Wanner

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Pov. Paul

Gemeinsam mit dem Team wandere ich rum blödelnd, durch die Gebirge von Österreich. Julian ist schon richtig genervt von uns und bereut es glaube ich schon sehr, mit uns diesen Ausflug gestartet zu haben. Tja da muss er wohl jetzt durch. „Jungs könnt ihr euch nicht einmal benehmen?" fragt dieser genervt.„Nein können wir nicht"„Das müsstest du inzwischen aber auch wissen" lachen Leroy und Serge, die vor uns laufen.

Julian läuft zusammen mit Manuel ganz vorne, um die Gruppe anzuführen, Lucas und Benji laufen hinten, damit niemand verloren geht und ich laufe zwischen Leon und Jo ziemlich mittig.

„Ok Jungs hört auf scheiße zu machen, da vorne wird der Weg enger und es geht ziemlich tief runter. Also passt auf wo ihr hintretet" warnt Julian uns und sieht uns mit einem strengen Blick an. Jamal, der sowieso schon an Höhenangst leidet, wird meiner Meinung nach noch bleicher als er eh schon ist.

Durch die Ansage bekam aber sogar ich ein wenig Bammel und schaue nun genau hin wo ich hintrete. Denn die Spalte, direkt neben dem Weg, geht wirklich tief runter.

Als wir schon einige Meter diesen Weg entlang gegangen sind, sehe ich wie die Steine vom Weg sich genau unter Leon's Füßen lösen und die Steine somit in der Spalte verschwinden.

Ohne lange zu überlegen, wozu auch keine Zeit ist, schreie „Leon pass auf" und stoße ihn dann direkt in die Arme von Serge, der ihn mit einem „Wow" auffängt. Dieser hat natürlich gemerkt das der Weg sich unter seinen Füßen gelöst hat und schrie schon ziemlich panisch. Auch die anderen schrieen entsetzt.

Unglücklicherweise mache ich so einen Schritt nach vorne. Dabei lösen sich jetzt auch unter meinen Füßen die Steine, was ich allerdings erst mitbekomme, als ich schon auf den Weg nach unten bin. Thomas, der hinter mir lief, schnappt nach meinem Arm. Aber anstatt das er mich hoch zieht, ziehe ich ihn mit meinem Gewicht und dem Schwung mit runter. Die panischen Schreie der anderen bekomme ich auch nur noch kurz mit, da ich mir den Kopf an der Steinwand anhaue und somit alle Lichter bei mir ausgehen.

Pov. Thomas

Verwirrt öffne ich meine Augen. Kurz bleibe ich einfach so liegen. Um mich herum sind Stirnwände und wenn ich hoch schaue ist da ein Spalt wo Licht durchscheint. Aber wo bin ich? Was ist passiert? Ich weiß ich war mit dem Team wandern. Aber was ist dann passiert?

Wir waren wandern, aber was dann? Komm Thomas denk nach. Wandern, wandern, wandern. Warte Julian hat eine Ansage gemacht um uns Angst zu machen. Und dann... Man was war dann. Verzweifelt kneife ich meine Augen zusammen und reibe mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Nach einigen Sekunden erscheint vor meinem inneren Auge eine Person die vor mir in die Tiefe stürzt.

Paul!

Ruckartig setze ich mich auf und schaue mich panisch um. Und tatsächlich, keine drei Meter von mir entfernt liegt er. Mit schmerzendem Körper robbe ich mich zu dem 17-jährigen rüber. Ich sehe das er bewusstlos ist, aber ich sehe das er atmet und spüre das er Puls hat, was mich schon mal ungemein beruhigt. Allerdings hat er eine ziemlich große Platzwunde an der Stirn, wodurch schon einiges an Blut in seinem Gesicht klebt. Und auch sein rechtes Bein sieht nicht mehr ganz heile aus. Ich tippe drauf das es gebrochen ist.

„Paul! Hey Paul. Wach auf. Bitte wach auf" flehe ich ihn schon fast an, schüttel ihn an seiner Schulter, schlage ihm leicht auf die Wange, aber der jüngere gibt keine Regung von sich. Verzweifelt setze ich mich neben Paul.

Wie kommen wir hier nur raus? Wie bekomme ich Paul wieder wach? Haben die anderen schon nach Hilfe gerufen? Oder gehen sie schon davon aus das wir hier tot liegen? Ich hoffe doch mal nicht.

