Kapitel 14

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Hallo ihr Lieben und willkommen zur zweiten Lesenacht dieser Geschichte!

Ich bin so aufgeregt was ihr am Ende sagen werdet :D

Da ich diesen Tag schon so herbeigesehnt habe und richtig neugierig auf eure Meinung bin, gibt es den nächsten Teil schon in einer halben Stunde und das letzte Kapitel für heute kommt um 21:30 Uhr.

Happy reading!

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Später saß ich zurechtgemacht, gewärmt und gesättigt neben Lairdess Donald am Kamin in der großen Halle.

Nach dem Mahl hatte sich die Gesellschaft in mehrere kleine Gruppen zerstreut. Die drei Rüpel saßen am anderen Ende des Saals und feuerten lautstark zwei Männer an, die sich gerade im Armdrücken maßen. Rory war während des Essens zwar wie üblich still gewesen, doch mittlerweile könnte ich zumindest einzelne Nuancen seiner Stimmung erkennen. Und er hatte sich alles andere als wohlgefühlt. Vielleicht lag es ja an den vielen Menschen, sinnierte ich.

Gerade gab Laird Donald wieder eine seiner Geschichten zum Besten, deren Strom nie zu versiegen schien.

Leise summte ich zur Melodie des Akkordeons und der Flöte, die leise im Hintergrund spielten und die Geräuschkulisse der Gespräche untermalten.

„Singt Ihr gerne, Lady Allana?", fragte Lairdess Donald.

"Sehr sogar. Vor allem bei lästigen Arbeiten hilft es unglaublich. Die Zeit vergeht dann immer wie im Flug", antwortete ich.

Kichernd stimmte sie mir zu und bedeutete mir dann näher zu rücken.

Im Flüsterton teilte sie mir mit: "Das Problem ist nur, dass ich überhaupt nicht singen kann!".

Ich zog mich ein wenig von ihr zurück und musterte sie.

"Es stimmt wirklich", lachte sie, "Ihr könnt jeden hier danach fragen! Alle suchen ganz schnell das Weite, wenn ich Anstalten mache auch nur einen gesungenen Ton von mir zu geben!"

Grinsend blickte ich sie an. Das mochte ich wirklich sehr an Leides Donald: die Fähigkeit über sich selbst zu lachen und nicht jede Situation bitter ernst zu nehmen. Sie und Laird Donald waren wirklich ein quirliges Paar.

Da erspähte ich aus dem Augenwinkel eine sich hastig nähernde Person. Als diese wenige Momente später vor mir zu stehen kam, erkannte ich, dass es sich um Rory handelte.

Aufgeregt bedeutete er mir mitzukommen.

Ihn fragend anblickend erhob ich mich und stieß einen kurzen überraschten Japser aus, als unser stiller Reisegefährte mich unterhakte und wie, um der Dringlichkeit der Situation Nachdruck zu verleihen, sein Schweigen brach und ungelenk die Worte sprach: "Kommt bitte mit, Mylady. Schnell!"

Hastig wandte ich mich noch im Weggehen Lairdess Donald zu und rief: "Bitte entschuldigt mich!", bevor mich Rory auch schon außer Sichtweite geführt hatte und mich verschiedene Gänge entlang zu einem mir unbekannten Ziel brachte.

Nach und nach verklangen die Geräusche aus der großen Halle je weiter wir den Gängen und Gewölben folgten, bis geschäftiges Geklapper und ein neues Stimmengewirr an mein Ohr drang. Schließlich traten wir durch einen Torbogen ins kulinarische Zentrum der Burg.

Zielstrebig führt mich Rory in den hinteren Teil der Küche, in dem eine junge Frau mit tränennassen Wangen auf einem Stuhl saß und ihren linken Unterarm umklammerte, während eine ältere Küchenmagd ihr tröstend über den Rücken strich. Als wir direkt vor den beiden zu Stehen kamen, ließ sich gut erkennen, wieso Rory mich hierhergeführt hatte. Die linke Hand und ein Teil des Unterarms der jungen Frau waren in ein leuchtendes Rot gefärbt und von Brandblasen übersäht.

Allana - Das VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt