Games of Flames [Leseprobe]

Ballkleider für kleine Pyromanen

Danke für eure mega lieben Kommis*~* Ich freue mich dass euch Teil 1 Meiner Phoenix Trilogie gut zu gefallen scheint❤️
Lasst mir gerne Kritik etc. da:)
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Nach einigem Gemurre und zwei versengten Gardinen an verschiedenen Umkleidekabinen, die sich die Besitzerin des Geschäfts durch die große Hitzewelle in Arizona erklärte, legte Lina Edison schließlich zweihundert Dollar für zwei Cocktailkleider auf den Tisch. Für ein blaues, elfenhaftes Kleid und einen Alptraum in schwarz, den man eigentlich nicht mal zu Halloween tragen konnte. Eine Mischung aus Netz und Leder mit Asymmetrischem, gewagten Beinausschnitt und überall gezackten Stoffenden, die wie Reißzähne aussahen. Kurz gesagt: Das einzige Kleid, das Aspyn bereit war zu kaufen.
Die blonde Verkäuferin schien so entzückt darüber, das Kleid endlich losgeworden zu sein, dass sie Aspyn gleich noch schwarze Totenkopf Ohringe dazu schenkte, die an einem ebenso schwarzen Friedhofskreuz baumelten.
Mit einem gewinnenden Grinsen nahm Aspyn die Ohrringe entgegen, während ihre Mutter alles andere als glücklich wirkte.
Wie Pandora ahnte sie bereits, dass ihre Tochter dieses Kleid nur tragen wollte, um die Phoenix-Gemeinschaft gehörig zu provozieren. Eins von Aspyns bevorzugten Hobbies. Besonders gegen die herrschende Familie der ersten Stufe, die Obreys, gefolgt von den Allingtors, die auf der zweiten Stufe, in der Rangordnung der Phoenixe rangierten, standen auf Aspyns "schwarzer Liste".
"Und damit wäre mein Outfit perfekt", freute sie sich. "Jetzt müssen wir nur noch einen Zauberstab und Feenflügel für Pandi besorgen..."
"Halt die Klappe!" Pandora bedachte ihre Schwester mit einem düsteren Blick.
"Willst du denn nicht hübsch aussehen, wenn du von einem Obrey flachgelegt wirst?", stichelte Aspyn. "Du weißt doch, was bei solchen Parties passiert...", teilte Aspyn ihr über den Zwillingsdetektor mit.
Pandora würgte. Natürlich kannte sie die freizügigen "Spielchen" und Annäherungsversuche von Jugendlichen ihrer "Art" auf Parties. Junge Phoenixe schlichen sich gern unbemerkt davon, um rumzuknutschen und oft auch um noch etwas weiter zu gehen... Gar nicht nach Pandoras Geschmack. Unruhig drehte sie an ihrem Purity Ring.
Im Gegensatz zu ihrer Schwester, deren Augen jetzt zu leuchten begannen. "Vielleicht wird dieser Abend doch nicht so beschissen, wenn ich es mir recht überlege..."
Beim Verlassen des Geschäfts warf Pandora Aspyn einen Seitenblick zu. Ach, auf einmal? Und die ganzen Bonzen, die ihre Schwester normalerweise nicht ausstehen konnte?
Unbeschwert spazierte Aspyn auf die Rolltreppe in der Mitte der Mall zu, wobei sie sich gekonnt in den Hüften wiegte, was wiederum zur Folge hatte, dass sich plötzlich sämtliche männliche Augenpaare der Umgebung auf die beiden blonden Schwestern und ihre attraktiven Mutter richteten.
Pandora seufzte. Den gesamten Weg die Rolltreppen hinunter schwieg sie jedoch beharrlich. Je näher die Krönungszeremonie rückte, desto weniger Lust hatte sie darauf.
Gerade wollte sie Mom fragen, ob sie noch kurz im Buchladen nach neuen Büchern stöbern konnten, aber Mom hing an ihrem Handy und telefonierte offenbar mit Grandma. "Nein Mutter, die Kinder haben noch keine Fähigkeit entwickelt. Hör endlich auf alle 12 Stunden nachzufragen. Gib ihnen etwas Zeit." Als sie Pandoras Blick bemerkte, schnitt Lina Pearcinson eine Grimasse. "Das kommt schon noch." Dann wurde sie wieder ernst. "Was? Nein, ich glaube die beiden haben keinen Freund?" Unsicher warf Mom Aspyn einen Blick zu, doch die wackelte nur vielsagend mit den Augenbrauen.
"Nein haben sie nicht, Mutter. Wir sehen uns bei der Krönung."
Immer dasselbe Drama mit ihren Großeltern. Pandora seufzte. Immerzu versuchten die Beiden magische Fähigkeiten aus Pandora und Aspyn herauszukitzeln. Tatsächlich lagen die Zwillinge schon mindestens zwei Jahre hinter dem durchschnittlichen Alter für die Entwicklung der magischen Phoenix-Fähigkeit, aber das kümmerte Pandora nicht allzu sehr. Sie würde schon noch aufblühen. Und die Chancen standen gut, dass sie wie ihre Mutter Heilerin wurde. Denn die Gaben wurden innerhalb der Familie vererbt.
In früheren Zeiten, als die acht Phoenixfamilien noch völlig getrennt voneinander gelebt hatten, hatte es acht verschiedene magische Begabungen gegeben. Innerhalb jeder Familie nur eine einzige. Doch dann hatten sich die Familien untereinander vermischt, wodurch ihre Gaben sich ebenfalls vermischten. Allerdings waren mit der Zeit vier von acht Begabungen ausgestorben, weil sie sich nicht mehr weitervererbt hatte. Mittlerweile waren sie sogar in Vergessenheit geraten und niemand wusste mehr, welche vier Begabungen es früher noch gegeben hatte. Heute existierten nur noch Multiplikatoren, Kraftbündler, Emotionenleser und Heiler. Von Aspyn auch liebevoll Kopierer, Röntgengerät, Anabolika Opfer und Quaksalber genannt.

Während ihre Mutter und Großvater Heiler waren, war ihre Großmutter eine Kraftbündlerin. Es hatte seit Pandora denken konnte, zahlreiche Unfälle gegeben, meist verursacht, durch ihre Großmutter, die durch ihr hitziges Gemüt schnell mal in Rage geriet, unabsichtlich Kraft aus Bäumen zog, und mit unmenschlicher Kraft auf Leute losging. Aspyn kam eindeutig nach Grandma Beth...
Glücklicherweise waren Mom und Grandpa Arthur ziemliche routinierte Heilprofis und konnten Verletzungen wie Beulen oder auch Schlimmeres heilen. Nur Tote konnten sie nicht zurückbringen. Und deswegen hatten wir auch keinen Dad mehr, wenn es stimmte, was Mom so erzählte. Allerdings erzählte sie nicht viel über Dad...
"Kommt der Hulk morgen auch?", verlangte Aspyn zu wissen, während Mom ihnen die Glastür des Shoppingcenters aufhielt.
"Hör auf deine Großmutter so zu nennen!"
"Ja, der Hulk kommt morgen auch!", blökte es aus Moms Handy.
"Ok Granny!", rief Aspyn zurück, so dass sich mal wieder sämtliche Leute in der Nähe nach uns umdrehten. Also war das auch geklärt.
Während Mom unsere Einkäufe im Auto verstaute, spürte Pandora plötzlich ein Kribbeln im Nacken. Noch bevor sie sich umdrehte, schnappte Aspyn nach Luft. "Nicht er schon wieder..."