Ich schaue mich jetzt das erste mal genau in dieser Höhle um. Links und rechts befinden sich nur Wände aus Steine, oben und unten sind Steinwände. Überall sind Steinwände. Außerdem liegen hier ein paar Stöcker und Blätter. Ein paar Meter weiter liegt etwas glänzendes. Langsam robbe ich zu diesem Gegenstand. Es ist ein Handy, mein Handy! Schnell und euphorisch greife ich nach diesem. Nur um dann enttäuscht feststellen zu müssen, das es nicht funktioniert. Warte Paul hat auch sein Handy mit. Vielleicht funktioniert das ja.

Eilig krabbel ich zurück zu Paul, wo ich dann auch nach seinem Handy suche. In seiner Hosentasche werde ich schließlich fündig. Und es geht sogar an. Ohne lange zu überlegen wähle ich die Nummer von Manu. Klar ich könnte auch die Feuerwehr oder Polizei rufen, aber ich denke das haben die anderen schon gemacht. Die können ja auch schlecht mit zwei Spielern weniger nach Deutschland kommen.

Nach zweimal klingeln ging er dann auch ran.„Paul?! Paul sag was! Hallo?" schrie er regelrecht in den Hörer.„Manu ich bin's" antworte ich ihm.„Thomas Gott sein Dank. Wie geht's euch? Seid ihr schlimm verletzt? Man Thommy jetzt antworte doch mal" rief er aufgewühlt.„Manu komm runter. Ich bin ok hab nur Schürfwunden, aber Paul ist nicht bei Bewusstsein. Er hat eine ziemlich große Platzwunde am Kopf. Habt ihr schon Hilfe gerufen?" frage ich meinen Kapitän.„Ja Hilfe ist schon da, wir versuchen grade einen Weg zu euch zu finden"„Bitte macht schnell" bitte ich ihn.„Wir machen so schnell wie möglich und Thommy bitte pass auf Paul auf"„Mach ich Manu" flüstere ich.

Eine Weile rede ich mit Manu und den anderen, wobei ich aber immer einen Blick auf Paul habe. Nicht das sich sein Zustand irgendwie verschlechtert. Ich habe schon echt Angst um ihn.

„Thomas, da kommen jetzt zwei Leute runter zu euch und holen euch"„Endlich, ich bekomme nämlich langsam echt Hunger" lache ich. Julian fängt am anderen Ende der Leitung an zu lachen. „Wann hast du eigentlich mal kein Hunger?" fragt Jo leicht lachend.„Ich hab eigentlich immer Hunger" meine ich daraufhin.„Ich auch" kam es gebrochen von der Seite.

Erschrocken quietsche ich auf. Aus halboffenen Augen schaut Paul mich an.„Oh Gott du bist wach. Leute Paul ist wach. Er ist wach. Und redet mit mir. Tut dir was weh? Wie geht's dir?" sprudelt es aus mir raus. Ich hätte nicht erwartet das er jetzt noch, bevor Hilfe kommt, wach wird. Aber ihr glaubt nicht wie erleichtert ich bin.„Mir tut alles weh" flüstert er leise. „Glaub ich dir" antworte ich, weil ich ihm eh nicht wirklich helfen kann.„Aber ich hab auch Hunger"„Dann sind wir schon mal zwei" lache ich leicht.„Holen wir später Döner? Mit extra Zwiebeln?" fragt der jüngere.„Klar nachher gibt's Döner. Habt ihr gehört Jungs? Paul will nachher Döner, kommt ihr mit?" frage ich ins Handy. Klar werden wir später nirgends hingen, aber Döner kann man ja holen. „Natürlich. Döner geht immer" meint Serge. Wo ihm die anderen zustimmen.

Naja wenigstens gibt es nachher was geiles zu essen.

-

Es sind nun ein paar Stunden vergangen und in diesen ist sehr viel passiert. Die Kurzfassung dazu ist, das Paul und ich aus dieser blöden Höhle rausgeholt wurden. Danach wurden wir ins Krankenhaus gebracht, ich hab übrigens eine Gehirnerschütterung, ein geprellte Schulter und mein großer Zeh ist gebrochen. Paul hat auch eine Gehirnerschütterung, sein Bein und sein rechter Arm sind gebrochen und sein Handgelenk ist verstaucht.

Aber hey wir leben noch und das ist das wichtigste. Neben dem Döner natürlich. Den haben wir nach Pauls Operation auch noch gegessen. Und das war einer der besten Döner die ich je gegessen habe, der war einfach geil.

Julian hat uns aber auch versprochen das wir nie wieder wandern gehen müssen. Darüber bin ich auch echt froh. Nach dieser traumatischen Erfahrung werde ich auch nie wieder wandern gehen. Punkt. Aus. Ende.

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