Kapitel 18

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So meine Lieben,

da es mit dem Schreiben so gut lief,  habe ich spontan beschlossen noch ein zweites Kapitel online zu stellen :D

Und das nur für euch ;)

Happy reading!

Eure love_to_read2014

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Händeringend schritt ich in meiner Kammer auf und ab.

Es schien nicht genügend Luft oder Raum zwischen diesen vier Wänden zu sein.

Und die Vorstellung in wenigen Momenten beim Abendessen in der großen Halle erscheinen zu müssen, peinigte mich aufs Äußerste.

Die mitleidigen Blicke und das wenig diskrete Getuschel waren heute ein ständiger Begleiter gewesen.

Mein Aufenthalt im Grünen war nur von kurzer Dauer gewesen und hatte mir nur wenig Linderung und Ablenkung verschafft. Doch ich war um diese wenigen Augenblicke dankbar.

Der kleine Garten, welcher versteckt in einem Innenhof in der Nähe der geschäftigen Küche lag, war eine kleine Oase umgeben von steinernen Mauern.

Dunkelgrüner Efeu rankte sich die Wände empor, in den Beeten wuchs allerlei Gemüse und in einem blühten sogar bunte Wildblumen.

Sehnsüchtig dachte ich an die Sonnenstrahlen auf meiner Haut zurück, den süßen Duft der Blumen und den leichten Windhauch zurück.

Doch nun drohten mich die Gefühle in meinem Inneren zu überwältigen.

In der Hoffnung, dass ein wenig frische Luft meine tobenden Emotionen beruhigen würde, schritt ich energisch zum Fenster und riss es voller Verzweiflung auf.

Mich auf den steinernen Fensterrahmen stützend, atmete ich die kühle, frische Brise der Dämmerung ein und ließ meinen Blick über die Burgmauern hinaus in die weite Umgebung schweifen.

Ich stellte mir vor diese scheinbar unendlich wilde Schönheit auf dem Rücken von Leish zu erkunden, mit ihr über Wiesen und Felder zu reiten, an Bächen und in kleinen Wäldern halt zu machen und all dies hier hinter mir zu lassen.

Ich würde so gerne das Rauschen des Meeres wieder hören und die salzige Luft einatmen. Die feuchte Gischt auf meiner Haut spüren.

Bis jetzt hatte ich nur ein einziges Mal das Privileg mich am Meer aufzuhalten.

Und ich hatte jede Sekunde davon geliebt.

Nur die schottische Landschaft ließ mein Herz noch höherschlagen.

Langsam beruhigte sich meine Atmung und mein Herzschlag und ich kehrte im Geiste wieder in meine kleine Kammer auf Burg Mackinnon zurück.

Für einen kurzen Moment schloss ich noch die Augen, um mich zu sammeln, bevor ich langsam meine Finger vom Fensterrahmen löste und dieses leise verschloss.

Ich musterte meine Erscheinung ein letztes Mal im Spiegel und schritt dann hoch erhobenen Hauptes auf die Tür zu. Ich hoffte inständig, dass ich mich in den Gängen zur großen Halle nicht verirrte, denn das würde dem Tag heute eine gelungene Abrundung bescheren.

Nach wenigen Minuten vernahm ich lautes Stimmengewirr und betrat im nächsten Moment den ausladenden Eingangsbereich der Burg.

Als Rory mich vor ein paar Stunden auf meine Kammer begleitete, hatte ich Gelegenheit einen kurzen Blick in die Haupthalle zu werfen.

Zögerlich trat ich auf diese zu, bemühte mich allerdings noch ein wenig in den Schatten verborgen zu bleiben, damit ich die Lage sondieren konnte.

Es hatten sich schon viele Bewohner an den niederen Tischen eingefunden und führten rege Konversation.

Allana - Das VersprechenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant