach mit Lily zu reden. Beides wollte ich nicht tun, aber beide Dinge mussten sein. Ich wusste, dass Lily sich auch von ihm verabschieden würde, keine Ahnung wann. Ich vermutete, dass sie schon bei ih gewesen war, da sie die letzte Stunde gefehlt hatte, mal wieder. Während ich in vier Wochen zu einem wahren Engel geworden war, hatten Lilys Entwicklungen sich wohl in die entgegen gesetzte Richtung fortgesetzt.

"Sag ihm tschüß von mir und dass er gar nicht mal so übel war", sagte Tess, als wir an der Straße standen und auf Taxis warteten. Rechts von mir stand Chris neben Tess und hatte einen Arm um ihre Hüfte gelegt und an meiner linken Seite, umarmte Nessi gerade Louis, da die Ferien anfingen. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film, wo alle Freunde der Hauptfigur zusammen waren, außer sie. Aber okay, mir machte es nichts aus. Irgendwo würde ich schon den Richtigen finden, selbst wenn ich nicht an die wahre Liebe glaubte. Irgendwann mal. Die zwei Blindfische, die gar nicht mehr so blind waren, angelten sich das erste Taxi. Andy würde heute seine zukünftige Schwägerin kennen lernen. Jedenfalls ich war der festen Überzeugung, dass Tess Andys Schwägerin werden würde, was für mich bedeuten würde, dass ich mit Andy verwandt sein würde. Das wäre nämlich der Oberhammer. Allerdings musste Tess es ihm erstmal beibringen, Chris hatte die Nachricht sogar noch ziemlich gut aufgenommen, als wir es den Anderen erzählt hatten.

"Sag Andy und Sophia schöne Grüße von mir", flüsterte ich, als ich Chris umarmte, bevor sie ins Taxi stiegen. "Und sag Andy, wir müssen uns bald noch mal zu einem Supernatural Marathon treffen."

Er grinste. "Alles klar."

"Aber, wenn ihr nicht da seid", fügte ich mit einem Blick auf Tess hinzu. Daüfr verpasste mir Chris einen Schlag auf den HInterkopf. "Hey, das macht man nicht", murmelte ich. "Man schlägt keine Mädchen."

Er streckte mir die Zunge raus, bevor er ins Taxi stieg.

"Wir sehen uns an Weihnachten, Cousinchen." Tess umarmte mich ebenfalls, ehe sie ins Taxi schlüpfte. Von Nessi und Lou verabschiedete ich mich nicht, da ich beide sowieso noch sehen würde, sie wollten nämlich zusammen The Avengers gucken. Es verwunderte mich ziemlich, dass sie nach Dienstag immer noch so gute Freunde waren, aber vielleicht hatte Louis es gegenüber Lily einfach die Augen geöffnet. ich war jedenfalls froh, dass die Vanessa und Lou immer noch gute Freunde waren. Ich ergatterte das nächste gelbe Auto und ließ mich damit zum Glory kutschieren, wo ich einen alten Freund zum letzten Mal sehen würde.

Wie ich es erwartet hatte, saß Lily schon in der Lobby, da sie wahrschienlich mal wieder die letzte Stunde geschwänzt hatte. Sie bemerkte mich gar nicht, als ich an ihr vorbei, zum Fahrstuhl ging. Sie war viel zu sehr vertieft in ihren Skizzenblock. Vieles an ihr hatte sich verändert, aber irgendwie machte es mich glücklich zu sehen, dass sich wenigstens an ihrer Leidenschaft fürs Schneidern nichts geändert hatte.

Ich wollte nicht, dass Joe ging. Aber ich hatte auch nicht gewollt, dass Isaac ging und trotzdem war er weg. Das erste, was ich bemerkte, als ich sein Appartment bemerkte, war, dass da ein neuer Boxsack hing. "Warum hast du für die paar Tage einen neuen Boxsack gekauft?" Verwundert hob ich eine Augenbraue. Joe lehnte im Türrahmem zur Küche. "Lily hat in dem Boxsack einen Freund gefunden."

"Achso. Ich kann nicht glauben, dass du wirklich gehst." Er kam auf mich zu, sodass er direkt vor mir stand. "Irgendwann kommst du mich in Tokio besuchen."

"Nur wenn ich Rabatt bekomme."

Joe zwinkerte. "Natürlich bekommst du Rabatt."

"Will ich stark hoffen." Ich grinste ihn an. Wir setzten uns zusammen auf die Coach, wo Joe direkt zum nächsten Thema wechselte.