Kapitel 17 - The Promise

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"Mei?", eine mir völlig unbekannte Stimme riss mich aus meinem Schlaf. Mein Körper fühlte sich merkwürdig an. Irgendwie... taub. Nein, das Gefühl konnte ich nicht beschreiben, dafür hatte ich eindeutig nicht das nötige Vokabular.

"Hey, Mei. Bist du tot?", irgendjemand schüttelte mich, "ey, bitte. Luci tötet mich!"

Es fiel mir nicht einfach meine Augen zu öffnen. Ich war so erschöpft, als wäre ich einen Marathon gerannt.
Ein junger Mann, vielleicht in seinen zwanzigern, musterte mich besorgt. Er lehnte mehr oder weniger über meinem Körper, wich jedoch zurück, als er erkannte, dass ich wieder zu mir gekommen war.

"Wo bin ich?", fragte ich klischeehaft den freundlichen Unbekannten.

"Oh, Gott sei dank, du lebst!", er lächelte mich breit an und musste sich scheinbar zurück halten um mich nicht zu umarmen.

"Sollte ich tot sein?", murmelte ich und setzte mich auf. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Brust, doch nach einem kurzen Moment ging es mir wieder besser.

"Nein, überhaupt nicht!", er grinste und setzte sich neben mich, "an was erinnerst du dich noch?"

"Ähm... Ich bin hier raus gerannt", erzählte ich, "und dann auf dem Gras gelandet."

"Mehr nicht?"

"Nein", ich schüttelte den Kopf, "deswegen bin ich auch ein wenig verwirrt, dass schon wieder Nacht ist."

"Ah", er lachte leise. Es war ein niedliches, ansteckendes Lachen. "Du hast leider meine heldenhafte Rettung vergessen."

"Oh, tut mir leid", ich erwiderte sein Lächeln. Man konnte nicht anders als seine positive Energie in sich aufzusaugen.

"Und ähm...", er kicherte leise, "hast du auch vergessen, dass du meinen Bruder liebst?"

"Wie bitte?!", ich sah ihn verwirrt an. Beim genaueren betrachten fiel mir auf, dass er etwas übernatürliches an sich hatte. Konnte es ein, dass er...

"Du bist ein Engel?", platzte ich heraus.

"Jap! Und wie schön, dann weißt du also noch, dass du meinen tollen großen Bruder liebst", er prustete los.

"Ähm... Da wäre ich mir nicht so sicher", ich runzelte die Stirn.

"Ach komm schon! Sei doch mal ehrlich!", grummelte er, "du warst gerade halbtot auf dem Boden gelegen und das erste, dass du wissen wolltest war, wo Luci ist."

"Oh, äh...", ich konnte kaum verheimlichen wie rot ich wohl gerade wurde, "das zählt nicht. Da war ich nicht bei Verstand."

"Aha", er grinste.

"Aber, das ist jetzt nicht mehr wichtig. Wichtig ist ein wasserfester Unterschlupf für heute Nacht", erwiderte ich und stand auf. Es sah ganz nach Regen aus und ich wollte nur ungern auf dieser Parkbank schlafen. Irgendetwas mit Dach würde mir schon reichen. Sogar eine Bushaltestelle wäre sicherlich in Ordnung.

"Ich kenne den perfekten Ort!", der Engel sprang fröhlich auf, "mir nach!"

Es war nett ihn um mich herum zu haben. Die positive Energie, die er ausstrahlte, sprudelte nur so aus ihm heraus. Er war wahrscheinlich der erste Engel, dem ich nicht misstraute. Man konnte einfach nicht anders als ihn zu mögen. Im übrigen, auf dem Weg zu seiner wundervollen Unterkunft erfuhr ich, dass er Gabriel hieß. Er beharrte zwar darauf, dass er sich bereits bei mir vorgestellt hatte, allerdings wiederholte er es nur zu gerne für mich.

"Hier wären wir!", er blieb plötzlich stehen und deutete auf eine Kirche. Durch die Straßenlaternen konnte ich erkennen, dass es eine recht schöne Kirche war, weshalb ich überrascht war, dass sie überhaupt offen war.

What's up, Lucifer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt