#26 - Ich benehme mich wie ein Rebell und reize einen sibirischen Tiger

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"Mom, warum hast du eigentlich dieses Zeug gemacht?", fragte ich und musterte, das Etwas, was auf meinem Teller lag, kritisch. Mit meiner Gabel zog ich den geschmolzenen Käse, der zweifelsohne ganz oben aufgetragen war, hoch. Kopfschüttelnd sah Mom mich an.
"Das ist ein Brokkoli, Blumenkohl Käseauflauf, Rose", sagte sie. Ihre Stimme klang lehrend, als ob sie mit einem Kindergarten sprach.
Angeekelt verzog ich das Gesicht.
"Mom, ich hasse Blumenkohl und Brokkoli und Lou auch, warum gibt es das trotzdem?"
Charles der bisher noch nichts gesagt hatte, meldete sich nun auch zu Wort: "Eure Mutter macht eine neue Diät, um sie für ein Magazin zu testen, das bezieht die Teilnahme der Familie mit ein."
Er lächelte. Oh Gott, ich hatte ihn noch nie lächeln sehen. Meinem Bruder stand förmlich der Mund offen. "Schatz, Mund zu."
Seufzend schloss sie Louis' Mund wieder, in dem sie ihren Zeige- und Mittelfinger an sein Kinn legte und dieses nach oben drückte.
"Können wir mich aus der Diat raus lassen?", fragte ich, wurde jedoch von Mom ignoriert, da sie gerade dabei war, Louis eine riesige Portion von dem Zeug aufzubrummen.
"Außerdem war ich jetzt eigentlich mit Joe verab..-" Ich unterbrach mich, weil Mom Louis' Portion mit solch einer Wucht auf seinen Teller kanllte, dass einige Brokkolistückchen in Lous Gesicht landeten.
"Du wirst dich nicht mit ihm treffen! Du wirst ihn nie wieder treffen! Hast du mich verstanden?"
Jetzt war es an mir, ungläubig den Mund zu öffnen. Was hatte Mom denn jetzt gegen Joe? Was zum Teufel, hatte er mit damals zu tun?

"Rosalie, hast du mich verstanden?" Mom sah mich eindringlich, fast schon bittend, an. Ich blinzelte und meine Mundwinkel zuckten.
"Was?"
"Du wirst Jonathan Sangster nicht mehr treffen, verstanden?"
"Was hast du gegen Joe?"
"Jonathan ist nicht gut für dich", sagte sie. Ich schnaubte. "Fang nicht so an wie Tess und Louis."
"Hast du mich verstanden?", wiederholte sie und klang nun auch schon einen Tick genervter.
"Warum? Warum ist er nicht gut für mich?", hakte ich nach. Charles und Louis verfolgten unseren Dialog nur stumm, aber ich konnte mir zu gut vorstellen, wie die kleine Stimme, in Form eines Mini-Louis, gerade in seinem Kopf einen schadenfrohen Freudentanz vollführte.
"Weil er einfach nicht gut für dich ist. Du triffst dich nicht mehr mit ihm, okay?"
Ich knallte mein Besteck neben meinen Teller.
"Nein, wenn du mir keinen guten Grund nennen kannst, dann höre ich auch nicht auf, ihn zu sehen. Mal davon abgesehen, dass wir sowieso nur Play Station spielen oder im Central Park spazieren gehen. Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich bin verabredet."

In diesem Moment war ich heilfroh, dass ich meine Plateauboots noch an hatte und mein Handy immer noch in meiner Tasche meines Trenchcoats verstaut war. Daher brauchte ich nur zur Tür hinaus zu spazieren und Hershel zu sagen, wohin er fahren sollte.

*

"Du bist also einfach so gegangen?", fasste Joe meine Erzählung zusammen. Ich nickte. Er grinste. "Böses Mädchen." Er verpasste mir einen Stups mit seiner Schulter, dafür bekam er eins seiner Couchkissen ins Gesicht.
"Ich hab Hunger. Kannst du kochen?"
"Ich kann Pancakes machen", meinte er.
"Klasse, das reicht." In dem Moment, als Joe aufstehen wollte, sprang ich auf seinen Rücken. "Wirklich? Ernsthaft, Rose. Die Küche ist vielleicht zehn Schritte entfernt."
Ich schnipste ihm gegen die Hinterkopf.
"Sei ein Gentleman."
"Schön, bin ich halt ein Gentleman", grummelte Joe. Mit einem Lächeln lehnte ich mich über seine Schulter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann streckte ich meinen rechten Arm wie Superman aus. "In die Küche."
Joe seufzte. "Nicht seufzen, laufen", wies ich ihn an.

Sobald wir in der Küche waren, machte ich mich auf die Suche nach den Zutaten für die Pancakes. "Joe." Ich drehte den Regalen den Rücken zu, um ihn zu fragen, wo er den Zucker aufbewahrte. Doch zum Fragen kam ich gar nicht mehr, denn Joe entleerte grinsend eine ganze Wasserflasche über mir.
"Verdammt. Was machst du da?!", schrie ich. "Gentleman sein ist langweilig."
Ich schüttelte meine Hände und die Wassertropfen folgen nur so umher.
"Wo ist dein Kleiderschrank?"
"In dem Raum neben meinem Zimmer. Die Tshirts sind in der dritten Schublade."
Er grinste. "Schön", antwortete ich mit einer 'das wirst du bereuen' Stimme.

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