Aspyns Verfolger entkommt und alle fahren zum Krönungsball

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Suchend sah Pandora sich um. Auf einmal fröstelte sie es in ihrer Yogahose und dem Sporttop. Und das, obwohl es in Arizona brütend heiß an diesem Frühlingsabend war.

"Da!" zischte Aspys. "Die schwarze Kutte hinter den Autos!" Und schon sprang sie los. Bevor Pandora richtig reagieren konnte, sah sie nur noch Aspyns pinke Shorts hinter einem grauen Pick-Up verschwinden. Ach verdammt. Sicher stellte sie wieder etwas Dummes an!

"Ähm Mom, Aspyn jagt ein Eichhörnchen oder so. Ich schau mal nach ihr ..."

"Mhm", murmelte Lina Pearcinson, die immer noch versuchte Ordnung in ihren vollkommen überfüllten Kofferraum zu bringen. "Mach mal."

Das jedoch hörte Pandora kaum mehr, denn sie hatte bereits die Verfolgung ihrer Schwester aufgenommen.

"Hah!", brüllte Aspyn jetzt siegessicher von einer Stelle direkt hinter einem Einkaufswagen Parkhaus. Sobald Pandora es umrundet hatte, sah sie einen Mann mit schwarzer Kutte auf dem Boden liegen. Asypn hatte ihm einen Fuß in den Rücken gestemmt und zog an seiner Kapuze, was ihn sicherlich fast erwürgte. Die Szene hatte etwas von einer fuchsteufelswütenden Phoenix-Furie, die sich auf Gevatter Tod gestürzt hatte.

"Ich sag's nur ungern", keuchte Pandora, als sie Aspyn erreicht hatte. Die Hände auf den Knien aufgestützt, versuchte sie bei der brütenden Hitze zu Luft zu kommen, "aber du übertreibst! Lass den armen Mann los."

"Der ARME MANN!" Aspyn betone jede Silbe übermäßig auf den Punkt genau, „verfolgt mich seit Wochen!" Sie schüttelte ihn an seiner Kapuze. "Was willst du von mir, häh?"

Blondes, schulterlanges Haar rutschte unter der Kapuze hervor. Jetzt konnte Pandora auch Teile seines Gesichts erkennen. Eine riesige rote Knollennase und ziemlich flächendeckende Akne. Der arme Junge ... Er musste ein paar Jahre älter als sie beide sein aber keinesfalls älter als Mitte zwanzig. Der pickelige Typ fauchte, holte mit dem Arm aus und schlug Aspyns Standbein weg. Fluchend stolperte sie rückwärts genau auf ihre Schwester zu. Mit rudernden Armen prallte sie gegen Pandora, riss sie beide zu Boden.

Der blonde Typ nutzte den Augenblick, rappelte sich auf und rannte davon.

„Mist!" So schnell es ging sprang Aspyn auf die Beine, nur leider hatte der Typ einfach schon einen zu großen Vorsprung erreicht. Die Haut unter ihrem T-Shirt begann zu qualmen. Bis schließlich kleine Flammen über ihre Arme züngelten.

Pandora räusperte sich. „Ähm, Aspyn. Du brennst." Sie schlug ihrer Schwester gegen die Schulter. Etwas fester als eigentlich nötig.

„Lass das", fauchte ihre Schwester sie an, „verdammt, wer war dieser Nerd? Hast du etwas gespürt, Pandi? Ist er auch ein Phoenix?"

„Hm, weiß nicht." So ausgeprägt war Pandoras Fähigkeit nicht, andere ihrer Art zu erkennen. Gewöhnlich merkte man ja auch erst am Nachnamen einer Person, ob er zu einem der acht Phoenix Clans gehörte. Je nach den Endungen der Nachnamen konnte man die Personen zuordnen. Die Pearcinson Familie wurden von allen Phoenixen sofort als Mitglieder des Edison Clans erkannt. Wegen derselben Wortendung. Das war Tradition.

„Mädchen", rief ihre Mutter von irgendwoher hinter ihnen. „Wo steckt ihr? Beeilung! Oder wollt ihr, dass eure Mutter in der Hitze zerfließt und als Fettfleck auf diesem Parkplatz endet?"

Aspyn verdrehte die Augen. „Irgendwann schnappe ich mir diesen Mistkerl." Sie stampfte einmal mit dem Fuß auf und lief dann los in Richtung Toyota.

„Hm vielleicht gehört er zu den Phoenix-Patrioten?", spekulierte Pandora im Laufen. Die Patrioten waren eine Gruppe innerhalb der Phoenix-Gemeinschaft, die oft und gerne forderten, dass alle Phoenixe wie in früheren Zeiten wieder abgeschiedener von den Menschen wohnen sollten. In einem reinen Phoenixdorf, zu dem kein Normalsterblicher Zutritt hatte. Das war in früheren Jahren so gewesen, man hatte sie damals sogar mit den Amish People verwechselt, die ohne Strom und moderne Annehmlichkeiten leben wollten.

Games of Flames [Leseprobe]Where stories live. Discover now