#27 - Ich lerne eine Sage kennen und muss Nachsitzen

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"Ich hasse Donnerstag", sagte ich, während ich in meinem Spind nach meinem Mathebuch kramte. "Sieh es so, es ist der dreiundzwanzigste, Lily kommt also in neun Tagen zurück", entgegnete Chris.

Ich schnaubte. "Ja, und dann hat die junge Dame mir so einiges zu erklären. Zum Beispiel wobei sie Joes Hilfe hatte."

Mein Fake-Freund legte den Kopf in den Nacken und lehnte sich neben meinen Nachbarspind. "Mein Gott Rose, ich dachte das ist vorbei. Louis und ich haben dich und die wehrte Tessa nicht umsonst stundenlang in einem Raum gesperrt, damit ihr euch aussprecht."

"Ich hab trotzdem ein Recht darauf, zu erfahren, was sie gemacht hat."

"Komm einfach, wir müssen zu Mathe. Die Schreckschraube mag mich auch ohne mein ständiges Zuspätkommen wegen dir, nicht."

Ich lächelte und küsste ihn auf die Wange. "Dann los."

Es war ziemlich einfach Chris' Fake-Freundin zu spielen. Wir hatten einfach ein bisschen mehr Körperkontakt und mussten des öfteren die Worte "Ich liebe dich" in den Mund nehmen. Keine große Herausforderung.

Mein Handy gab das altbekannte Piepen von sich, als wir kurz vorm Matheraum waren. Geschickt angelte ich mein Handy aus den Tiefen meiner schwazen Balenciaga heraus. Es war eine SMS von Tess.

»Hast du schon die Neue gesehen? Sie ist unserer Stufe.«

Ich sah zu Chris. "Wusstest du, dass wir jemand Neues bekommen?"

Dieser schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. ,,So lange es keine Selina zwei Punkt null ist, ist es mir egal."

"So lange du dich nicht in sie verknallst."

Er legte einen Arm um meine Taille. ,,Ich könnte mich doch niemals in eine Andere verknallen, wenn ich dich hab."

"Da bin ich ja froh, ansonsten ginge das nicht glimpflich für dich aus."

"So weit wird es nie kommen."

"Dann ist alles gut."

"Jetzt sollten wir uns aber wirklich beeilen, zu Mathe zu kommen."

Ich lachte. "Alles klar. Los geht's."

Die Gänge waren bereits komplett leer, hin und wieder huschten ein paar Schüler zu ihren Spinden aber davon abgesehen, waren Chris und ich mal wieder die letzten.

Als wir das Klassenzimmer betraten, wurden wir direkt mit einer hämischen Rede unserer Lehrerin empfangen, die uns zudem auch noch eröffnete, dass wir uns eine Runde Nachsitzen eingehandelt hatten.

"Es sind nur fünf Minuten", stöhnte ich. Chris rollte nur mit den Augen.

"Zu spät, ist zu spät und nun setzen Sie sich, dann können Sie auch ihrer neuer Kameradin lauschen, die mir jetzt schon leid tut, mit euch verwöhnten Kindern in einer Stufe zu sein."

Ich öffnete empört den Mund und Louis, Tess, Lissa, Chris und Ben, die alle mit mir Mathe hatten, sahen so aus; als ob sie Mrs. Thompson am liebsten den Kopf abgerissen hätten.

Das Mädchen mit den schulterlangen, blonden Haaren musterte uns, als ob sie in einer schlechten Reality Show gelandet wäre.

"Nun", Mrs. Thompson zeigte mit einer ausladenden Geste auf dir Neue, "fahren Sie fort oder fangen am besten neu an."

Tess, die vor mir saß, vergrub das Gesicht in den Händen, als ob diese fünf Minuten die langweiligsten ihres Lebens gewesen wären.

"Okay." Das Mädchen verhakte ihre Finger ineinander und fing mit der Erzählung an. "Ich bin Vanessa Sage, siebzehn Jahre alt und komme eigentlich aus Los Angeles. Meine Eltern sind wegen ihrem Beruf umgezogen, deswegen leben wir jetzt in New York."

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