#31 - Ich rette Nessi und sortiere Handtaschen

1.6K 133 16
                                    

"Also, du hast doch sicher vor, am Siebten auf die Wohltätigkeitsveranstaltung von Joes Cousine zu gehen, oder?"

Es war Mittwoch, am fünften November, als Tessa mich mit einem forschenden Blick unter die Lupe nahm, nachdem sie diese Frage gestellt hatte. Ich verstaute mein Mathebuch in meinem Spind und drehte mich dann zu ihr. "Ja, das hab' ich vor", antwortete ich, fuhr aber fort, bevor Tess mit einem Votrag über Joe ankommen konnte: "Aber ich müsste so oder so hin, weil meine Mom und Charles eingeladen sind."

"Du wirst dich sicherlich freuen, dass meine Mutter auch kommen wird."Ich seufzte. "Ich nehme an, so willst du mir unterschwellig mitteilen, dass du auch da sein wirst und dich zu meiner persönlichen Begleiterin auserkoren hast?"Tess schnipste und zeigte dann mit der rechten Hand, die zu einer Pistole geformt war, auf mich. "Bingo."Ich rollte mit den Augen. "Ist das dein voller und unwiderruflicher Ernst?"

"Jap, Rosalie Jane."

"Was wenn ich dir ein heißes Date besorge?"

"Mhm", Tess tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich auf die Wange, "wenn du mir Ed Westwick als Date verschaffst bist du mich los."

"Der von Gossip Girl? Nate?"

"Nein", rief Tess aus, "der ist viel zu lieb. Ed Westwick stellt Chuck Bass dar."

"Also der, der bei deiner Posterwand hängt?" Die Blondine seufzte verträumt auf und blickte an die Decke, wahrscheinlich um ein Ed Westwick Bild vor ihrem inneren Auge zu erzeugen. Diese Reaktion wertete ich als ein ja. "Gehen wir jetzt zu den Anderen?", fragte ich. Als ich keine Antwort bekam, schnalzte ich mit der Zunge, was Tess ruckartig aus ihren Tagträumen beförderte. Sie blinzelte benommen und schüttelte kurz den Kopf. "Was?"

"Ich sagte: gehen wir zu den Anderen?"

"Ja, lass uns gehen." Die Gänge waren während der Pause nun immer rappel voll, da niemand mehr die Pausen auf den kalten Schulhöfen zu bringen wollte. "Sag mal", fing ich an, "will ich wissen, was du dir da ausgemalt hast?"

Tess weitetete die Augen. "Nein, absolut nicht." Sie grinste mich verschwörerisch an.

"Hey, Rose. Schöne Schuhe", sagte ein Mädchen, die uns im Korridor entgegen kam. Kaum war sie an uns vorbei geeilt, warf Tess mir einen triumphierenden Blick. "Ich habs dir ja gesagt, die Schuhe sind der absolute Knaller. Die hast du mit der schwarzen High Waisted Jeans wirklich gut kombiniert."

Ich setzte einen äußert übetriebenen Schmollmund auf. "Ich danke dir, oh große Fashionikone, dass du mich zu diesem Kauf überredet hast." Für einen kurzen Moment machte sich ein verwirrter Ausdruck in Tessas Gesicht breit, den sie aber so gleich wieder durch ein Pokerface ersetzte. "Was davon war jetzt ironisch?" Während ich meinen runden Taschenspiegel aus meiner Prada zog, um zu gucken, ob meine Lippen immer noch rau waren. "Also das danke war ernst gemeint." Ich presste meine Lippen leicht aufeinander, um meinen Lippenstift wieder erwas sanft zu verteilen.

"Das mhm mit der Fashionikone, war natürlich ironisch gemeint."

"Hey, du bist die Jenige die nur schwarze, weiße und vielleicht eine rote oder beigefarbene Tasche hat."

"Schwarz und weiß kann man halt immer nehmen", argurmentierte ich.

"Wo wir von Taschen reden, wir wollten am Samstag meinen Hantaschenschrank anlegen." Ich fasste mir an den Hinterkopf.

"Oh, ja. Das hab ich voll vergessen." Bitte kauf es mir ab, flehte ich in Gedanken. "Du hast es nicht vergessen", stellte sie fest.

"Du bist gemein. Aber weißt du was? Dann musst du heute deinen Mittwoch aufopfern." Ich wollte protestieren, doch ein Menschenauflauf erregte unser beider Interesse und ich verstummte, bevor ich überhaupt angefangen hatte. Tess tippte einem Jungen auf die Schulter. "Was?", schnauzte er sie an. Als er jedoch sah, wen er anschnauzte, wurde er ziemich leise. Die Schulqueen kommentierte das nur mit einer hochgezogenen Augenbraue, während ich mich auf die Zehenspitze stellte, um noch größer zu sein, als ich ohne hin schon war, damit ich vielleicht einen kleinen Blick auf das Geschehen erhaschen konnte. "Was ist da hinten los?", fragte Tess. Der Junge zuckte mit den Schultern. "Ich glaub die Neue legt sich schon wieder mit der Hilton an." Ich stöhnte auf. "Nicht schon wieder."

billionaire teens club Where stories live. Discover now