#3 - Ich führe Krieg mit Farbe und erfahre von Familiengeheimnissen

5K 238 25
                                    

"Junge Dame du bleibst schön stehen", rief meine Mom, als ich gerade nach Hause kam.

Ich ging zurück, da ich die Treppe schon erreicht hatte.

Meine Mutter lehnte an unserer Küchentheke und ihr Gesichtsausdruck sah sehr erzürnt aus.

"Was ist los Mom", fragte ich genervt und rollte mit den Augen.

"Schon vergessen? Du bist im Vorbereitungskomitee für den Sommerball. Das Treffen hat vor einer Stunde begonnen."

"Shit", murmelte ich.

Mein Handy und alles andere waren noch in meiner Tasche, die auf dem Küchentisch lag.

Ich schnappte sie mir und lief zur Bushaltestelle. Hoffentlich bekam ich einen Bus. Bitte, bitte, bitte.

"Lass keinen Lehrer da sein", flehte ich innerlich.

Zaghaft stieß ich die große Tür der Turnhalle auf. Ich hatte kein Glück.

"Miss Hollow, Sie beehren uns auch noch."

Na super, Miss Thompson konnte mich nicht leiden und das nur weil ihre Tochter ihr immer Lügen über mich auftischte.

Miss Thompson war die Mom von Selina und die Direktorin. Wahrscheinlich hatte sie nach heute Morgen tausende Lügen erzählt, die für die nächsten zehn Jahre reichen würden.

"Tut mir sehr Leid", presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. "Es wird nie wieder vorkommen."

Sie kritzelte etwas auf ihrem Block rum und sagte dann: "Nachsitzen, morgen nach der Schule. Eine Stunde."

Mit einem gekünstelten Lächeln bedachte sie mich.

"Ich werde da sein."

Am liebsten wäre ich ihr auf den Rücken gesprungen und hätte ihr die Haare ausgerissen. Diese waren nämlich zweifelsohne Extensions.

Ich ließ meinen Blick durch die Turnhalle schweifen, ich konnte Scarlett Veruca und Chris entdecken, aber auch Selina, deswegen steuerte ich als erstes auf Scarlett zu. Sonst würde Selina mir auf den Rücken springen.

"Hey", sagte ich als ich Scarlett erreicht hatte. Sie drehte sich um und zeigte überrascht auf sich selbst. "Du meinst mich?"

Ich lächelte leicht und nickte zur Bestätigung. Wen sollte ich sonst meinen?

"Was muss ich machen", fragte ich.

Sie blickte auf ihr Klemmbrett und antwortete dann: "Am besten hilfst du Chris dabei die Luftballons aufzuhängen."

Etwas unentschlossen blickte ich zu Chris. Das würde nicht gut ausgehen, ich wusste es. "Aber...ehm.."

Mit meinen Händen machte ich undefinierbare Bewegungen, die Scarlett offenbar verstand. "Doch du musst."

Mit einem Seufzer stöckelte ich zu Chris.

"Ich soll dir helfen... mit dem ehm Ballons."

Oh Gott, hatte ich eben wirklich gestottert? Das durfte nie wieder passieren.

"Dann hier."

Er reichte mir eine Handvoll Ballons. Ich hüpfte auf den Klapptisch neben Chris und fing an die Ballons aufzublaßen.

Fünf Minuten später drückte ich Chris einen Ballon nach dem anderen in die Hand.

"Kletter du mal hoch. Die ganz oben bekommst du mir nicht mehr gereicht" , meinte er mit einem spitzbübischen Grinsen.

Widerwillig stieg ich die Leiter hoch und streckte Chris meine Hand entgegen.

Als ich nach ein paar Sekunden immer noch keinen Ballon in der Hand hatte - ihr müsst wissen ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch - drehte ich meinen Oberkörper genervt zu ihm nach unten. Dabei verlor ich das Gleichgewicht und befand mich Millisekunden später in der Luft. Das wurde ja immer besser.

billionaire teens club Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt