Vorstellung ◇ thewordnamedfreedom

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thewordnamedfreedom

ᴇxᴘᴇʀᴛᴇɴᴛʜᴇᴍᴇɴ: Biracial Rassismus, Sexismus 

ᴋʟɪꜱᴄʜᴇᴇꜱ, ᴅɪᴇ ᴠᴏʟʟ ᴀᴜꜰ ᴍɪᴄʜ ᴢᴜᴛʀᴇꜰꜰᴇɴ: menschliche Miniatur, Eltern in Gastronomie tätig, Black Swag, Ausländergroßfamilie 

Moin, ich bin Tess.

Bad Boys, Werwölfe und One Direction findet man bei Wattpad wie Sand in der Sahara. Feminismus und ernstzunehmende LGBTQIA-Storys sucht man genauso vergeblich wie Asiaten mit Lernschwäche und Schwarze ohne Ghettovergangenheit. Früher habe natürlich auch ich solche Bücher gelesen und sogar geschrieben; vor allem in meinen besonders pubertären Phasen als Twilight und Justin Bieber genauso hoch im Kurs standen wie H2O-Meerjungfrauen und Die drei ???. Mittlerweile stören sie mich nur noch. Aber mal ehrlich: Warum eigentlich Wattpad oder Diversity? Warum nicht beides? Wieso muss es bei homosexuellen Paaren in Büchern immer einen "männlichen" und einen "weiblichen" Partner geben? Wieso müssen Asiaten unbedingt Mathegenies und Anime-Fans sein? Wieso müssen Männer ihre Gefühle verstecken und die naive Jungfrau in Nöten retten? Das sind nicht nur Fragen in Bezug auf die Bücher hier, sondern auch Fragen der Gesellschaft.

Wieso werde ich anders behandelt als eine weiße Frau?
Klar, ich sehe anders aus. Auf Englisch würde man mich als "Blasian" labeln, in der deutschen Sprache begegnet mir der Begriff "Afroasiate" immer wieder. Mein Bàba stammt aus der chinesischen Provinz Tibet. Meine Ma ist in Nigeria geboren, aber in Irland aufgewachsen. Ich bin in einer niedersächsischen Bauernschaft groß geworden – zumindest bis 1,60.

Muss ich denn überhaupt in Schubladen verschwinden? Definiert meine Hautfarbe und die Herkunft meiner Eltern meinen Charakter?? Jeder erfüllt bestimmte Klischees und Stereotypen. Ich wie alle anderen.

Asiaten sind klein: Ich bin klein. Asiaten können mindestens ein Instrument spielen: Ich spiele drei. Schwarze können gut tanzen: Hier bin ich! Schwarze haben riesige Familien: Mein Leben, die Sippe und ich... Schwarze im TV – höchsten als Teen Mom: Kann passieren.
Das sind alles Stereotypen, die mich betreffen, aber mich nicht ausmachen. Ich bin mehr als ein Klischee, ein Vorurteil und ein Stereotyp. Ich bin schlecht in Mathe, Technologieunbegabt, werde nicht zwangsverheiratet und habe auch keine Drogenprobleme.
Ich liebe es zu kochen ohne es zu können, studiere Modedesign ohne Interesse an Trends und High Heels, schreibe Gute-Nacht-Geschichten für kleine Kinder, lese was in meine Hände fällt, spiele AC/DC auf Saxophon, Posaune und Schifferklavier, nähe selbst und vergöttere Schlaghosen aus den 70ern. Hinzu kommt ein innerer Radar für Fettnäpfchen und Trotteligkeiten, wie ein Gespür für unangebrachte Witze im schlechtesten Moment.

Ich denke, dass beschreibt mich ganz gut und es wäre toll, wenn ihr dem Projekt folgen würdet! 

InfobuchWhere stories live. Discover now